65-Zoll-TV

Hisense 65XT910 im Test

4.9.2015 von Roland Seibt

Mit der neuen XT910-Serie will Hisense sein Billig-Image loswerden und mit Qualität überzeugen. Ob das gelingt, zeigt der Test des 65-Zoll-TVs Hisense 65XT910.

ca. 3:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Hisense LTD65XT910
Der neue Hisense 65XT910 besticht durch Ultra-HD.
© Josef Bleier

Pro

  • Curved Display
  • Local Dimming
  • Ultra-HD
  • QD-LEDs
  • erweiterter Farbraum
  • H.265
  • HDMI 2.0

Contra

  • 3D unscharf
  • enger Blickwinkel

Fazit

Testurteil: sehr gut; Preis/Leistung: gut


85,0%

Schon seit ein paar Jahren versucht Hisense, auf dem Deutschen Markt Fuß zu fassen. Der TV-Gigant aus China setzte dabei zuerst auf den Massenmarkt und schockierte 2013 mit Preisbrechern in der neu geschaffenen Sparte Ultra HD TV. Dass die Geräte zum halben Preis aller Mitbewerber keine zukunftsweisende Technik beinhalten konnten, hätte damals aber eigentlich klar sein müssen.

 

Jetzt sieht das schon ganz anders aus. 2014 wurde eine strategische (keine finanzielle) Partnerschaft mit Loewe forciert, mit der man Marktkenntnis und Einkaufsvorteile koppelte und nun kräftig in europäische Entwickung und Qualitätssicherung investiert.

Sieht man das allerneueste Topmodell der XT910er Serie, hat das gar nichts mehr mit den Spar-TVs der Vergangenheit zu tun. Bereits das technische Konzept legt sich konkret mit den qualitätsführenden Mitbewerbern an. Ultra-HD-Auflösung im Curved Design, dazu eine Hintergrundbeleuchtung mit revolutionären Quantum-Dot-LEDs, das können nur die innovativsten Spitzengeräte der anderen Hersteller.

Hisense LTD65XT910
Der LTD65XT910 macht eine gute Figur. 
© Josef Bleier

Dass mittlerweile die aktuellsten Chips für HDMI, TV-Verarbeitung und Medienplayer eingesetzt werden, versteht sich von selbst. Also klappte sowohl die Zuspielung von 4K@60Hz-Material über zwei der vier HDMI-Eingänge genauso wie die Wiedergabe unseres Timescapes USB-Sticks oder von Mitschnitten des Astra 4K-Demokanals in HEVC mit 10 Bit. Netflix wurde ein eigener Knopf auf der Fernbedienung gegönnt, natürlich nicht, ohne auch diese Inhalte in maximaler Auflösung anbieten zu können.

Richtig positiv überrascht wurden wir dann bei unseren Labormessungen. Der In-Bild-Kontrast von fast 10.000:1 zeigt eindeutig, dass das Gerät echtes lokales Dimmen anbietet und damit einen unschlagbaren Schwarzwert aufweisen kann.

Was selbst die besten Hersteller heutzutage unter lokalem Dimmen laufen lassen, ist meist nicht mehr als die individuelle Regelung von ein paar Rand-LEDs, doch Hisense macht es hier richtig. Die Lichtspender sitzen direkt hinter dem Panel und dunkeln separate Bereiche (Cluster) des Schirms je nach Helligkeitsbedarf ab.

Dabei sind die Übergänge recht großflächig. Das mindert zwar den Gewinn an Schwarzwert, doch sind so auch die Lichtkränze in hellen Objekten nicht mehr störend. Wir konnten mit unseren speziellen Testbildern die Clusteranzahl nicht ermitteln, so unauffällig sind sie. Schaltet man im Menü das lokale Dimmen ab, sieht man allerdings schön, wie viel es bei dunklen Szenen bringt.

Hisense65XT910
Farb- und Gammadiagramm: Unser Testmuster war mit einer nicht finalen Version der Bildsoftware ausgestattet. So mussten wir etwas kalibrieren, um diese wirklich sehr gute Messung hinzubekommen. Allein der Pegel von Grün war nicht in den Griff zu kriegen. Insgesamt ließ sich das Gerät zu beeindruckender Bildharmonie bringen.
© Josef Bleier

Dass diese Top-TVs mit ihren vielen LEDs mehr Strom verbrauchen, kann man bei Hisense nicht behaupten. Mit nur gut 100 Watt bei abendlicher Helligkeitsvorwahl ist der 65XT910 sogar eher sparsam. Sind nur kleine Bildbereiche sehr hell, schaltet der Hisense sogar den Brillanz-Turbo zu. Ein Indiz, dass sich die Entwickler auch schon mit HDR (High Dynamix Range) beschäftigen. 

Was der extrem farb- und kontraststarken Hardware nur fehlt, ist die perfekte Elektronik, die auf die Erfordernisse des kommenden Jahres zugeschnitten ist, wenn HDR und der Farbraum ITU-2020 hoffentlich eingeführt werden. Voreinstellungen für Farbräume vermissen wir genauso wie eine Gammaauswahl. Positiv fiel hingegen die Bewegungskompensation auf, die kaum Artefakte lieferte. Schaltet man sie ganz aus, gibt es bei 24p einen Pulldown.  

Hisense LTD65XT910
Der schwere TV ist recht stark geneigt und sollte daher tief stehen. Sein eleganter Standfuß besteht aus mehreren Teilen, die erst einmal unfallfrei zu montieren sind.
© Josef Bleier

Grundlegend gut

Das wirklich sauber verarbeitete und edel anmutende Gerät besitzt eine gute Basisausstattung. Vier HDMI-Eingänge, WLAN und Vierwegetuner sind nun jedoch schon bei der UHD-Mittelklasse Standard.

Harte Kritik muss sich Hisense bei der Sendersortierung gefallen lassen. Diese ist eigentlich gar nicht möglich. Und selbst die Voreinstellung der Astra-LCN Autosortierung war im Labor nicht zufriedenstellend.

Einzig die Hoffnung auf einen Kanaleditor auf dem PC hebt die Stimmung. Dafür sind die klassischen Einstellungsmenüs gut sortiert und schnell aufgerufen – mit einer tollen Anwahl der zuletzt genutzten Menüpunkte. 
Bei unserer Vorversion klappte HbbTV noch nicht und einige Bildparamter sollten noch feinjustiert werden, alles andere lag auf gutem Niveau.

Fazit

Mit der neuen XT910-Serie verabschiedet sich Hisense vom Billig-Image und liefert ein Stück Technik ab, das nicht mit Ausstattung, sondern eher durch hohe Kontraste und satte Farben brilliert.

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