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Systemkamera-Test 2016

Fujifilm X-E2S

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Autor: Annette Kniffler • 19.4.2016 • ca. 3:50 Min

Fujifilm X-E2S
Top Preis-Leistungsverhältnis Die in der Mittelklasse angesiedelte X-E2S kostet schon kurz nach dem Marktstart weniger als das sowohl optisch als auch technisch ähnliche Vorgängermodell X-E2.
© Fujifilm

Pro

  • Solide Ausstattung
  • Durchdachtes Bedienkonzept
  • Ordentliche Bildqualität
  • Zuverlässiger Autofokus

Contra

  • Zaghafte Auslöseverzögerung
  • Video-Funktion überzeugt nicht

Fazit

ColorFoto Testurteil: 54,5 Punkte

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Viel hat sich an der Fujifilm X-ES2 im Vergleich zur mittlerweile zweieinhalb Jahre alten Vorgängerin Fujifilm X-E2 nicht geändert. Mit der neuen, spiegellosen X-E2S betreibt Fujifilm eine gewollt zurückhaltende Modellpflege, bei der vor allem ein Aspekt im Vordergrund steht: der Preis.

Die X-E2 ging damals mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 900 Euro an den Start und kostete zuletzt meist noch immer stattliche 750 Euro; und damit mehr als heute die Nachfolgerin, die anfangs bei 700 Euro, zusammen mit dem Kit-Objektiv Fujinon XF 18-55 mm/2,8-4 R LM OIS bei 1000 Euro liegen soll.

Zu den wenigen Modifikationen an Fujifilms Mittelklassemodell gehören ein überarbeiteter Hybridautofokus und ein minimal angepasster Griff. Außerdem erlaubt jetzt ein elektronischer Verschluss lautlose Aufnahmen und kürzere Belichtungen mit Zeiten bis 1/32 000 s. Was den Sensor betrifft, bleibt es dagegen wie gehabt beim herstellereigenen X-Trans-APS-C-Sensor der zweiten Generation ohne Tiefpassfilter und mit 16 Megapixeln.

Leichtes, kompaktes Gehäuse

Die X-E2S ist nicht nur die mit Abstand günstigste Kandidatin in diesem Testfeld, sondern auch die leichteste: Das Gehäuse bringt inklusive SD-Karte und Lithium-Ionen-Akku gerade einmal 344 g auf die Waage; das sind immerhin 60 g weniger als die noch ein wenig kompaktere Sony A6300.

Fujifilm hat sich am schlichten Design nostalgischer Messsucherkameras orientiert und lässt den Griff der X-E2S nur etwa 3 mm vorne aus dem Gehäuse ragen. Nicht zuletzt deshalb liegt die Kamera weniger komfortabel in der Hand - trotz der im Vergleich zur Vorgängerin gröber strukturierten Griffoberfläche und der glatten Mulde für die Fingerspitzen. Deckel- und Bodenplatte bestehen aus hochwertiger Magnesiumlegierung. Einen Spritzwasserschutz hat die Neue nicht zu bieten, der bleibt ein Privileg des Profimodells X-Pro 2.

Fujifilm X E2S von oben
Die Fujifilm X-E2S misst gerade einmal 3,7 cm in der Tiefe und wiegt 344 g.
© Fujifilm

Dafür bringt Fujifilm in der X-E2S sowohl einen brauchbaren Ausklappblitz mit Leitzahl 5 als auch ein WLAN-Modul und einen elektronischen, recht passablen 100%-Sucher mit effektiv 0,62-facher Vergrößerung unter. Der 3-Zoll-Monitor ist zwar fest verbaut, aber ordentlich entspiegelt, und sein Bild bleibt auch von der Seite aus betrachtet noch vergleichsweise kontrastreich und gut erkennbar.

Zuverlässiger Autofokus

Fujifilm hat den Hybridautofokus der X-E2 für die X-E2S überarbeitet. Zum einen sind dabei die für die Phasenerkennung genutzten, in der Bildmitte angeordneten Sensorpixel lichtempfindlicher (2,5 auf 0,5 EV) geworden. Zum anderen hat Fujifilm zwei neue AF-Modi für bewegte Motive: "Zone" und "Weit/Verfolgung". Mit ihnen verfolgt die X-E2S die Schärfe innerhalb eines vorgewählten (Zone) beziehungsweise des gesamten von 77 AF-Punkten abgedeckten Bereichs (Weit/Verfolgung) recht treffsicher.

