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Mechanische TKL-Tastatur

NZXT Function Tenkeyless im Test

PC-Hersteller NZXT steigt mit der Function in den Tastatur-Markt ein. Wir haben die mechanische Gaming-Tastatur in der TKL-Variante einem Test unterzogen.

Autor: Alana Friedrichs • 2.5.2022 • ca. 3:45 Min

Produktfoto der NZXT Function in weiß
Als Tastatur im TKL-Format verzichtet die NZXT Function Tenkeyless auf einen Ziffernblock.
© NZXT

Bisher hatte sich Hersteller NZXT hauptsächlich auf die Produktion von Komplett-PCs und Desktop-Komponenten beschränkt. Nun weitet man das Angebot in Sachen PC-Peripherie aus. Die NZXT Function ist die erste eigene mechanische Tastatur und erscheint in drei Formfaktoren: Full-Size, TKL (Tenkeyless...

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Pro

  • tolles Klickgefühl dank Gateron-Schaltern
  • hochwertiger Aluminium-Case
  • Lautstärkerad an der Seite
  • schickes Design

Contra

  • schlecht stabilisierte Leertaste
  • generische ABS-Tastenkappen
  • Software ist funktional, bietet aber wenig Extras
  • Handballenauflage lässt sich nur schwer säubern

Fazit

Ob der Einstieg in den Tastaturenmarkt mit der Function gelungen ist, lässt sich nur schwer sagen. Design, Schalter, Beleuchtung und die Anordnung der Zusatztasten gefallen uns ausgesprochen gut. Generische ABS-Tastenkappen, eine Software mit Minimalaustattung und vor allem die schlecht stabilisierte Leertaste dürfen bei einem Nachfolge-Modell gerne ersetzt werden.

  Vielversprechend

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Bisher hatte sich Hersteller NZXT hauptsächlich auf die Produktion von Komplett-PCs und Desktop-Komponenten beschränkt. Nun weitet man das Angebot in Sachen PC-Peripherie aus. Die NZXT Function ist die erste eigene mechanische Tastatur und erscheint in drei Formfaktoren: Full-Size, TKL (Tenkeyless) und 75 % (MiniTKL).

Wir haben das Erstlingswerk von NZXT in Form der Function Tenkeyless unter die Lupe genommen und verraten, ob der Einstieg ins Tastatur-Segment geglückt ist.

NZXT Function Tenkeyless im Test: Verarbeitung und Zubehör

Zumindest optisch kann NZXT auf jeden Fall einen Pluspunkt bei der Function verbuchen. Denn die Tastatur sieht mit ihren freistehenden Schaltern und den subtil angebrachten Zusatztasten ordentlich schick aus und wirkt dank ihres Aluminiumrahmens ordentlich verarbeitet. Wer die NZXT Function ganz sein Eigen machen möchte, kann außerdem im Online-Editor Farben, Kabel und weitere Details anpassen. Standardmäßig ist die Function in Schwarz und in Weiß verfügbar.

Bei unserem Testmodell handelt es sich wie bereits erwähnt um eine Tastatur im TKL-Design. Einen Nummernblock findet man also nicht, alle übrigen Tasten sind aber vorhanden. Damit nimmt die Function weniger Platz auf dem Schreibtisch ein, was sich besonders bei kleinen Tischen lohnt. Auch Minimalismus-Fans kommen hier auf ihre Kosten.

Das zwei Meter lange USB-C-Kabel zum Verbinden der Tastatur ist dick und stabil, weshalb wir hier absolut nichts aussetzen können. Einen ersten kleinen Kritikpunkt muss sich die Function hingegen bei der Handballenauflage aus Gummi gefallen lassen. Zwar freut es uns, dass man eine solche im Lieferumfang beilegt, und wirklich unangenehm ist sie auch nicht. Zu diesem Preispunkt finden sich bei anderen Tastaturen aber bereits noch komfortablere Auflagen aus Lederimitat. Außerdem lässt sich die Handballenauflage vergleichsweise schwer von Staub befreien, da dieser am Gummi hängen bleibt.

Produktfoto der NZXT Function in schwarz
An der linken Seitenwand verbaut NZXT ein Steuerrad zum Anpassen der Lautstärke.
© NZXT

NZXT Function Tenkeyless im Test: Tasten und Schalter

Auch bei den Tastenkappen müssen wir einen kleinen Kritikpunkt anbringen: Hier setzt NZXT anstelle des haltbareren PBT-Kunststoffes auf ABS-Tastenkappen. Nach ein paar Jahren intensiver Nutzung könnte es hier also zu Abnutzungserscheinungen kommen.

