Corsair K100 RGB im Test
Die Corsair K100 RGB ist das neue Flaggschiff des Herstellers. Wir haben die opto-mechanische Gaming-Tastatur im Test.

Mit der K100 RGB bringt Corsair sein neues Topmodell für Gaming-Tastaturen auf den Markt. Die opto-mechanische Tastatur soll dabei nicht nur mit vielen Anpassungsmöglichkeiten für Beleuchtung und Makros glänzen, sondern auch mit einer extrem hohen Pollingrate von 4.000 Hz. In unserem Test haben ...
Mit der K100 RGB bringt Corsair sein neues Topmodell für Gaming-Tastaturen auf den Markt. Die opto-mechanische Tastatur soll dabei nicht nur mit vielen Anpassungsmöglichkeiten für Beleuchtung und Makros glänzen, sondern auch mit einer extrem hohen Pollingrate von 4.000 Hz. In unserem Test haben wir der Tastatur auf den Zahn gefühlt und geprüft, ob Qualität und Ausstattung der Corsair K100 RGB den doch recht hohen Preis von gut 250 Euro rechtfertigt.
Corsair K100 RGB: Gaming-Design und stabile Verarbeitung
Die K100 RGB kommt im hochwertigen Aluminium-Gehäuse daher und macht auf den ersten Blick einen robusten Eindruck. Unser Testmodell ist dabei klassische schwarz gehalten und sieht mit der vorinstallierten regenbogenfarbenen Beleuchtung nach einer typischen Gaming-Tastatur aus. Schon auffälliger sind das Kontrollrad und die Lautstärke-Rolle, die Corsair am oberen Rand der Tastatur platziert.
Insgesamt ist die K100 RGB mit rund 1,31 kg recht schwer und eindeutig kein To-Go-Modell. Für den Einsatz am heimischen Rechner stellt das aber nicht nur kein Problem dar, es kommt der Tastatur sogar zugute. Beim Spielen hat auch in hektischen Situationen alles seinen Platz. Auch bei ausgeklappten Standfüßen wird die Stabilität nicht eingeschränkt.
Die RGB-Beleuchtung der Corsair K100 RGB hat vom ersten Moment an unsere Blicke auf sich gezogen. Die Tasten sind inklusive Makro- und Sondertasten alle einzeln beleuchtet und programmierbar. Rund 16,8 Millionen Farben sollen dabei laut Corsair dargestellt werden können. Der ausgiebigen Individualisierung der eigenen Tastatur steht mit der K100 RGB also nichts im Wege. Ergänzt werden die Tasten um die Seitenbeleuchtung mit insgesamt 44 Beleuchtungszonen - 11 auf jeder Seite und 22 weitere am Rücken der Tastatur.

Tasten der Corsair K100 RGB: Keycaps und Switches
Für die K100 verwendet Corsair robuste PBT Double-shot Keycaps. Mit einer Dicke von 1,5 Millimetern sind die ordentlich stabil. Auch die Form der Keycaps hat uns im Test gut gefallen. Die Keycaps sind nicht zu glatt und leicht nach innen gebogen, wodurch ein Abrutschen beim Spielen verhindert wird. Wem das noch nicht genug ist, für den hat Corsair zur Tastatur weitere texturierte Keycaps beigelegt. Im Zubehör finden sich Keycaps für FPS- (WASD) und MOBA-Spieler (QWERDF).
Unter den Keycaps sind die hauseigenen, opto-mechanischen Corsair OPX RGB Keyswitches verbaut. Für die linearen Switches verspricht Corsair, dass diese garantiert 150 Millionen Anschläge aushalten - auch hier zeigt sich die Tastatur wieder robust.
Mit einer Betätigungstiefe von 1,0 mm und einem Betätigungsgewicht von 45 g sind die Switches besonders leicht auszulösen. Auch nach längerer Benutzung hatten wir bei der K100 keine Probleme mit Ermüdungserscheinungen in den Fingern. Ebenfalls positiv: Die Corsair K100 RGB setzt auf Full-Key Rollover (NKRO) und Anti-Ghosting. Es gibt also keine maximale Anzahl gleichzeitig auslösbarer Tasten und auch Ghosting-Effekte beim Betätigen mehrerer nebeneinanderliegender Tasten fallen weg.

