Logitech MX Vertical im Test
Vertikale Mäuse schonen beim Arbeiten das Handgelenk. Die MX Vertical von Logitech spielt dabei in der Oberklasse mit. Wir haben die ergonomische Office-Maus getestet.

Wer täglich mehrere Stunden im Büro, zuhause oder für Schule und Studium vor dem PC verbringt, kennt das Problem vielleicht: Nach einiger Zeit stellt sich ein unangenehmes, teilweise schmerzhaftes Gefühl in den Handgelenken ein. Denn bei der Arbeit vor dem Rechner sind diese einer erhöhten Bela...
Wer täglich mehrere Stunden im Büro, zuhause oder für Schule und Studium vor dem PC verbringt, kennt das Problem vielleicht: Nach einiger Zeit stellt sich ein unangenehmes, teilweise schmerzhaftes Gefühl in den Handgelenken ein. Denn bei der Arbeit vor dem Rechner sind diese einer erhöhten Belastung ausgesetzt. Reduziert werden kann die Belastung unter anderem mit dem richtigen Equipment.
So auch mit der MX Vertical von Logitech. Bei der Office-Maus handelt es sich um das erste Modell aus dem Hause Logitech, bei dem statt eines horizontalen ein vertikaler Griff verwendet wird, um die Maus zu bedienen.
Wir haben uns im folgenden Test angesehen, wie es tatsächlich um die Ergonomie der Maus bestellt ist und wo weitere Vor- und Nachteile liegen.
Logitech MX Vertical im Test: Form und Ergonomie
Als besonders sexy kann man die MX Vertical nicht bezeichnen, denn die Funktion steht hier eindeutig vor der Form: Das Design ist für eine vertikale Maus schlicht und dezent und auch die wellige Oberfläche mit Gummierung ist dabei weniger Deko, sondern sorgt vor allem für einen angenehmen und sicheren Griff.
Bei der vertikalen Neigung der Maus nennt Logitech einen Aufstellwinkel von 57 Grad, welcher für eine etwa 10 Prozent geringere Muskelaktivität bei der Handhabung sorgen soll. In unserem Praxistest haben wir diesen Wert natürlich nicht selbst nachgemessen, allerdings haben wir durchaus festgetellt, dass die Ermüdungserscheinungen nach mehreren Stunden Büroarbeit merklich niedriger ausfielen als mit regulären Mäusen.

Logitech MX Vertical im Test: Verbindung und Einrichtung
Das Einrichten der MX Vertical läuft schnell und ohne Probleme ab. Je nach Belieben und Ausstattung können wir sie entweder kabellos per Unifying oder Bluetooth funken lassen oder per USB-C-Kabel einstecken. Das kabellose Pairing per beigelegtem USB-Empfänger funktioniert vollautomatisch und auch bei der Verbindung mit dem rechnereigenen Bluetooth standen uns keine Probleme im Weg.
Nach der Einrichtung soll der 240 mAh starke Akku der MX Vertical je nach Nutzung bis zu 4 Monate halten. So lange befand sich das Gerät bei uns nicht im Test, weswegen die Verifizierung der Aussage schwer fällt. Doch über die gesamte Nutzungsdauer der MX Vertical hielt der Akku ohne Probleme und Aussetzer durch.
Das Wechseln des Akkus selbst fiel leider etwas umständlich aus. Nicht nur mussten wir dafür mehrere Schrauben lösen. Zuvor hieß es zudem, eine gummierte Beschichtung am Boden der Maus zu entfernen.
Logitech MX Vertical im Test: Technik, Tasten und Mausrad
Der in der Logitech MX Vertical verbaute Sensor bietet eine Punktdichte von 400 bis 4.000 dpi. Dieser für Büro-Mäuse hohe Maximalwert sorgt dafür, dass wir bei der Arbeit deutlich geringere Mausbewegungen machen müssen. Das sorgt für eine weitere Schonung der Armmuskulatur.
Um trotz der hohen dpi-Zahl die Genauigkeit nicht zu verlieren, bietet die MX Vertical ein Feature, dass wir sonst eher bei Gaming-Mäusen sehen. Per Zusatztaste können wir die dpi mit nur einem Klick an unsere Bedürfnisse anpassen.
Auch die beiden weiteren Zusatztasten bieten im Büroalltag zusätzlichen Komfort und machen etwa das Springen durch die Browserhistorie deutlich angenehmer. Dabei bieten die Seiten- wie auch die Haupttasten ein wertiges und angenehmes Klickgefühl.
Eine kleine Vorwarnung für alle, die über einen Wechsel zu einem vertikalen Modell wie der MX Vertical nachdenken: Wer bisher noch nie mit einer vertikalen Maus gearbeitet hat, wird ein paar Tage brauchen, um mit der MX Vertical ordentlich warm zu werden. Dies liegt jedoch in der Natur der Sache und nicht am Modell selbst. Nach der Eingewöhnungszeit gelingt die Arbeit mit der Maus angenehm und ohne Probleme.
Zwar verlieren wir mit der MX Vertical gegenüber regulären Mäusen etwas an Genauigkeit, im Büroalltag kamen wir jedoch stets ohne Probleme zurecht, sowohl beim Browsen als auch beim Bearbeiten von Excel-Tabellen oder dem Schreiben bzw. Einpflegen dieses Texts. Wer jedoch regelmäßig gezielt pixelgroße Punkte auf dem Bildschirm treffen muss oder die Office-Maus auch mal zum Spielen verwenden möchte, wird bei der MX Vertical auf Probleme stoßen.
Logitech MX Vertical im Test: Software und Zubehör
Neben den vielfältigen Verbindungsmöglichkeiten und den Seitentasten kann die MX Vertical noch mit ein paar weiteren softwareseitigen Highlights glänzen.
Da ist zum einen die Kompatibilität mit Logitech Flow. Dadurch lassen sich mit der MX Vertical bis zu drei Rechner gleichzeitig koppeln und steuern. Der Wechsel zwischen den Geräten erfolgt schnell über eine Taste am Boden der Maus.
Hierfür notwendig ist die kostenlose Logitech Options Software, mit der wir zudem auch eine Reihe weiterer Feinanpassungen an der Maus vornehmen können, wobei das Programm zum Bedienen der MX Vertical nicht notwendig ist.
Über die Options-Software stellen wir dann beispielsweise die genauen dpi-Zahlen der beiden Profile ein oder Bearbeiten die Belegung der Zusatztasten. Komfortfunktionen wie diese sucht man bei günstigeren Alternativen vergeblich, was den doch recht hohen Preis der MX Vertical erklären soll.
Logitech MX Vertical im Test: Fazit
Mit der MX Vertical hat Logitech nicht nur einen erfolgreichen Einstieg in das Segment der vertikalen Mäuse geschafft, sondern positioniert sich auch als neuer Platzhirsch.
Die MX Vertical kann als Office-Maus durch und durch überzeugen und hebt sich mit Komfortfunktionen, die man sonst eher aus dem Gaming-Segment kennt, von der Konkurrenz ab.
Die verringerte Genauigkeit gegenüber traditionellen Mäusen kann man der MX Vertical schlecht ankreiden, leiden doch alle vertikalen Mäuse darunter. Als einzige Kritik auf sehr hohem Niveau bleibt damit nur der recht schwer auszuwechselnde Akku der Maus übrig.