Fitbit Inspire 3 im Test: Fitnesstracker mit Mehrwert
Kleines Armband, große Wirkung: Der Fitbit Inspire 3 zählt nicht nur Schritte, sondern liefert jede Menge Analysen rund um Herz, Schlaf und Fitness.

Eins steht fest: Wer sich bewegt, lebt besser. Wenn da nicht der berühmte Schweinehund wäre … Aber der moderne Mensch weiß sich zu wehren: Eine Fitnessuhr kann den fiesen Gesellen in Schach halten und die entscheidenden Anreize setzen. Erst recht, wenn sie weit mehr bietet als stumpfes Schritte...
Eins steht fest: Wer sich bewegt, lebt besser. Wenn da nicht der berühmte Schweinehund wäre … Aber der moderne Mensch weiß sich zu wehren: Eine Fitnessuhr kann den fiesen Gesellen in Schach halten und die entscheidenden Anreize setzen. Erst recht, wenn sie weit mehr bietet als stumpfes Schrittezählen und generell zur Beschäftigung mit der eigenen Gesundheit anregt.
Gutes Farbdisplay
So wie der Tracker Fitbit Inspire 3 für knapp 100 Euro. Der macht an sich schon mal eine gute Figur: Er ist schmal gehalten und sitzt angenehm am Handgelenk. Die Technik steckt in einem sehr soliden schwarzen Kunststoffgehäuse, das an den Seiten leicht angeraut ist. Für einen Farbakzent sorgt auf Wunsch das Silikonarmband, das in Schwarz, Flieder oder Orange zu haben ist und jeweils in zwei Größen beiliegt. Das kleine Farbdisplay löst gut auf und ist dank des scharfen Schriftbildes tadellos ablesbar. Der Touchscreen reagiert zuverlässig.
Zur Inbetriebnahme ist ein Fitbit-Konto erforderlich. Da Fitbit inzwischen zum Google-Konzern Alphabet gehört, wird im Laufe des Jahres 2023 ein Google-Konto Pflicht; bestehende Fitbit-Konten sollen noch bis 2025 weiterlaufen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sehr gute App, Unterschiede zu Smartwatch
Die Fitbit-App überzeugt einmal mehr mit jeder Menge Informationen, Detailtiefe und einer sehr guten grafischen Aufbereitung der Messwerte. Im Vergleich etwa zur Smartwatch Versa 4, die rund 100 Euro mehr kostet (199 Euro) fehlen beim 99-Euro-Tracker einige Features. So hat der Fitbit Inspire 3 keinen GPS-Sensor eingebaut – wer beim Joggen, Gehen oder Radfahren Strecken und Tempo aufzeichnen will, muss also das Smartphone mitnehmen. Zudem zählt er keine Etagen, beherrscht kein Schnellladen, keine Bezahlfunktion und keine Bluetooth-Telefonie. Anrufe, Nachrichten und App-Mitteilungen vom Smartphone werden aber angezeigt. Damit kann man leben.
Vielfältige Daten zu Fitness und Gesundheit
Die für den Gesundheitsaspekt wichtigen Features sind alle vorhanden. Auf der Fitbit-Webseite finden Sie sämtliche Funktionen mit Erklärung im Überblick. Hier die wichtigsten:
- Herzfrequenzmessung
- Aktivzonenminuten und Cardio-Fitnessindex
- automatische Trainingserkennung
- Tracking von Schritten, Strecke und Kalorienverbrauch
- für Schwimmsport geeignet, wasserfest bis 50 m Tiefe
- Tracking der Sauerstoffsättigung (SpO2) im Schlaf
- Abweichungen der Hauttemperatur (im Schlaf)
- Herzfrequenzvariabilität (im Schlaf)
- Atemfrequenz (im Schlaf)
- Ruheherzfrequenz
- Mitteilungen bei hoher und niedriger Herzfrequenz
- Benachrichtigungen bei unregelmäßigem Herzrhythmus
- Schlafaufzeichnung mit Schlafphasen und Schlafindex
Mit einem Premium-Abo sind noch ein paar tiefer gehende Analysen verfügbar:
- Stressmanagement-Index
- Schlafprofil
- Achtsamkeitsübungen
- Tagesform-Index
- Gesundheitsbericht als PDF für den Arzt
- Video-Workouts in der App, darunter auch Programme von Les Mills
Das Premium-Abo kostet 8,99 Euro pro Monat oder 79,99 Euro pro Jahr. Neukunden erhalten nach Aktivierung 6 Monate gratis, wer das Abo nicht fortführen möchte, muss rechtzeitig kündigen.