Neben den üblichen Tasten verbaut NZXT an der Function noch ein Lautstärkerad, dass man oben links anbringt. Das Rad ist dabei in die Rahmenseite integriert, was Platz spart und gleichzeitig besonders modern aussieht. Erweitert wird das System um drei Zusatztasten, die ebenfalls subtil an der linken Seite angebracht werden: Eine zum Stummschalten, eine zum Verriegeln der Windows-Taste und ein Button zum Regeln der Beleuchtungsstärke in fünf Stufen.

Unter den Tastenkappen verbergen sich in unserem Fall lineare mechanische Schalter des Typs Gateron Red. Diese lösen schnell und leicht aus (45 g) und eignen sich damit perfekt zum Spielen. Alternativ gibt es die NZXT Function auch mit taktilen Gateron Browns oder taktilen Clicky-Switches vom Typ Gateron Blue. Gegen Aufpreis stehen auch noch die beiden Switch Gateron Aliaz Silent (taktil, leise) und Gateron Silent Black Ink (linear, leise) zur Verfügung. Für die Schalter gibt NZXT eine Haltbarkeit von 50 Millionen Klicks an.

Wem keine der Alternativen zusagt, muss jedoch nicht in den sauren Apfel beißen: Bei der NZXT Function handelt es sich um eine Hot-Swappable Tastatur, die Schalter können also ohne Löten ausgetauscht werden. Ein entsprechender Keyswitch-Puller liegt im Lieferumfang bei.

Während uns die alphanumerischen Tasten der Function voll überzeugen konnten, machen Leer- und Entertaste leider eine weit weniger gute Figur. Beide sind nur schlecht stabilisiert und schlackern ordentlich, wenn wir die Tasten nicht sauber mittig treffen.

Wie für mechanische Tastaturen üblich verfügt die NZXT Function dafür aber über N-Key-Rollover und Anti-Ghosting, was ein versehentliches Übersehen von Eingaben bei mehreren gleichzeitig gedrückten Tasten ausschließt.

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NZXT Function Tenkeyless im Test: Individualisierung und Software

Wie für eine Gaming-Tastatur üblich verfügt auch die NZXT Function über ordentlich RGB. Jede der Tasten hat eine eigene Beleuchtung, die separat angesteuert werden kann. Durch das freiliegende Design und die durchscheinende Beschriftung der Tasten ist die Beleuchtung dabei recht stark, aber trotzdem ästhetisch.

Um die Beleuchtung an unsere Vorlieben anzupassen, benötigen wir die kostenlose, optionale NZXT CAM-Software. Denn die Ansteuerung der Tastatur hat man kurzerhand in die eigentlich für PC-Monitoring ausgelegte Software eingebaut.

In der App können wir dabei nicht nur die Beleuchtung, sondern auch die Tastenbelegung ändern. Selbst die Programmierung komplexerer Makros ist möglich.

Der Umfang der Software ist dabei aktuell noch etwas beschränkt und nicht mit ausgereiften Peripherie-Softwares wie Corsairs iCue oder Razers Synapse zu vergleichen. Aber gerade softwareseitig ist ein späteres Aufrüsten ja in der Regel kein Problem.

NZXT Function Tenkeyless im Test: Fazit

Ob der Einstieg in den Tastaturenmarkt mit der Function gelungen ist, lässt sich nur schwer sagen. Denn die Function ist beileibe keine schlechte Tastatur: Design, Schalter, Beleuchtung und die Anordnung der Zusatztasten gefallen uns ausgesprochen gut.

Dennoch hat die Function mit einer Reihe von Kinderkrankheiten zu kämpfen: Generische ABS-Tastenkappen, eine Software mit Minimalaustattung und vor allem die schlecht stabilisierte Leertaste dürfen bei einem Nachfolge-Modell gerne ersetzt werden.

Wer darüber hinwegsehen kann und auf der Suche nach einer schicken Tastatur im bezahlbaren Rahmen ist, die über den Editor auch noch an die eigenen Wünsche angepasst werden kann, kann mit der NZXT Function aber durchaus glücklich werden. Und dank des beigelegten Keycap-Pullers können Heimwerker*Innen die Leertaste auch nachträglich noch selbst stablisieren.

Introducing the NZXT Function Keyboard and Lift Mouse

Quelle: NZXT
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