Surface-Klon
Chuwi Hi13 im Test: Windows 10 Tablet mit diversen Schwächen
Das Chuwi Hi13 bietet 3.000 x 2.000 Pixel auf 13,5 Zoll mit Stylus-Support. Im Test muss sich zeigen, ob die Hardware dem gewachsen ist.

Das Windows-10-Tablet Chuwi Hi13 klingt nach einem heißen Eisen. Ein 13,3-Zoll-Display mit 3.000 x 2.000 Pixel und Support für einen aktiven Stylus-Eingabestift erinnern an das aktuelle Surface-Tablet - mit dem Unterschied, dass der chinesische Hersteller Chuwi nur rund ein Viertel des Preises aufruft. Im Vergleich zur Premium-Konkurrenz musste Chuwi dafür an vielen Stellen sparen. An welchen Stellen das mehr oder weniger sinnvoll ist, erfahren Sie in unserem Test.
- Hinweis: Das Chuwi Hi13 hat uns Gearbest zur Verfügung gestellt. Dort bekommen Sie das Tablet ohne Keyboard-Dock und Active-Stylus-Pen in regelmäßigen Blitzangeboten oder anderen Aktionen für rund 300 US-Dollar. Nutzen Sie bei einem Import die kostenlose Versandoption "Priority Line", dann kümmert sich Gearbest um etwaige Zollangelegenheiten.
Chuwi Hi13 im Test: Die Fakten
Das Chuwi Hi13 ist ein 13,5 Zoll großes Tablet – auf dem Schoß nimmt es also ordentlich Platz weg. Das gesamte Tablet ist in Plastik gehalten, ummantelt von einem Alu-Deckel. Optisch macht es einen sehr ordentlichen und vor allem hochwertigen Eindruck. Eine Einschränkung gibt es allerdings. Und das ist die Elastizität. Hält man das durchaus beeindruckende Tablet an einer Seite nur mit einer Hand, kann es sich durch das hohe Gewicht von 1,1 Kg leicht durchbiegen. Auch die Rückseite gibt bei Druck mit einem Finger spürbar nach. Das mindert den Qualitätseindruck leider deutlich.

Die Front ist komplett aus nicht gehärtetem Glas gefertigt und bietet oberhalb eine Frontkamera und seitlich ein Windows-Logo, das berührungsempfindlich ist. Auf der oberen Seite befindet sich der Ein-Aus-Schalter. Zusätzlich bietet das Gerät einen Klinke-Anschluss, einen microHDMI-Ausgang, einen Micro-USB-Port, einen USB-Typ-C-Anschluss und einen Micro-SD-Kartenleser. Ebenfalls an Bord ist ein Docking-Port für eine optional erhältliche Tastatur. Beim Gewicht muss man sich auf einen echten Brummer einstellen, denn das Chuwi Hi13 bringt rund 1,1 Kilogramm auf die Waage. Das ist für ein Tablet schlichtweg zu viel
Die Tastatur mit Touch-Pad bringt übrigens noch weitere 900 Gramm auf die Waage. Das Dock ist aus Metall gefertigt und bietet einen stabilen Magnetanschluss und zwei zusätzliche USB-2.0-Ports. Optisch passen beide Komponenten hervorragend zueinander. Der Wechsel zwischen Desktop- und Tabletmodus klappt unter Windows 10 einwandfrei und Texte sind schnell und bequem verfasst - zumindest wenn Sie nicht mobil arbeiten müssen. Erinnern Sie sich an das Gewicht.
Chuwi Hi13 im Test: Das Display

Dafür überzeugt das Display, das mit 3000 x 2000 Pixel auflöst. Es liefert sowohl knackscharfe Farben als auch einen hervorragenden Kontrast. Lediglich unter voller Sonneneinstrahlung macht das Display schlapp. Das Display unterstützt neben 10 Berührungspunkten auch den Chuwi HiPen, der ebenfalls optional erhältlich ist.
Der Eingabestift soll wie beim Surface intuitives Zeichnen ermöglichen. 1.024 Druckstufen sollen anspruchsvolle Kunstwerke ermöglichen. Doch ganz so bequem wie beim teuren Konkurrenten ist das nicht. Das Display erkennt zwar unterschiedliche Druckstufen, setzt sie aber oft erst verzögert um. Das ist der Hardware geschuldet. Nicht umsonst rechnet im Surface ein vollwertiger Desktop-Prozessor. Bei Chuwi entschied man sich für mobiles Gegenstück.
Chuwi Hi13 im Test: Die Hardware
Hinsichtlich der verbauten Hardware muss sich das Chuwi Hi13 eigentlich nicht verstecken. Zum Einsatz kommt ein Intel Apollo Lake Celeron N3450. Der Vierkerner arbeitet mit bis zu 2,2 GHz und ist eigentlich optimal für ein Tablet ausgelegt. Leider verhagelt aber die Auflösung des Displays bei schon etwas anspruchsvolleren Aufgaben die Performance. Der kleine Quad-Core mit integrierter Intel-HD-Grafik scheint mit den 3.000 x 2.000 Pixeln so seine Probleme zu haben. Selbst im normalen Betrieb kann sich hin und wieder ein Stottern feststellen lassen. Für normales Surfen reicht das Chuwi Hi13 aus. Wer mit dem Stift und großen Bild- oder Fotodateien arbeitet, stößt aber schnell an seine Grenzen.

Auch die 4 GB RAM sind auf dem Papier eigentlich ausreichend. Sie werden aber zum Engpass, wenn man die gestalterischen Möglichkeiten von Display und Eingabestift nutzen möchte. Die 64 GB eMMC Speicher dürften für den Otto-Normal-Nutzer völlig ausreichen. Performance-Wunder darf man sich aber auch hier nicht erhoffen. Der Speicher ist zudem per microSD-Karte um bis zu 128 GB erweiterbar.
Chuwi Hi13 im Test: Die Kameras
Wie so oft bei China-Ware sind die Kameras auch im Chuwi Hi13 eher unterdurchschnittlich. Gute Fotos sind in nahezu keiner Umgebung möglich und auch Videos in 720p sind teilweise fehlerhaft und bieten zusätzlich noch Fehler in der Aufnahme. Getoppt wird das nur noch durch das wirklich grauenhaft schlechte Mikrofon.
Chuwi Hi13 im Test: Der Akku
Bei einem solch großen Gerät darf ein guter Akku nicht fehlen. Chuwi hat entsprechend eine 10.000 mAh großen Batterie verbaut. Wir konnten im Praxistest, je nach Auslastung und Bildschirmhelligkeit, eine Betriebsdauer zwischen 3 und 6,5 Stunden erreichen. Die maximale Dauer konnte nur mit minimaler Helligkeit und möglichst schonendem Umgang erreicht werden und dürfte wohl wenig praxistauglich sein. Immerhin: Dank des vollwertigen (EU)-Netzteils mit USB-C-Steckers ist das Gerät in rund drei Stunden wieder voll aufgeladen.
Chuwi Hi13 im Test: Fazit
Beim Chuwi Hi13 merkt man leider recht deutlich, dass Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander liegen. Die einzelnen Komponenten sind zwar auf dem Papier recht gut, spielen aber nicht gut zusammen. Der Prozessor ist für das hochauflösende Display zu schwach und die 4 GB RAM sind bereits nach wenigen Programmstarts aufgebraucht. Hinzu kommt ein Gewicht, das für ein Tablet viel zu hoch ist. Auch die Fertigungsqualität lässt in Details zu wünschen übrig.