Desweiteren soll die K100 einen viermal schnellerer Durchsatz haben als bisherige reguläre Tastaturen mit Corsair Axon. Dies liegt hauptsächlich an der Pollingrate der Tastatur, die zwar standardmäßig auf 1.000 Hz eingestellt ist, mit der iCUE-Software von Corsair aber auf bis zu 4.000 Hz angehoben werden kann.
Damit ergibt sich in der Theorie eine Reaktionszeit von nur 0,25 ms, was deutlich unter dem Standard für Gaming-Tastaturen von ca. 0,4 ms liegt. Ob dieser Wert praktisch eingehalten werden kann, konnten wir in unserem Hands-on leider nicht testen, da die Unterschiede zu fein für menschliche Sinne sind. Praktisch lässt sich jedoch auch in Situationen, in denen es auf kleinste Zeitvorteile ankommt, keine Verzögerung nach dem Anschlag feststellen.
Individuell: Die Ausstattung der Corsair K100 RGB
Am linken Rand der Tastatur finden sich insgesamt sechs programmierbare Makrotasten, die Corsair ebenfalls mit individueller und programmierbarer RGB-Beleuchtung ausstattet. Die Tasten verfügen über ein Integration der Elgato Stream Deck Software und bieten (angehenden) Content-Erstellern zusätzliche Funktionen in Verbindung mit OBS, Twitch und Co.
Daneben finden sich eine Reihe von Mediatasten zur Steuerung von Musik und Video. Besonders positiv aufgefallen ist uns der sogenannte Volume Roller, über den sich die Lautstärke des Rechners anpassen lässt. Dieser kam schon in den Modellen K95 und K70 zum Einsatz und verleiht der K100 einen typischen Corsair-Look, Der Roller lässt sich auch während des Spielbetriebs angenehm bedienen, ohne eine lästige Tastensuche notwendig zu machen.

In Verbindung mit Corsairs iCUE-Software ergeben sich außerdem weitreichende Anpassungsmöglichkeiten, was die Beleuchtung der Tastatur und die Programmierung der Makro-Tasten angeht. Auch Key-Remapping und das Anlegen mehrerer Profile ist möglich. Der Wechsel zwischen diesen funktioniert schnell per dedizierter Taste auf der Tastatur.
Über das iCUE-Kontrollrad lassen sich auch ohne Öffnen der Software bereits zahlreiche Änderungen vornehmen. Die Bedienung von diesem braucht eine kurze Eingewöhnungszeit. Hat man den Dreh jedoch erst einmal raus, lässt sich die Beleuchtungsstärke im Handumdrehen anpassen oder der nächste Song aus der Musikbibliothek auswählen.
Wer seine K100 RGB an mehreren Orten zum Einsatz kommen lässt, profitiert im besonderen von den 8 MB Onboard-Speicherplatz, über die auf der Tastatur Makros, Einstellungen und die RGB-Effekte der 20-stufigen Tastenbeleuchtung gespeichert werden.
An den Rechner wird die Tastatur über zwei USB-3.0-Anschlüsse verbunden. Das robuste, 1,82 Meter lange Kabel aus geflochtener Faser reiht sich in das robuste Gesamtbild der Tastatur ein. Über einen "USB 2.0 Pass-through Port" lässt sich außerdem ein Headset, eine Maus oder weitere Hardware an die Tastatur anschließen.
In der Praxis: Bedienung der Corsair K100 RGB
Beim Spielen reagieren die Tasten wie erwartet angenehm schnell. Eine spürbare Verzögerung konnten wir nicht wahrnehmen. Aber nicht nur bei der Geschwindigkeit hat uns die Corsair K100 gut gefallen. Der kurze Auslöseweg und die geringe notwendige Krafteinwirkung sorgen auch nach längerer Zeit noch für Spielspaß und Verhindern ein Ermüden der Finger. Die optionalen texturierten Tasten sind dabei eine nette Zugabe, notwendig sind sie aber nicht. Die Standard-Tasten sorgen bereits für genug Halt und Griffigkeit.
Wer ein deutliches, taktiles oder auditives Feedback beim Tippen sucht, wird dieses bei der K100 nicht finden. Die linearen Switches machen nicht ganz klar, wann die Taste bereits ausgelöst wurde. Dafür sind sie in der Benutzung angenehm leise. Am Ende wird hier der persönliche Geschmack darüber entscheiden müssen.
Die Erreichbarkeit der Makro- und Sondertasten hat uns im Test gut gefallen. Die Tasten sind erreichbar platziert und bieten dennoch genug Abstand, um bei der Verwendung der Tastatur nicht im Weg zu sein. Große Neuerungen sind hier aber nicht zu erwarten. Schon interessanter fällt die Bedienung des Volume Rollers aus, der auch in hektischeren Situationen ein schnelles Anpassen der Lautstärke erlaubt.
Fazit
Mit der Corsair K100 RGB erhalten Spieler eine sehr hochwertige und leistungsstarke Tastatur, die nicht nur mit den weitreichenden Individualisierungsmöglichkeiten bei RGB-Beleuchtung, Nutzerprofilen und Einstellungen trumpft, sondern auch in der Leistung überzeugt.
Für Fans von linearen Switches gibt es wenig zu beanstanden. Die Bedienung der Tastatur ist leicht und angenehm und auch nach längerer Zeit treten keine Ermüdungserscheinungen auf.
Mit 250 Euro UVP ist die Corsair K100 nicht besonders günstig. Für den Preis erhalten Spieler allerdings eine opto-mechanische Tastatur der Luxusklasse, die je nach Erfahrung und Anspruch das Investment lohnt.