Windows 7 im Vergleich
Frage: Wie schneidet Windows 7 im Vergleich zu XP oder Vista ab - in puncto Funktionsumfang? Wir haben sogar den Taschenrechner überarbeitet! Der neue Windows-Chef bei Microsoft, Steven Sinofsky, konnte sich diesen Hinweis bei einer Pressekonferenz in Los Angeles nicht verkneifen. Sinofsky g...
Wir haben sogar den Taschenrechner überarbeitet! Der neue Windows-Chef bei Microsoft, Steven Sinofsky, konnte sich diesen Hinweis bei einer Pressekonferenz in Los Angeles nicht verkneifen. Sinofsky ging es darum, zu zeigen, wie gründlich das Betriebssystem überarbeitet wurde - und die Entwickler bei Microsoft haben ganze Arbeit geleistet, wie die Kollegen vom PC Magazin recherchiert haben, gleich ob beim Taschenrechner oder Paint, Details im Artikel [int:article,103567]Neue Werkzeuge für Windows 7[/int].
Selbstverständlich hat Microsoft noch ganz andere Neuerungen und Änderungen in petto, wie der Vergleich des kommenden Betriebssystems mit Windows XP (SP3) und Windws Vista belegt (siehe Tabelle).So gibt es etwa einen "Problem Steps Recorder". Dieser funktioniert wie eine Kamera, die bei jeder Aktion des Benutzers ein Foto des Desktops schießt. Der Anwender klickt zunächst auf Aufzeichnung starten. Danach führt er die problematischen Arbeitsschritte durch. Ist alles erledigt, klickt er auf Aufzeichnung beenden. Zu jedem Vorgang kann der Anwender zusätzlich einen Kommentar eintippen. Hilfreich bei Problemem mit dem System.

Frage: Hat Microsoft endlich die Taskleiste in Angriff genommen?
Ja, die geänderte Taskleiste, auch "Superbar" genannt, ist grundlegend überarbeitet worden. Zum einen sind die Symbole größer und optisch aufgepeppt, wichtiger aber sind die neuen Funktionen, die hinter den Icons stecken: Sobald man mit der Maus darüberfährt, öffnet sich ein kleines Vorschaufenster. Hat man in einer Anwendung zwei oder mehr Tasks offen, zeigt Windows 7 diese gleich nebeneinander. So kommen Sie im Wust der geöffneten Fenster schneller zum gesuchten Dokument oder zur gesuchten Website. Denn alle Vorschaufenster sind interaktiv, lassen sich also mit der Maus anklicken und zeigen beispielsweise auch Fortschrittsbalken oder Videos in Echtzeit. Bewegt der Anwender die Maus nach oben auf die Minivorschau, blendet das Betriebssystem die Anwendung auf dem gesamten Monitor ein.
Frage: Welche neuen Tastaturkürzel gibt es?
Auch wenn Touch-Features mit Windows 7 forciert werden sollen, haben Microsofts Entwickler auch dieses mal wieder an Poweruser gedacht: Etwas über ein Dutzend neue Tastaturkürzel haben es in das brandneue OS geschafft. Windows-Taste+"T" beispielsweise lässt den Cursor in die Taskleiste springen, Windows-Taste+"X" führt Sie direkt ins Mobilitätscenter - einen Überblick über die neuen Tastaturkürzel bietet Ihnen die nebenstehende Tabelle.

