Google Pixel Watch im Test – googeln am Handgelenk
Mehr zum Thema: GoogleMit Spannung hat die Welt auf die erste Smartwatch von Google gewartet. Nun ist sie da und wir haben die Pixel Watch im Test.

Lange war sie nur ein Gerücht – nun ist sie auf den Markt gekommen, die Pixel Watch, als erste Smartwatch aus dem Hause Google. Gleich beim Auspacken gefällt die harmonische, runde Form, wobei das schwarze Edelstahlgehäuse und das darüber gewölbte Gorilla-5-Glas wie aus einem Guss wirken. Am ...
Lange war sie nur ein Gerücht – nun ist sie auf den Markt gekommen, die Pixel Watch, als erste Smartwatch aus dem Hause Google. Gleich beim Auspacken gefällt die harmonische, runde Form, wobei das schwarze Edelstahlgehäuse und das darüber gewölbte Gorilla-5-Glas wie aus einem Guss wirken. Am Handgelenkt trägt sich die Uhr leicht, sie ist relativ klein, fast feminin und wiegt nur 36 Gramm bei einer Höhe von 12,3 Millimeter. Das OLED-Display mit 1,2 Zoll leuchtet wirklich hell (1000 Nit), lässt sich klar lesen und passt sich dank Umgebungslichtsensor den Lichtverhältnissen an.

Lässt sich die Pixel Watch gut bedienen?
Die Steuerung der Pixel Watch erfolgt sehr flüssig über Touch, eine drehbare Krone und einen verborgenen Taster am unteren Rand. Mit WearOS 3,5 hat Google ein Höchstmaß an flüssiger Bedienung im Wechselspiel Uhr, Anwender und Smartphone geschaffen. Vieles funktioniert automatisch im richtigen Augenblick, wenn der Anwender es braucht. Umgekehrt meldet sich die Uhr nie störend an falscher Stelle – außer nachts, wenn der Akku zur Neige geht.
Auch die Kommunikation mit dem Smartphone erfolgt hervorragend. Die Uhr empfängt alle Nachrichten und der Anwender kann sofort antworten, per Spracherkennung, Smiley oder mit Minitastatur. Letztere ist kaum bedienbar, die Spracherkennung hingegen funktioniert tadellos und steht auch dem Google Assistant zur Verfügung. Mit diesem lässt sich dann auch googeln.

Die Uhr steuert die Musik, bedient die Kamera, bezahlt per NFC oder telefoniert ohne Smartphone in der LTE-Variante mit eSIM. Der Samsung-Prozessor Exynos 9110 SoC mit seinen zwei Kernen bringt beim glatten Workflow seine volle Leistung ein.
Sehr nett ist auch die Möglichkeit, ein eigenes Foto als Hintergrund für das Ziffernblatt zu wählen.

Wie sieht es mit Fitness und Sport aus?
Die Gesundheits- und Sportfunktionen haben Google und Fitbit gemeinsam entwickelt, sodass die Fitbit-App alles abwickelt, was Fitness, Schrittzähler, Schlaf- und Stresstracking sowie Sport und Workouts anbelangt. Es stehen ca. 40 Sportarten zur Verfügung, inklusive ungewöhnlichere wie Golf, Klettern oder Skifahren. Auch Schwimmen fehlt nicht, da die Uhr bis 5 ATM wasserfest ist.
Im Detail haben wir Funktionen vermisst, beim Laufen etwa gibt es wenig Analysewerte wie Schrittlänge, Kadenz, Bodenkontaktzeiten oder ähnliches, was zur Leistungsanalyse oder -steigerung hilfreich wäre. Die Trainingsprogramme finden sich hauptsächlich in der Premium-Variante von Fitbit, die für Uhrkäufer immerhin ein halbes Jahr Rabatt bietet.

Als extrem präzise erwiesen sich sämtliche Messwerte. Dass sich Google mit GPS und Navigation auskennt, war zu erwarten, dass hingegen der Pulsmesser bei einem Neuling so genau arbeitet, hat uns überrascht. Im Vergleich mit dem Brustgurt gab es kaum Abweichung, was sich als die besten Werte herausstellte, die wir je gemessen haben. Google schreibt dazu: „Experten von Fitbit und Google Research haben gemeinsam einen innovativen, auf maschinellem Lernen basierenden Ansatz zur Erfassung der Herzfrequenz entwickelt“.
Das GPS springt in Sekunden an und greift auch auf seine Schwestern Galileo, Glonass und Beidou zu. Hinzu kommen ein Kompass und Höhenmesser. Im Gesundheitsbereich gibt es noch ein EKG zum Aufspüren von Vorhofflimmern, dessen Qualität und Präzision wir nicht überprüfen konnten.
Was sind die Mängel an der Pixel Watch?
Die erwähnte nächtliche Störung aufgrund von Strommangel hat seinen Grund: Der Lithium-Ionen-Akku ist oft leer. Mit 294 mAh ist er nicht sonderlich groß, aber wir hatten schon handliche Uhren im Test, die auch in dieser Größenordnung eine Woche liefen. Wear OS ist bekanntlich stromhungrig, sodass Google das Laden nach 24 Stunden empfiehlt. Ohne Sondernutzung kamen wir auch auf knapp zwei Tage Laufzeit. Die meisten Anwender werden nachts laden, was das Schlaftracking unterläuft.
Das Laden erfolgt kontaktlos und geht zugegebenermaßen auch sehr schnell. In knapp anderthalb Stunden ist die Uhr wieder voll.

Fazit
Das Erstlingswerk von Google ist ein Volltreffer. Abgesehen von der knauserigen Akkulaufzeit beweist sich die Uhr als hochwertiger, präziser, flüssig zu bedienender und schöner digitaler Alltagsbegleiter, der den Bedürfnissen seines Anwenders – oft ungefragt – entgegenkommt. Dafür ist der im mittleren Marktsegment liegende Preis durchaus angemessen.
Technische Details
Vollbild an/ausMerkmal | Wert |
---|---|
Note | Sehr gut |
Preis | 379 Euro/429 Euro mit LTE und eSIM |
Preis-Leistung | Sehr gut |
Prozessor | Samsung Exynos 9110 SoC, Cortex M33-Coprozessor |
Speicher | 32 GB eMMC-Flash, 2 GB SDRAM |
Steuerung | Drehbare Krone, ein Taster, Touch, Google Assistant |
Display | Gorilla Glas 5, 1,2‘‘, AMOLED 320ppi, 1000 Nit |
Verbindungen | LTE (optional), Bluetooth 5,0, WLAN n (2,4 GHz), NFC |
Navi | GPS, Glonass, BeiDou, Galileo |
Sensoren | Kompass, Höhenmesser, Sauerstoffsättigung/Puls (PPG), Beschleunigung, Gyroskop, Umgebungslicht, Strom |
Akku | 294 mAh, Li-Ion, 1,5 bis 2 Tage, je nach Nutzung, kontaktloses Laden |
Maße | 36g, 12,3 mm hoch |
Wasserfestigkeit | 5 ATM |
Anwendungen | Telefonieren (optional), Bezahlen mit Google Wallet, Steuerung von Musik und Kamera, Ziffernblatt mit Google Fotos |
Fitness | 40 Trainigsmodi über Fitbit-App, Schlaf, Stress, Schritte, EKG |
Apps | Ab Android 8 |