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Olympus OM-D E-M1X: Video, Autofukus, Bidlqualität & Fazit

Autor: Sabine Schneider • 16.4.2019 • ca. 3:35 Min

Inhalt
  1. Olympus OM-D E-M1X im Test
  2. Olympus OM-D E-M1X: Video, Autofukus, Bidlqualität & Fazit

Video und ZubehörDie OM-D E-M1X beherrscht Cinema-4K (C4K, 4096 x 2160 Pixel) mit 24 B/s sowie UHD (3840 x 2160 B/s) und Full-HDs (1920 x 1080 Pixel) mit 30 B/s, Full-HD-Zeitlupen sind mit 120 B/s möglich. Um die für Dokumentar- und Naturaufnahmen typischen veränderlichen Belichtungsbedingungen ...

Video und Zubehör

Die OM-D E-M1X beherrscht Cinema-4K (C4K, 4096 x 2160 Pixel) mit 24 B/s sowie UHD (3840 x 2160 B/s) und Full-HDs (1920 x 1080 Pixel) mit 30 B/s, Full-HD-Zeitlupen sind mit 120 B/s möglich. Um die für Dokumentar- und Naturaufnahmen typischen veränderlichen Belichtungsbedingungen auszugleichen, werden Log-Aufnahmen unterstützt. 

Zur Ausstattung gehören ein Mikrofon- und ein Kopfhöreranschluss sowie ein Micro-HDMI-Ausgang. Erwähnenswert sind die Feldsensoren, die aus GPS- und Temperatursensor, Manometer und Kompass bestehen. Sie speichern geografische Daten wie Längen- und Breitengrad, Temperatur, Höhe und Ausrichtung der Kamera und fügen diese Aufnahmedetails den Bildern hinzu. 

Mit der Anti-Flicker-Funktion erkennt die E-M1X die Flickerfrequenz von Kunstlicht und kompensiert ungleichmäßige Belichtung und Farbgebung in Serien. Ein Flickerscan unterdrückt Streifenmuster, die durch die Verwendung des „Silent Modus „(elektronischer Verschluss) und bei Videoaufnahmen entstehen können.

Olympus OM-D E-M1X: AF-Tracking Einstellung
Die Motivverfolgung im AF­-Tracking­-Modus ist neu hinzugekommen. Je nach Einstellung „Zug“, „Flugobjekte“ oder „Motorsport“ stellt die Kamera automatisch auf entsprechende Objekte scharf und verfolgt sie.
© Olympus / Screenshot & Montage: ColorFoto

Autofokus

Das AF-System der E-M1X basiert auf dem der M1 Mk II mit 121 Phasen-AF-Kreuzfeldern und 121 Kontrast-AF-Feldern. Der Fotograf kann natürlich auch mit einer Auswahl arbeiten, die dann auf 1, 9 oder 25 Punkte zugreift. Die AF-Positionen für Vertikal- oder Horizontalmodus lassen sich anpassen. Fokuspunkte kann man einzeln oder als Gruppe per Touchscreen festlegen und mit dem Joystick schnell verschieben. 

Es gibt eine zuverlässige Gesichts- und Augenerkennung sowie eine neue Motiverkennung im Tracking-Modus, die optional automatisch auf Züge, Flugzeuge oder Motorsportfahrzeuge fokussiert und im Test überzeugend funktionierte. Zwar waren nicht alle Bilder einer Serie scharf, aber die Ausbeute war insgesamt sehr gut. Neu ist neben der „AF-S+MF“-Funktion die „AF-C+MF“-Funktion, mit der man nun auch den kontinuier lichen AF manuell überschreiben kann. 


Olympus OM-D E-M1X: Aufnahmemenü Freihand
Im Aufnahmemenü 2 kann man nun mit der Funktion „Hochaufgel. Aufnahme“ zwischen Freihand-­ und Stativ­-Modi wählen. In beiden Fällen berechnet die Kamera ein hochaufgelöstes Ergebnisbild, das auf mehreren Einzelbildern basiert.
© Olympus / Screenshot & Montage: ColorFoto

Die Fokus-Stacking-Funktion verarbeitet bis zu 15 Aufnahmen zu einem Bild mit mehr Schärfentiefe. Der verbesserte Pro-Capture-Modus kann vor der finalen Auslösung bis zu 35 Bilder aufnehmen. So lässt sich später die beste Aufnahme auswählen, was im Test gut funktionierte. Neben der High-Res-Stativ-Funktion, die mit bis zu 80 MP aufnimmt, steht nun die High-Res-Shot-Funktion zur Verfügung, die freihand 50-MP-Aufnahmen ermöglicht. 

