Fotos verwalten

Mylio im Test – Fotos clever verwalten

12.12.2022 von Wolf Hosbach

Der Sync-Dienst Mylio geht neue, spannende Wege im Verwalten von Bildern: alle Geräte umfassend, aber ohne Cloud. Wir haben ihn im Test.

ca. 3:20 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Mylio
© Weka Media Publishing

Pro

  • Fotos von allen Geräten zentral verwalten
  • Alle Bilder sind überall verfügbar
  • Speicherort lokal ohne Cloud
  • Sehr gut zu bedienen

Contra

  • Nicht ganz billig

Fazit

Für Hobby-Fotografen, die Ihre Bildersammlung nicht (nur) der Cloud anvertrauen wollen, bietet Mylio ein schlüssiges Konzept: Es sammelt alle Bilder von allen Quellen, speichert sie zentral, macht sie umgekehrt aber überall nutzbar. Dabei sind Tool und Apps sehr anwenderfreundlich, modern und stabil. Das Ganze hat mit 10 Euro im Monat seinen Preis.

Im digitalen Zeitalter verteilt sich eine Fotosammlung gerne über viele Speicherorte, je aktiver ein Nutzer ist, desto mehr Orte werden es: Der PC, das Smartphone, ein Tablet, Google Photos, Instagram, Flickr usw. Es gehen zwar keine Bilder verloren, aber manchmal sucht man ein Bild, und weiß nicht mehr, wo es ist, oder man hat ein Foto nicht parat, weil es auf einem anderen Gerät liegt.

Der Foto-Sync-Dienst Mylio (Version 22.1. im Test) entwickelt hier eine neue Strategie, indem er alle Fotos einsammelt, sie an einem Ort speichert, umgekehrt aber überall als Vorschau verfügbar macht.

Wie funktioniert Mylio?

Im ersten Moment würde man denken, Mylio wäre ein Cloud-Dienst, ähnlich wie Google Fotos. Das ist aber nicht der Fall. Bei der ersten Installation, idealerweise auf einem PC, gibt der Anwender einen Speicherort für alle Fotos von allen Geräte an. Dort sollte genügend Platz sein, wie ihn zum Beispiel eine NAS bietet. Dann importiert er alle Bilder von den zugänglichen Quellen, also dem Bilderordner des PCs oder den Online-Diensten wie Instagram und Flickr. Für letztere gibt es spezielle Konnektoren im Programm.

Mylio
Auf dem Smartphone sind mit der Mylio-App alle Bilder verfügbar.
© Weka Media Publishing

Nun integriert der Anwender weitere Geräte, indem er sie über sein Online-Konto bei Mylio verknüpft. Die Bilder landen jedoch eben nicht in der Cloud, sondern im anfänglich eingerichteten Archiv auf dem ersten PC. Für Android- und iOS-Geräte gibt es eine spezielle Mylio-App.

Das erstmalige Synchronisieren dauert demzufolge seine Zeit, ist dieser Prozess jedoch abgeschlossen, sind nun auf allen verknüpften Geräten Vorschaubilder alle Fotos zu sehen. Dabei kann der Anwender in den Einstellungen vorgeben, in welcher Qualität die Bilder vorliegen sollen. In den Standardeinstellungen belegte ein 35-MB-Bild von der digitalen Kamera auf einem Android-Smartphone nur noch 0,6 MB. Das spart bei Bedarf enorm Speicherplatz auf den mobilen Geräten.

Soweit das Grundprinzip, Mylio kann noch mehr.

Mylio
Die Bilder lassen sich auch nach Monaten sortieren.
© Weka Media Publishing

Welche Funktionen bietet Mylio?

Mylio synchronisiert die Fotos nicht nur, sondern bietet verschiedene schöne Übersichten über die kollektive Bildersammlung. Im Reiter Alle Fotos scrollt der Anwender flüssig durch seine Werke, die er nach verschiedenen Kriterien sortieren kann. Die Kalenderansicht zeigt die Bilder nach Monaten gruppiert und die Karte eine Google Map mit kleinen Markern und Vorschaubildern. Die Suche funktioniert exzellent und schnell, da sie einen Index bildet, der alle Metadaten (Exif, XMP und IPTC) enthält und sogar Text in Bilder per OCR mit einschließt. Wenn der Anwender Metadaten ändert, speichert das Programm sie nicht im Bild, sondern in einer externen, auch von anderen Programmen Nutzbaren XML/RDF-Datei (XMP-Sidecar). Beim Export eines Bilds lassen sich die Metadaten auf Wunsch jedoch einbetten.

Sehr praktisch ist auch die automatische Gesichtserkennung, die Personen nach kurzem Training sicher bestimmt.

Mylio
Die Personenerkennug funktioniert auch mit Maske und Schal.
© Weka Media Publishing

Wie ist die Bildbearbeitung?

Mylio ist sicher kein Entwicklungs-Tool für RAW-Bilder, bietet dennoch eine Reihe anständiger Funktionen für die Bildverbesserung. Das beginnt bei einfachen, automatischen Farb- und Lichtkorrekturen oder fertigen Stimmungsfiltern, wie sie bei Instagram-Anwendern beliebt sind. Darüber hinaus bietet das Programm aber auch fortgeschrittenere Werkzeuge, zum Beispiel für die Anpassung der Farbdynamik oder Korrektur einer Vignette. Hilfreich ist ein Pinselwerkzeug, das Eingriffe auf bestimmte Bereiche begrenzt.

Die Änderungen speichert das Tool dabei nicht im Bild selbst, sondern in der bereits erwähnten Sidecar-Datei. Das bedeutet, dass man einerseits kein Bild für die Ewigkeit ruiniert, aber dass man andererseits die verschönerten Bilder eigens exportieren muss, um sie für andere Programme oder für Abzüge nutzen zu können.

Mylio
Die Bildbearbeitung von Mylio bietet eine Reihe von Stimmungsfiltern.
© Weka Media Publishing

Wie unterscheidet sich Mylio von einem Cloud-Dienst?

Letztendlich liefern Cloud-Dienste wie Google Photos und Mylio ähnliche Ergebnisse. Beide sammeln Fotos zentral von verschieden Quellen ein und machen die Bilder überall verfügbar. Der Preis ist ebenfalls vergleichbar, für 10 Euro im Monat bekommt der Google-Kunde 2 TB Online-Speicherplatz, was für enorm viele Fotos reicht, zum Beispiel 200.000 Dateien à 50 MB.

Der Vorteil des Cloud-Diensts ist, dass sich Alben leichter teilen lassen, weil die Bilder eh schon online sind. Hingegen bietet Mylio ein sicheres Archiv auf der heimischen NAS, das unabhängig von den Launen eines Dienstleisters ist – sicher, sofern man sich um ein Backup kümmert.

Wem es ganz luxuriös beliebt, leistet sich beides und synchronisiert sein Archiv automatisch in die Cloud, womit er gleich das Backup-Problem löst. Dann kommt er preislich aber schon in die Nähe des Adobe-Foto-Abos mit 1 TB Speicherplatz für 23 Euro.

PC Magazin CHECK: SEHR GUT
© WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH

Fazit

Für Hobby-Fotografen, die Ihre Bildersammlung nicht (nur) der Cloud anvertrauen wollen, bietet Mylio ein schlüssiges Konzept: Es sammelt alle Bilder von allen Quellen, speichert sie zentral, macht sie umgekehrt aber überall nutzbar. Dabei sind Tool und Apps sehr anwenderfreundlich, modern und stabil. Das Ganze hat mit 10 Euro im Monat seinen Preis.

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