Erfasst Trainingsintensität
Die lange Liste zeigt es: Der Inspire 3 liefert jede Menge Daten und Anhaltspunkte, um den eigenen Fitnesslevel zu steigern. Eine gute Sache sind die Aktivzonenminuten: Der Tracker errechnet abhängig vom Alter, der maximalen Herzfrequenz und der Ruheherzfrequenz die persönlichen Herzfrequenzzonen und unterteilt diese in Höchstleistung, Cardio, Fettverbrennung und keine Zone (sprich keine Anstrengung). Der Inspire 3 speichert laut Fitbit Herzfrequenzwerte im Trainingsmodus jede Sekunde, ansonsten alle fünf Sekunden.
Die American Heart Association empfiehlt mindestens 150 mäßig aktive oder 75 intensiv aktive Minuten pro Woche. Wer sich anstrengt, ist schneller am Ziel, denn Minuten in der Cardio- oder Höchstleistungszone zählen doppelt. Der aktuelle Stand lässt sich jederzeit in der App oder auf dem Tracker abrufen, zudem sieht man die absolvierte Schrittanzahl.
Auch bei Stress hilft das Fitbit-Armband: Geht’s im Alltag mal wieder rund, fahren Atemübungen den Puls runter und entspannen.
Index informiert über Schlafqualität
Die Grundlage für einen gesunden Lebensstil ist ausreichend erholsamer Schlaf. Der Inspire 3 protokolliert die Nachtruhe, morgens steht in der App dann ein Schlafindex bereit, Der zeigt, wie lange man in welcher Schlafphase verbracht hat und wie erholsam die Nacht war.

Zudem erfasst der Tracker über Nacht die Sauerstoffsättigung des Blutes (SpO2), die Atemfrequenz, die Herzfrequenzvariabilität und die Schwankungen der Hauttemperatur. Gibt es hier Ausreißer, können dies frühe Hinweise auf eine Erkrankung sein. Stichwort: Schlafapnoe. Hier kommt es nachts von den Betroffenen unbemerkt zu Atemaussetzern, die die Sauerstoffsättigung des Blutes reduzieren und die Versorgung der Organe und des Gehirns mit Sauerstoff gefährden. Der SpO2-Wert kann hier erste Anhaltspunkte liefern.
Auch gut: Der Inspire 3 informiert bei unregelmäßigem Herzrhythmus, was auf Vorhofflimmern hindeuten könnte.
Nur mit Abo: Tagesform-Index
Ein Mehrwert im Premium-Abo ist der Tagesform-Index, der anhand der Aktivität am Vortag, der Schlafqualität und der Herzfrequenzvariabilität einen Score errechnet und Empfehlungen für die Trainingsintensität gibt – inklusive Videoworkouts in der App. Mehr dazu lesen Sie im Test der Fitbit-Smartwatches Versa 4 und Sense 2.
Apropos Ausdauer: Der Inspire 3 ist mit bis zu 10 Tagen Akkulaufzeit gut in Form und in 2 Stunden von null auf 100 Prozent aufgeladen. Das mit 26 Zentimetern sehr kurze Ladekabel kann allerdings nerven.
Fazit: Sinnvolle Investition
Der Fitbit Inspire 3 spornt im Alltag zu ausreichend Bewegung an und liefert mit der Schlafanalyse und den vielfältigen Auswertungen von Gesundheitsdaten eine gute Basis, um sich besser um seinen Körper zu kümmern. Was den Funktionsumfang angeht, steht der Tracker den teureren Smartwatches in fast nichts nach.