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Netztest 2018: Der beste Internetanbieter - so testen wir

Autor: Hannes Rügheimer • 1.3.2018 • ca. 2:45 Min

Die in Aachen ansässige Firma P3 communications führt weltweit Netztests im Festnetz und in Mobilfunknetzen durch. Sie gehört zur P3-Gruppe, die rund 3.000 Mitarbeiter zählt und einen Jahresumsatz von über 300 Millionen Euro erzielt. Die Ergebnisse dieses Tests basieren auf einem von P3 entwick...

PC Magazin Netztest 2018
Wer bei unserem Crowdsourcing mitmachen möchte, kann dafür die App PC Magazin Speedtest (Android und iOS) nutzen.
© PC Magazin

Die in Aachen ansässige Firma P3 communications führt weltweit Netztests im Festnetz und in Mobilfunknetzen durch. Sie gehört zur P3-Gruppe, die rund 3.000 Mitarbeiter zählt und einen Jahresumsatz von über 300 Millionen Euro erzielt. Die Ergebnisse dieses Tests basieren auf einem von P3 entwickelten, aufwendigen Crowdsourcing-Verfahren.

Zu diesem Zweck hat P3 in mehreren populären Smartphone-Apps Messfunktionen integriert, die während der Nutzung der App im Hintergrund die aktuell verfügbare Datenrate, Paketlaufzeit und andere Parameter erfassen. Um die Messwerte den einzelnen Netzbetreibern zuordnen zu können, wird bereits auf dem Smartphone anhand der verwendeten IP-Adresse der Netzbetreiber identifiziert und im Messdaten-Block vermerkt. Dafür hatte P3 die Anbieter gebeten, die von ihnen genutzten IP-Adressräume mitzuteilen. Diese Angaben wurden um IP-Informationen ergänzt, die über öffentliche Quellen verfügbar sind.

Ausgefeilte Datenanalysen

Diese Werte werden anonymisiert einmal pro Tag an die Server von P3 übertragen. Die übermittelten Datenpakete umfassen nur wenige Bytes und belasten somit die Datenvolumen der Nutzer kaum. Die auf diese Weise gesammelten Daten werden dann mit ausgefeilten Verfahren analysiert. Zur Beurteilung von Geschwindigkeiten sowie Laufzeiten (Latenzen) im Festnetz filtert P3 die Ergebnispakete danach, welche von ihnen aus Verbindungen per WLAN stammen – in diesen Fällen war das Smartphone per WiFi an einem Festnetzanschluss angemeldet.

Für den vorliegenden Test analysierte der Netztest-Spezialist Messwerte aus drei Monaten: November und Dezember 2017 sowie Januar 2018. Aus diesem Zeitraum flossen über 5 Millionen Durchsatz- und 29,8 Millionen Latenzmessungen ein, die an über 150.000 Anschlüssen (WLAN-Basisstations-IDs) ermittelt wurden. Selbst von kleinen Anbietern wurden so mehrere Zehntausend Einzelmessungen von mehreren Tausend Anschlüssen berücksichtigt. Und die Erfassung der Messwerte läuft auch künftig rund um die Uhr weiter.

Realistisches Bild der Netznutzung

Unsere Methodik bewertet die Messwerte von allen im Testfeld genutzten Anschlüssen gleichberechtigt. Somit berücksichtigt der Test auch die von den Kunden gebuchten Tarife (vor allem im Hinblick auf die maximal nutzbaren Datenraten), die von den Netzbetreibern angebotenen Endgeräte wie etwa WLAN-Router sowie den Mix von Smartphones, der bei den Kunden tatsächlich im Einsatz ist. Das Testergebnis spiegelt somit die Geschwindigkeiten und Laufzeiten wider, die in der Realität wirklich bei den Kunden der Netzbetreiber ankommen.

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Interview mit P3 communications Geschäftsführer Hakan Ekmen

PC Magazin: Wie aussagekräftig sind per Crowdsourcing erhobene Daten?​

Hakan Ekmen: P3 hat ein App-gestütztes Crowdsourcing-Verfahren entwickelt. Da verschiedene populäre Apps die benötigten Informationen im Hintergrund sammeln, können wir zum Beispiel die von den Nutzern real erlebte Netzstabilität oder Datendurchsätze in WiFi- und Mobilfunknetzen erfassen – und zwar von einer großen Anzahl geografisch verteilter Nutzer über einen längeren Zeitraum.​

PC Magazin: Für andere Netztests – etwa im Mobilfunk – setzen Sie auf Messungen, die Experten mit speziellem Mess-Equipment durchführen. Was leistet welcher Ansatz?​

Hakan Ekmen: Mit unserem Mobilfunknetztest zeigen wir, was mit der aktuell verfügbaren Funktechnik möglich ist und welche Dienstgüte die Netzbetreiber dem Endkunden damit bieten. Er konzentriert sich in Deutschland neben den Ballungszentren auch auf Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern und deren Umland sowie auf die Fernstraßen. Die erhobenen Daten erlauben eine große Analysetiefe bis hin auf Protokollebene.Im Crowdsourcing lassen sich Leistungs- und Qualitätsparameter sowohl räumlich als auch zeitlich breit erfassen. Die zugrunde liegenden, realen Nutzertransaktionen gestatten einen Einblick in die jeweils genutzten Datentechnologien. Die während der Nutzung in heimischen WiFi-Netzen erfassten Daten lassen auch eine Bewertung der Festnetzanbieter zu. Und dies über Tausende Haushalte hinweg.​

PC Magazin: Werden sich die aus Crowdsourcing gewonnenen Erkenntnisse in Zukunft noch verfeinern lassen?​

Hakan Ekmen: Im Festnetz haben wir aktuell Uplink- und Downlink-Datenraten sowie Latenz als Messgrößen, möchten diese Metrik aber noch erweitern – etwa um die Kriterien Netzstabilität und Versorgungsqualität. An die Belastbarkeit der Ergebnisse des Crowdsourcing stellen wir allerdings ebenso hohe Anforderungen wie an die anderen Bestandteile unserer Netztests. Dies gilt nicht zuletzt auch für die statistische Relevanz unserer Beobachtungen.