Vergleichstest
Schutzfunktionen
- Neun Internet-Security-Suiten im Test
- Schutzfunktionen
- Virenerkennung
Infiziert - was nun?

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Schutzfunktionen der PC dennoch einmal kompromittiert werden, ist es wichtig, dass das Antivirenprodukt auch aufräumen kann. Im Test haben wir die PCs infiziert. Nun sollte es auch für den Laien möglich sein, seinen PC wieder zum Laufen zu bringen. Manche Malware-Samples sind so raffiniert aufgebaut, dass sie die Installation eines Schutzprogramms verhindern oder dessen Verbindung zum Update-Server blockieren.
Hier kommt der Anwender an einer Boot-DVD nicht vorbei, die den Trojaner im inaktiven Zustand beseitigt. Wer ein Security-Paket gekauft hat, findet die Installations-DVD meist als Boot-Medium vor. Online-Käufer sollten sich schnellstmöglich eine anlegen. Produkte ohne Boot-Medium sind nicht empfehlenswert.
Die Ergebnisse im Detail

Die Kasperksky Internet Security 2012 ist in diesem Jahr der verdiente Testsieger. Fiel die Vorjahresversion noch aufgrund vieler Fehlalarme unangenehm auf, produzierte die 2012er-Version im Testzeitraum nur eine einzige Fehleinschätzung. Die Kaspersky-Software bringt die beste Ausstattung im Testfeld mit, unter anderen sind Antimalware- und Antispam-Komponenten enthalten sowie eine Firewall und eine Kindersicherung.
Schon beim ersten Starten sticht die neu programmierte Bedienoberfläche der Software positiv ins Auge. Sie ist sehr übersichtlich, bietet Einsteigern wie Profis aber dennoch schnellen Zugriff auf alle wichtigen Komponenten.
Der einzige ernsthafte Konkurrent um den Testsieg war in diesem Jahr die BitDefender Total Security 2012. Die Benutzeroberfläche ist in die vier Bereiche Virenschutz, Firewall, Spam-Schutz und Update unterteilt, Extras wie der "Jugendschutz" sind erst über den Schalter "Einstellungen" zu erreichen.
Für Einsteiger empfiehlt sich die Option "Auto-Pilot": Die Sicherheitssoftware trifft dann selbstständig alle anfallenden Entscheidungen und man bleibt von Pop-ups und Benachrichtigungen verschont. Anstelle der in anderen Security-Suites implementierten Funktion der "geplanten Scans", wird hier automatisch gescant, wenn die Auslastung des Systems unter einen bestimmten Wert fällt.
Im Falle eines Virenbefalls ist man bei BitDefender gut aufgehoben: Die Total Security 2012 konnte im Test die meisten Schädlinge erfolgreich beseitigen.
Avira ist bei Millionen Anwendern äußerst beliebt, vor allem wegen des Gratis-Virenschutzprogrammes Avira Free Antivirus. Da stellt sich die Frage, wozu man 39,95 Euro ( 1 PC / 1 Jahr Virenschutz) bzw. 59,95 Euro (3 PC / 1 Jahr Virenschutz) ausgeben soll, um die Avira Internet Security 2012 zu erwerben. Zusätzliche nützliche Extras sind etwa "AntiPhishing" (Schutz vor Identitätsdiebstahl), "AntiDrive-By" (Schutz vor ungewolltem Herunterladen von Software während des Surfens) und der E-Mail-Schutz, die den Kauf der Software rechtfertigen, zumal die Software in allen Bereichen eine sehr gute Performance abliefert.
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Lediglich die benutzerdefinierte Installation ist im Vergleich recht zeitaufwändig, zudem muss im Gegensatz zu einigen anderen Tools am Ende ein Neustart durchgeführt werden.
Das Interface der Panda Internet Security 2012 bietet schnellen Zugriff auf alle Komponenten. Sie ist in die Bereiche "Schutz", "Wartung" und "Aktualiserung" unterteilt. Neben einem schnellen und einem kompletten lässt sich auch ein benutzerdefinierter Scan starten. Während der Scans nimmt die Software Kontakt mit den Servern des Herstellers auf ("Collective Intelligence"), um verdächtige Dateien mit Cloud-Unterstützung zu analysieren.
Bei Virenerkennung und beim Pishing-Schutz ist die Software sehr stark, bei der Virenbeseitigung jedoch nur Mittelmaß. Konnte die Vorjahresversion noch souverän den Testsieg einfahren, landet die F-Secure Internet Security 2012 diesmal nur im Mittelfeld.
Das liegt weniger an der nach wie vor guten Virenerkennung, als an der umständlichen Bedienung: Klickt man auf das F-Secure-Logo auf dem Desktop, startet jedesmal das neue "F-Secure Launch-Pad" mit den Optionen "Computer Security" (Standardoberfläche), "Online Safety" (Browser-Schutz) und " F-Secure" (Abo- und Updateeinstellungen).
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Licht und Schatten treffen auf die Norton Internet Security 2012. Dem sehr guten Virenwächter steht die schwächste Virensuche im Testfeld gegenüber. Hinzu kommen 57 Fehlalarme - unerfahrene Nutzer werden von der Symantec-Software unnötig oft in Panikstimmung versetzt. Davon abgesehen ist die Ausstattung der Sicherheitssoftware sehr gut und auch die Performance stimmt.

Die Installation der ESET Smart Security 5 ist einfach, die Software ist ohne Neustart sofort einsatzbereit und bietet alle erforderlichen Funktionen. Das Sicherheitsprogramm bietet vernünftige Grundeinstellungen, sodass auch unerfahrene Nutzer mit ihr gut zurechtkommen sollten. Schwachpunkte sind die Pishing-Erkennung und die Virenbeseitigung - hier sollte ESET noch nachbessern. Dennoch hat es insgesamt aber noch für eine "Spartipp"-Empfehlung gereicht.
Im Gegensatz dazu gehört mit knapp 70 Euro (3 PCs, 1 Jahr) die McAfee Internet Security 2012 zu den teuren Sicherheitslösungen im Testfeld. Bei der Ausstattung bekommt die Suite sogar die wenigsten Wertungspunkte. Der im Hintergrund arbeitende Virenwächter kann mit den Vergleichsprodukten nicht ganz mithalten, ist aber noch mit sehr gut zu bewerten. Immerhin erzeugte die Software in unserem Test keine Fehlalarme und Pishing-Angriffe beim Surfen erkannte das McAfee-Produkt am besten.
Die G DATA Internet Security 2012 zeichnet sich durch einen sehr guten Virenschutz ( Erkennung und Wächterfunktion) aus, die den Anwender im Gegensatz zur Vorjahresversion nicht mehr mit Fehlalarmen irritiert. Geht es um die Beseitigung erkannter Gefahren schwächelt die Software, zudem wird der Rechner durch die G DATA-Suite mehr belastet als mit der Konkurrenz.