Testbericht

Zeichenprogramme: Spitze Federn

18.9.2002 von Redaktion pcmagazin

Vor 22 Monaten erschien die englische Version von Draw 10. Sollte das neue Draw-Paket wie angekündigt noch im September verfügbar sein, hätte es Corel geschafft, für Windows und für MacOS (X) ein versionsgleiches neues Draw fertigzustellen.

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Zeichenprogramme: Spitze Federn
Zeichenprogramme: Spitze Federn
© Testlabor Printredaktionen

von Peter Knoll Zunächst offenbart die kurze Feature- Liste wenig Überraschendes: Auch das Hauptprogramm, die Vektorgrafik- Software Corel Draw, bietet in Version 11 ein praktisches Feature, das die Mitbewerber Macromedia FreeHand und Adobe Illustrator schon längst eingeführt haben: Symbole. Eine Grafik lässt sich einmal erstellen und in einer Symbol- Bibliothek ablegen. Der Anwender zieht es dann auf die Arbeitsfläche, um es eventuell zu modifizieren, beispielsweise viermal zu kopieren und unterschiedlich stark zu skalieren. Wünscht der Kunde in letzter Sekunde einen anderen Farbton, genügt es, das Symbol einmal anzupassen, die einzelnen Vorkommen (z.B. fünf unterschiedlich große Sterne) ändern sich automatisch. Sehr praktisch sind die neuen 3- Punkt-Hilfsmittel: Ellipsen, Rechtecke und Kurven lassen sich mit etwas Übung mit nur zwei Klicks erzeugen. Eine sinnvolle Innovation ist auch das neue Werkzeug Polylinie: Es unterstützt in einem Werkzeug Linien und Kurven und erübrigt so den häufigen Wechsel zwischen Werkzeugen.

Im Kreativbereich sollen die neuen Vektor- Pinsel Aufrauen und Verwischt intuitives, künstlerisches Arbeiten gestatten: Wer die glatten Vektorkurven ändern will, erreicht dies mit einigen Werkzeug-Strichen. Beide Werkzeuge sind drucksensitiv und funktionierten mit dem Grafiktablett Wacom Intuos unter Windows 2000 SP 2 präzise, wenngleich noch etwas träge.

Die Corel-Suite ließ sich immer schon weitgehend an die Benutzer-Anforderungen anpassen. Dazu packt Corel neben dem hauseigenen Corel Script Visual Basic 6.3 von Microsoft in die Suite. Neu ist die Option, Befehlsmenüs, Andockmenüs und/oder die Oberfläche mit Farbinformationen per Schieberegler teilweise transparent zu stellen. Wer will, kann beliebige Tastenkürzel wie [Strg-0] für die Darstellung der gesamten Oberfläche zuweisen. Licht und Schatten bei den bislang integrierten Filtern: Draw importierte eine komplexe, in Illustrator 10 erzeugte AI-Datei ohne sichtlichen Qualitätsverlust.

Draw hatte in der Beta noch Mühe beim Import von EPS-Dateien - die Abstürze unter dieser Nummer sollte die fertige Version im Griff haben. Zudem erkannte Corels Vektor-Zeichner weder eine FreeHand-10-Grafik noch eine aus Illustrator exportierte SVG-Datei. Letzteres überrascht, da Corel nach eigener Aussage die SVG-Unterstützung auf den neuesten Stand gebracht hat.

Fazit Die verwendete frühe Betaversion lief zwar noch nicht perfekt, hinterlässt aber einen für Corel-Draw-Betas ungewöhnlich ausgereiften Eindruck. Die Neuerungen erleichtern die tägliche Arbeit erheblich. Die Detailverbesserungen machen sich in der Summe positiv bemerkbar. Die neuen Zeichenwerkzeuge begeistern. Hoffentlich läuft die finale Version so sauber, stabil und schnell, wie es die Anwender von den direkten Mitbewerbern seit langem gewohnt sind. Sollten die Kanadier diese Aufgaben gelöst haben, dürfte Corel Draw ein eindrucksvolles Comeback in die Spitzengruppe der Profi-Zeichenprogramme gelingen.

https://www.corel.de

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