Frage: Gibt es neues in Sachen "Virtualisierung" ?
Mit Windows 7 führt Microsoft die Möglichkeit eines "Windows XP Mode" (vormals Virtual Windows XP) ein, mit dem Sie ein originales Windows XP auf dem 7er-Desktop starten. Microsoft stellt ein komplettes, vorinstalliertes XP zur Verfügung, das in Minuten installiert ist. Dazu soll bei Editionen von Windows 7 eine Lizenz von Virtual Windows XP enthalten sein, das identisch mit Windows XP SP3 Professional ist.
Frage: Hat Microsoft die Desktop-Oberfläche Aero überarbeitet?
Ja, auch die Desktop-Oberfläche Aero (entsprechende Hardware vorausgesetzt) bekam neue Funktionen spendiert: "Aero Shake" etwa erlaubt es Anwendern, ein Fenster anzuklicken und bei gedrückter Maus-Taste durch Schütteln der Maus zu minimieren respektive wieder in die alte Größe zurückkehren zu lassen; "Aero Snaps" dagegen lässt Nutzer, Fenster neu positionieren. Dazu greift man sich das Fenster mit der Maus und bewegt es beispielsweise nach links auf den Bildschirmrand zu; daraufhin positioniert sich das Fenster am linken Rand, mit einer Größe von 50 Prozent des Bildschirms.
Frage: DirectX 11 - was bringt die Programmierschnittstelle?
Ein Highlight von Windows 7 dürfte die überarbeitete Programmierschnittstelle DirectX sein, die bislang in erster Linie für die Darstellung komplexer 3D-Umgebungen in Bild und Ton sorgte. Mit der neuen Version DirectX 11 lassen sich aktuelle Grafikkarten auch für Berechnungen einsetzen, für die bislang die CPU zuständig war. Schon jetzt gibt es mit Nvidias CUDA oder ATIs Stream zwei herstellerspezifische Lösungen, die etwa bei Adobe Photoshop CS4 Effekte ermöglicht, die selbst der schnellste Quad-Core-Prozessor nicht in diesem Tempo leisten kann. Unter DirectX 11 werden diese Lösungen unter Begriff "Compute Shader" standardisiert. Erfreulich daran ist, dass man dafür nicht zwingend eine neue Grafikkarte benötigt, auch DirectX-10-Grafikkarten sollen davon profitieren.

Frage: Gibt es Neuerungen bei der Verwaltung von Mobile Geräten und Peripherie?
Externe Hardware wie Handys, MP3-Player oder auch Maus und Tastatur werden unter Windows 7 unter der einheitlichen Oberfläche "Geräte und Drucker" zusammengefasst. Dabei ist es vollkommen egal, auf welche Weise die Geräte mit dem PC verbunden sind (etwa WLAN, Bluetooth oder Kabel). In der Taskleiste soll ein fotorealistisches Icon erscheinen, das genau das angeschlossene Gerät darstellt, sofern Windows-7-Treiber verfügbar sind. Sehr nützlich: Angenommen, Sie haben einen MP3-Player oder ein Handy mit dem PC verbunden. Wenn Sie nun eine Videodatei per Drag&Drop aus dem Explorer auf das Icon ziehen, soll Windows automatisch das Umrechnen der Datei in ein für das Gerät passendes Format übernehmen.
Frage: DirectX 11 - Vorteile für Spiele?
Die "Compute Shader" können für beliebige rechenintensive Operationen verwendet werden, in PC-Spielen lassen sie sich für künstliche Intelligenz, Spiele-Physik oder Spezialeffekte einsetzen. Da DirectX 11 neben Windows 7 auch für Vista als Update verfügbar sein wird, dürfte es bald zum neuen Standard werden. Zusätzlich bietet DirectX 11 einige Funktionen, die nur mit neuer Hardware möglich sind. Bereits zum Start von Windows 7 will AMD erste DirectX-11-Radeon-Karten anbieten, Nvidia wird wohl bis Ende des Jahres nachziehen. Auf Software-Seite ist das im Dezember erscheinende "Colin McRae: DiRT 2" die erste offizielle DirectX-11-Ankündigung. Das Rennspiel soll laut Codemasters eine signifikant verbesserte 3D-Darstellungsqualität bieten, läuft mit optischen Abstrichen aber auch mit älteren Grafikkarten.
Frage: Wird der IE 8 mit Windows 7 ausgeliefert?Wegen eines Streits mit der EU-Kommission, die Microsoft einen Monopolmissbrauch bei Web-Browsern vorwirft, entwickelte der Software-Konzern eine spezielle Marschroute für Europa: Windows-7-Versionen ohne vorinstallierten Browser. Nach Kritik von Seiten der EU-Kommission und seiner Partner hat Microsoft nun zwischenzeitlich einen weiteren Vorschlag ausgearbeitet.Demnach könnte man Windows-Nutzern automatisch die Installation eines Konkurrenz-Browsers zu Microsofts Internet Explorer anbieten. Wie Dave Heiner, Vice President and Deputy General Counsel bei Microsoft, erklärte würde eine Art "Browser Ballot" (zu deutsch "Browser Wahlgang") ins Spiel kommen. Das Prozedere: Ist der Internet Explorer als Standard-Browser festgelegt, bekommen Nutzer eine Liste mit Konkurrenz-Produkten angeboten und sie werden dazu eingeladen, einen oder mehrere zur Installation auszuwählen. Nutzer hingegen, die Firefox, Safari oder Opera andere als Standard-Browser einsetzen, würden den Ballot Screen nicht zu Gesicht bekommen. Technisch gesehen, sagt Microsoft, könnte man sich vorstellen, dass es sich dabei um einen Web-Seite handelt, die schlicht per Update eingespielt wird.Abzuwarten bleibt nun, ob die EU-Kommission dem Vorschlag von Microsoft zustimmt.

