Lightroom 6 im Test - rasend schnell!
Lightroom CC aus der Cloud gibt es nur im Abo mit Photoshop und jetzt auch für Android. Im Test läuft Lightroom 6 rasend schnell.

Adobe Photoshop Lightroom 6 CC www.adobe.de Preis: 12 Euro/Monat (min. ein Jahresabo) Box-Version: ohne Mobile (130 Euro) Preis/Leistung: ausreichend Systemanforder.: ab Windows 7 (SP1), OS X v 10.7, 2 GByte RAM, Open GL 3.3, Direct X10 Neu in Version 6: HDR und Panorama (DNG), Gesichts...
Adobe Photoshop Lightroom 6 CC
www.adobe.de- Preis: 12 Euro/Monat (min. ein Jahresabo)
- Box-Version: ohne Mobile (130 Euro)
- Preis/Leistung: ausreichend
- Systemanforder.: ab Windows 7 (SP1), OS X v 10.7, 2 GByte RAM, Open GL 3.3, Direct X10
- Neu in Version 6: HDR und Panorama (DNG), Gesichtserkennung, Web-Galerien, Android
- Testurteil: 84 Punkte, gut
Lightroom 6 im Test: Adobes Tool zur Verwaltung und Bearbeitung von RAW-Daten ist nicht unumstritten, gerade bei Fotografen. Einer der großen Kritikpunkte ist die Geschwindigkeit. Mit der neuen Version hat Adobe nun endlich auch die GPU der Grafikkarte als Rechenhelfer eingebunden. Voraussetzung: OpenGL-Unterstützung von Version 3.3 oder höher (Grafikkarten ab Jahr 2010).
Das Ergebnis überzeugt: Alle Regleränderungen werden selbst auf unserem ältesten Testsystem mit einer Nvidia GT220 annähernd verzögerungsfrei umgesetzt. Auch beim Fotoimport wurde optimiert: Im Test erreicht unser System beim Umrechnen von Canons CR2- in Adobes DNG-RAW-Format 8,3 MByte/s. Für große RAW-Bilder plant man also Sekunden und nicht mehr Minuten ein.
Aber wer braucht schon DNG? Nun, jeder der das Beste aus Lightroom rausholen will. Ein Beispiel: Canon stellt seinen DSLR-Käufern mit Digital Photo Professional ein Tool bereit, mit dem die Belichtung bei RAW-Bildern um zwei Blenden erhöht oder verringert werden kann. Bei Adobes DNG-RAWs stehen Ihnen +/- vier Blenden zur Verfügung. Das ist beeindruckend. Lighroom 6 erlaubt HDR-RAW-Entwicklung mit automatischer Geisterbildeliminierung, jedoch ohne individuelles Tone-Mapping.
Das schränkt zwar die Bildentwicklung auf natürlich wirkende Bilder ein. Das aus einer Belichtungsreihe resultierende RAW-Bild mit +/- zehn Blenden kann aber als eigenständiges RAW-Bild weiterentwickelt werden und bietet damit Detailverliebten eine phantastische Basis. Neu sind auch die Panoramafunktion mit RAW-Bilddaten, eine Gesichtserkennung, ersonnen für das Taggen und Kategorisieren von Bildern, und die Portierung von Lightroom auf Android-Geräte. Die Gesichtserkennung ist allerdings unausgereift. Im Test wurden sehr viele Personen nicht erkannt, obwohl die Bilder in derselben Aufnahmesituation entstanden. Hier wird Adobe nacharbeiten müssen. Updates kommen beiden Versionen - CC und der Boxversion - zugute.

Funktionserweiterungen erhalten dagegen nur die Abonnenten. Die neue Mobilität hat Adobe zum Teil clever gelöst. Auch DNGs können auf der Mobil-Variante von Lightroom bearbeitet werden. Automatisch verkleinert CC die RAW-Files und verteilt sie dann über das Internet. Alle Änderungen werden nicht destruktiv auf dem Mobilgerät erfasst. Die tatsächliche Änderung am DNG erfolgt am PC erst vor dem Export eines Bildes.
Doch insgesamt ist Lightroom Mobile sehr eingeschränkt. Alle regionalen Bildänderungsfunktionen, wie etwa die Bereichsreparatur oder der Radialfilter, fehlen - doch gerade diese sind für Profis entscheidend. Ein Import von Bilddateien ist ohne die PC-Version nicht möglich, auch nicht über microSD-Karte oder USB-Stick.
Adobe bietet Lightroom CC nur mit Photoshop im Bundle an. Wer nur mit Lightroom seine Bilder aufpeppen will, ohne in die Tiefen von Photoshop vorzudringen, für den lohnt sich das Abo nicht.
Fazit
Für RAW-Freunde ist Lightroom eine Bereicherung. Auch das Plus an Geschwindigkeit gefällt gut. Die Abo-Version mit "Zwangs-Photoshop" verschreckt den normalen Foto-Tool-Konsumenten.