Windows-Multiboot mit GRUB
Der wohl flexibelste Bootloader stammt aus dem Linux-Umfeld: GRUB. Der bekannte Bootmanager leistet auf Pinguin-Systemen ebenso gute Dienste wie beim Verwalten mehrerer Windows-Installationen.

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Billig sollte sie sein, die Firmware eines PCs. Das Resultat kennen wir alle: Im Gegensatz zur Firmware klassischer Workstations, die Dateisysteme lesen können und die Wartung über das Netzwerk erlauben, blieb das BIOS dumm - die ersten 446 Bytes von Diskette oder Festplatte müssen genügen, u...
Billig sollte sie sein, die Firmware eines PCs. Das Resultat kennen wir alle: Im Gegensatz zur Firmware klassischer Workstations, die Dateisysteme lesen können und die Wartung über das Netzwerk erlauben, blieb das BIOS dumm - die ersten 446 Bytes von Diskette oder Festplatte müssen genügen, um die Information unterzubringen, wo der PC sein Betriebssystem findet.
Ein Vorteil dieser Einfachheit ist die hohe Flexibilität, die es erlaubt, verschiedene Betriebssysteme auf einem Rechner unterzubringen, die jeweils ihren eigenen Bootloader mitbringen. Möchten Sie mehrere Systeme auf einem Rechner betreiben, muss jedoch ein Bootmanager her, der nicht nur die Eigenheiten der zu startenden Systeme kennt, sondern auch mit vielen größeren und kleineren Besonderheiten verschiedener BIOSe klarkommt.
Solch ein Bootloader ist GRand Unified Bootloader, kurz GRUB. Sein Funktionsumfang ist eindrucksvoll: Linux-Kernel und die Kernel einiger Unix-Systeme bootet er direkt und findet sie anhand ihrer Lage im Dateisystem, anstatt wie LILO über die Block-Adresse auf sie zuzugreifen. Das erlaubt im Notfall den Start von Kerneln, die dem Bootloader noch nicht bekannt gemacht wurden. Daneben kann GRUB beim Start kleinere Modifikationen an der Partitionstabelle vornehmen.
Insbesondere, wenn verschiedene Windows-Installationen parallel vorgehalten werden, kann die gerade gestartete Partition aktiviert und eine andere versteckt werden. Selbstverständlich arbeitet GRUB als Chainloader, das heißt, er startet die Bootloader anderer Systeme, vor allem Windows und FreeBSD. Sogar die Tücken manch eines modernen BIOS kann GRUB umschiffen, indem er die Reihenfolge von Festplatten vertauscht, was gelegentlich notwendig ist, wenn IDE-, SCSI- und SATA-Platten vom BIOS vertauscht werden als es der Benutzer wünscht.