Frage: Welche Rolle spielt die 'Cloud' in Windows 7?
Der Softwaregigant bekennt sich mit dem neuen Betriebssystem klar zum Thema "Cloud" respektive "Cloud Computing". Teil der Unternehmens-Strategie ist es, "Zusatzfunktionen, die bislang Bestandteil des Betriebssystems waren, als Windows Live-Dienste" im Internet zur Verfügung zu stellen. Etwa Windows Mail, Windows Calendar, Windows Contacts, etc. Die Dienste können dabei so oft wie nötig aktualisiert und über das Internet bereitgestellt werden. Aber es geht noch weiter, wie Microsoft-Manager Jürgen Schwertl [int:article,105893]erklärte[/int]: "Das Problem ist folgendes: Wie mache ich Daten für Nutzer sichtbar, damit er weiß wo diese liegen? Auch hier wird das Thema Visualisierung immer wichtiger. In Windows 7 lösen wir dieses Problem bereits mit der Bibliothek. Dort kann der Nutzer auch Dateien sehen, die sich auf angeschlossenen Servern oder dem SkyDrive von Windows Live im Internet befinden. So erhält der Nutzer einen holistischen Überblick über alle Daten."
Frage: Wird es neue Hardware geben, die speziell für Windows 7 entwickelt wurde?
Ja, wie schon bei vorangegangenen Windows-Betriebssystemen, werden auch hier eine ganze Reihe speziell entwickelter Komponenten respektive Geräte erwartet. Eine der ersten Firmen, die dahingehend aktiv wurde, ist Microsoft selbst. Die Redmonder haben mit der Wireless Comfort Desktop 5000 eine neue, ergonomisch geformte Tastatur-Maus-Kombination vorgestellt, die mit speziellen Funktionen für Windows 7 aufwartet. So wird sie ein Feature namens "Device Stage" unterstützen. Damit bekommen Nutzer via Tastatur schnell Zugriff auf Produktinformationen, Registrierungs-Vorgänge oder Desktop-Einstellungen. Mit Windows Flip erhalten Nutzer von Microsofts Tastaturen und Mäusen dagegen eine Minivorschau aller offenen Fenster, die sich auch im Vollbild anzeigen lassen. Was Komponenten angeht, sitzen natürlich die Grafikkarten-Hersteller schon in den Startlöchern: AMD neue Radeon-Serie, die DirectX-11-Features nutzt, soll noch im September erscheinen.

Frage: Hat Microsoft das Media Center in Windows 7 endlich gestrichen?
Nein, das Media Center führte zwar im Vorgänger eine Art Schattenexistenz, bei der Entwicklung von Windows 7 wurde das Media Center aber an vielen Stellen deutlich verbessert. Der PC ist nun wieder eine ernstzunehmende Alternative für das Wohnzimmer.
Frage: Unterstützt Windows 7 nun DVB-S nativ?
Windows 7 unterstützt nun DVB-S nativ und wird auch DVB-S2 unterstützen, die Kartenhersteller müssen nur passende Treiber breit stellen. Der nötige H.264-Codec für HD-TV ist bereits in Windows 7 enthalten. Windows 7 kann nun auch Videotext anzeigen. Zudem unterstützt Windows 7 bis zu vier TV-Karten pro Typ im Mischbetrieb.

Frage: Welche Rolle spielt der Home Server in Bezug auf das Media Center?
Gleichzeitig mit Windows 7 kommt auch das Power Pack 3 für den Windows Home Server. Es verbessert nicht nur die Unterstützung von Windows 7, sondern bringt auch zusätzliche Funktionen für das Media Center: ein neuer Connector mit Konsole für die Media-Center-Oberfläche und vor allem das TV Archiv.
Sind die Systemanforderungen hoch? Laufen meine alten Programme? Und wie hoch ist der Preis? Dass und mehr lesen Sie auf der nächsten Seite.