Starthilfe

Teil 4: Windows-Multiboot mit GRUB

19.9.2007 von Redaktion pcmagazin

ca. 2:10 Min
Ratgeber
  1. Windows-Multiboot mit GRUB
  2. Teil 2: Windows-Multiboot mit GRUB
  3. Teil 3: Windows-Multiboot mit GRUB
  4. Teil 4: Windows-Multiboot mit GRUB

Auf einem Testrechner sollten Windows XP und Windows Vista auf verschiedenen Festplatten nebeneinander residieren, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Windows XP befand sich bereits auf einer 80 GByte großen IDE-Festplatte, die wir nicht weiter verkleinern wollten. Wir entschlossen uns daher für den Einbau einer SATA-Festplatte für Windows Vista und den Bootloader. Dafür gingen wir wie folgt vor:

Windows-Multiboot mit GRUB
GRUB leistet gute Dienste, wenn Sie Vista gemeinsam mit XP auf einem PC unterbringen wollen.
© Archiv

Wir entfernten zunächst die IDE-Festplatte, auf der XP installiert war, und bauten die SATA-Festplatte ein. So konnten wir sicherstellen, dass jedes Windows nichts vom anderen weiß.

Bei der Vista-Installation war nichts weiter zu beachten, außer dass etwas Platz frei blieb, um den Bootloader darauf installieren zu können. Wir ließen genug Platz frei, um später eine komplette Linux-Installation vornehmen zu können.

Windows-Multiboot mit GRUB
Damit das XP auf der IDE-Festplatte startet, wird mit map die BIOS-Zuordnung der Laufwerke vertauscht.
© Archiv

Anschließend starteten wir Knoppix und legten mit qtparted hinter der Vista-Partition eine kleine primäre Linux-Partition (ext3) an. Alternativ können Sie eine FAT32-Partition verwenden. Die Linux-Partition mounteten wir und installierten GRUB:

mount /dev/sda2 /media/sda2
grub-install --root-directory=/media/sda2 --recheck /dev/sda

In der GRUB-Konfigurationsdatei musste beim Eintrag für XP - dessen Festplatte nun ja die zweite war - der Festplattentausch aktiviert werden:

default 0
timeout 10
title Windows Vista
root (hd0,0)
savedefault
makeactive
chainloader +1
title Windows XP
map (hd0) (hd1)
map (hd1) (hd0)
root (hd1,0)
savedefault
makeactive
chainloader +1

Nach dem Herunterfahren des Knoppix-Livesystems steckten wir die IDE-Festplatte wieder an und starteten den Rechner: Beide Boot-Einträge funktionierten problemlos und kein Windows beeinflusste das andere.

GRUB loswerden

Soll die Linux-Partition, auf der GRUB und dessen Konfiguration installiert ist, verschoben oder gelöscht werden, ist Vorsicht angebracht: Bleibt GRUBs erste Stufe im MBR und es fehlen die weiteren Stufen, ist das gesamte System nicht mehr bootbar. Sie sollten deshalb zuerst GRUB entfernen und dann die nicht mehr benötigten Partitionen löschen. Auch für die Entfernung von GRUB ist eine Linux-Live-CD wie Knoppix das geeignetste Werkzeug:

Windows-Multiboot mit GRUB
Bevor Sie GRUB entfernen, sollten Sie die Windows-Systempartition als aktiv markieren.
© Archiv

Booten Sie von der Live-CD und identifizieren Sie mit

sudo fdisk -l

Ihre Systemplatte. In der Regel wird /dev/sda oder /dev/hda das erste Boot-Laufwerk sein.

Schreiben Sie mit

sudo ms-sys -m /dev/hda

einen neuen Windows-XP-Boot-Sektor in den Master-Bootrecord. Sollten Sie kein Windows XP starten wollen, zeigt ms-sys -h die Boot-Sektoren, die das Tool installieren kann.

Achten Sie darauf, dass keine Partition der zu modifizierenden Platte gemountet ist (df). Starten Sie dann mit

sudo qtparted

das grafische Partitionierungswerkzeug und setzen Sie auf der Windows-XP-Partition das Flag bootfähig (manchmal als bootable oder active bezeichnet).

Sie können bereits in qtparted die Partition löschen, auf der GRUB installiert war und den freigewordenen Platz einer neuen Partition zuweisen oder die Partition davor entsprechend vergrößern.

Handelt es sich um eine Standard-Linux-Installation, die Sie von Festplatte entfernen wollen, genügen auch die Kommandos fixmbr und eventuell fixboot in der Rettungskonsole der Windows-Installations-CD/-DVD. Nach dem Herunterfahren bootet Windows wieder ohne vorgelagerten GRUB, und Änderungen an der Partitionierung haben keine unmittelbaren Folgen auf den Systemstart mehr.

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