Im Einzelautofokus-Modus arbeitet die X-E2S wie gehabt mit "nur" 49 AF-Feldern: durchschnittlich 0,51 s Auslöseverzögerung bei 300 Lux, 0,63 s bei 30 Lux - das ist alles andere als eine Meisterleistung und ein Rückschritt gegenüber der X-E2 mit 0,43 s und 0,45 s.

Fujifilm X-E2S Monitor
Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin hat die X-E2S links unten eine Funktionstaste, die den Automatikmodus direkt zugänglich macht.
© Fujifilm

Dafür fiel die X-E2S in der Praxis mit einer bemerkenswert hohen Trefferquote bei Innenaufnahmen positiv auf, zudem mit brauchbarer Schärfenachführung während des Filmens. Ungeachtet dessen kann sie mit ihrer Videofunktion nur eingeschränkt überzeugen - nicht nur, weil die Auflösung maximal dem Full-HD-Standard entspricht und die WiFi-Taste als Videoauslöser herhalten muss; auch die ausgeprägten, oft störenden (Farb-)Darstellungsfehler und das großflächige Farbrauschen entsprachen nicht ganz unseren Erwartungen.

Stringentes Bedienkonzept

Die Kamera hat kein Modusrad, stattdessen findet der Fotograf einen Blendenring am Objektiv und zwei aus Aluminiumblöcken gefräste Wahlräder für Verschlusszeit und Belichtungskorrektur neben dem Auslöser. Ein erprobtes Bedienkonzept, das vor allem diejenigen zu schätzen wissen, die häufig mit manuellen Einstellungen arbeiten. Dank der per Tastendruck abrufbaren Vollautomatik kommen aber auch die Fotografen auf ihre Kosten, die bei der Belichtung lieber der Elektronik vertrauen.

Das Belichtungskorrekturrad lässt sich zwar nicht arretieren, rastet aber deutlich spür- und hörbar ein, sodass sich selbst das exponiert an der Kameraseite positionierte Rad zumindest bei uns nicht ungewollt verstellt hat. Nichtsdestotrotz sind solche Zwischenfälle denkbar, ein Kontrollblick beim Auspacken der Kamera schadet also nicht.

Fujifilm X-E2S Wahlrad
Verschlusszeit und Belichtungskorrektur lassen sich bequem per Wahlrad einstellen.
© Fujifilm

Das leichtgängige, aber sicher im Gehäuse versenkte Universalrad an der Rückseite erfüllt viele verschiedene Aufgaben. Unter anderem dient es zum Öffnen der Live-View-Lupe (Drücken) und zur Vorgabe des Vergrößerungsfaktors (Drehen). Außerdem kann der Fotograf damit schneller durch das Menü navigieren und in Kombination mit den Vier-Richtungs-Tasten bequem die Auswahl der Aufnahmeparameter am konfigurierbaren Einstellbildschirm (Q-Taste) vornehmen. Für die Individualisierung der Bedienung stehen überdies sieben definierbare Funktionstasten zur Verfügung.

Fazit

Die X-E2S verbindet eine solide Ausstattung mit einem gut durchdachten Bedienkonzept und einer ordentlichen Bildqualität. Dass die im Testlabor ermittelten Messergebnisse bei ISO 200 und 400 ein wenig hinter denen der Konkurrenz zurückbleiben, liegt an der geringeren Nennauflösung der X-E2S.

Lesetipp: Fujifilm X-Serie: Alle Systemkameras im Test

Die Differenz geht angesichts des gewaltigen Preisunterschieds in diesem Testfeld durchaus in Ordnung, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach gut. Wer aber schon die Vorgängerin X-E2 besitzt, findet nicht genügend Argumente für einen Wechsel zur X-E2S. Auf unserer Wunschliste stehen ein schnellerer Autofokus und eine bessere Videofunktion.

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