Die Stativlösung sorgt für sichtbar mehr Details, bei der Freihandfunktion konnten wir kein Plus gegenüber der Standardaufnahme feststellen. Auch im zweiten Anlauf waren die Einzelbilder für eine optimale Verrechnung offenbar zu stark gegeneinander verschoben. Neu ist auch die integrierte Live-ND-Funktion (Graufilter), die Überbelichtungen bei langen Verschlusszeiten vermeiden soll. 

Bei inaktivem Autofokus ermöglicht die E-M1X Highspeed-Serien mit maximal 59 B/s, sowohl JPEGs als auch RAWS, dabei sind maximal 49/50 Bilder pro Serie möglich. Der Autofokus arbeitet blitzschnell, leise und treffsicher: Die Zeiten von 0,1 bis 0,2 s bei 300/30 Lux sind spitze.

Aufmacher RAW

Bildqualität

Mit dem 20,4-MP-MFT-Sensor und zwei TruePic-VIII-Bildprozessoren erreicht die OM-D E-M1X mit 1890 LP/BH eine noch höhere Grenzauflösung als die E-M1 Mark II und hält sie über den ISO-Bereich auch länger. Bis ISO 3200 verliert sie mit dann noch 1847 LP/BH gesamt nur 43 LP/BH. Auch bei den Dead-Leaves bewegt sich die E-M1X auf entsprechend höherem Niveau, wobei sich der Vorteil von teils mehr als 200 LP/BH insbesondere in niedrigen Kontrastbereichen über den gesamten ISO-Bereich zeigt. 

Allerdings weisen die DL-Cross-Kurven und das Kantenprofil mit ausgeprägten Over- und Undershots darauf hin, dass die E-M1X stark in das Kantenprofil eingreift und Kontraste viel aggressiver nach oben zieht als die Mark II. Die aggressive Nachschärfung lässt die Bilder teils unnatürlich knackig wirken, und es können verstärkt Artefakte und Doppelkonturen auftreten.

Deutlicher früher als bei der 1 Mark II steigt das Rauschen an und erreicht mit 2,4 VN bei ISO 1600 einen ungewöhnlich hohen Wert – aber dies ist halt die Kehrseite der höheren Auflösung. Insgesamt ist die Bildqualität bis ISO 400 sehr gut, danach kann sich aber ein Wechsel zu RAW lohnen.

Colorfoto Kauftipp Testsiegel
Colorfoto vergibt für dieses Gerät einen Kauftipp.
© colorfoto

Fazit

Mit der OM­D E­M1X liefert Olympus ein sehr attraktives Modell hinsichtlich Schnelligkeit, Robustheit und Bedienbarkeit, dank ihres im MFT-­Lager exklusiven Hochformatgriffs. Gegenüber der M1 Mark II punktet die M1X mit ihrem größeren Sucher, dem besseren Wetterschutz, Freihandaufnahmen mit 50 MP und der erweiterten Pro-Capture­-Funktion. 

Zugleich verspielt der Griff aber den Größenvorteil des MFT­Systems – kompakt sind natürlich weiterhin die Objektive. In puncto Tempo und AF­-Geschwindigkeit liegt die M1X etwa gleichauf mit der E-­M1-­Mk­I-II­Schwester. Bei der Bildqualität hat Olympus die Auflösung weiter nach oben getrieben und bezahlt dies mit stärkerem Rauschen – hier wäre weni­ger mehr. 

Am Ende bleibt ein großes Fragezeichen: Wie groß ist der Markt für ein 3000 Euro teures und ausgezeichnet ausgestattetes Gehäuse, das die Größe mancher KB­-Kamera toppt, aber die Leistungsgrenzen des MFT­Sensors na­türlich nicht sprengen kann? War MFT nicht gerade deswegen so sexy, weil viel Leistung auf kleinem Raum Platz fand? Oder wird die Größe des Bodys unwichtig, wenn ohnehin vier Objektive im Koffer liegen?