Webradio-Apps
- Der Siegeszug der Webradios
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- 3 Webradios im Kurztest
...und so kommt da Musik rein ...
...und so kommt da Musik rein

So gut wie alle internationalen Sender -ob öffentlich-rechtlich oder kommerziel -bieten mittlerweile Streams auf ihren Webpräsenzen an. Da finden sich Ihre regionalen Lieblingssender genauso wie Discomusik aus Honduras, Smooth Jazz aus Ungarn oder Gospelradio von den Fiji-Inseln.
Alternativ gibt es auf Seiten wie www.shoutcast.com oder www.icecast.org nach Region, Genre, Beliebtheit etc. sortierte Linklisten zu Streams, die vor allem reine Webradios enthalten. Unter COOL93 Fahrenheit, Schlagerhoelle oder Groovesalad laden sie auf Entdeckungsreise ein.
Oft von Hobbyfunkern ins Leben gerufen, sind diese Server aber leider häufig überlastet, sodass Pufferzeiten schnell zur Qual werden können. Immerhin sind die Angebote aber durchwegs kostenlos, meist aber nicht werbefrei.

Die Streams können mit gebräuchlicher Player-Software per Rechner abgespielt werden, Webradio-Apps für Smartphones machen aber zunehmend mobil. Darunter finden sich Prachtstücke, die die Serverlisten der Endgeräte in punkto Senderauswahl und Bedienfreundlichkeit sogar überflügeln. Wer bei diesem massiven Angebot seinen Geschmack nicht findet, dem ist nicht zu helfen. Eines davon ist TuneIn Radio, kostenlos für Android oder iPhone erhältlich.
Manche Apps, wie A Online Radio, bieten aber nur Shoutcast an, während andere eine sehr begrenzte Zahl von Radiostationen haben, wie Absolute Radio. Sie sind aber durch die Bank kostenfrei mit vollem Funktionsumfang. Ein Umstieg auf kostenpflichtige Versionen nur um Werbebanner auszublenden, ist nicht nötig.
Radio der nächsten Generation

Doch auch das Webradio hat sich bereits weiterentwickelt. Mit erweiterten Diensten wie www.lastfm.de oder grooveshark.com lassen sich dynamische Radiostationen zu bestimmten Stichwörtern generieren. Ob ein Rolling-Stones-Radio, ein Hip-Hop-Radio oder ein Chillout-Radio, dabei ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Der Service ist kostenlos und sogar werbefrei.
Die Last.fm-iPhone-App ist ebenfalls kostenlos, während die entsprechende Android-Variante einen Premium-Account für 3 Euro im Monat erfordert. Die Grooveshark-Apps wurden wegen rechtlicher Bedenken aus den Android und Apple-Stores verbannt. (Ausführlicher Bericht in PCM 11/2011, auf dieser Heft-DVD nachzulesen).
Was ist Webradio?

Der Vorteil gegenüber Funk oder Satellit liegt auf der Hand: Praktisch kann jeder Webradio-Betreiber unabhängig von seiner Lage gleichmäßig an eine weltweite Hörerschaft senden. Während herkömmliche Radios im Einzugsgebiet beliebig viele Menschen erreichen können, hängt die Zuhörerzahl im Internet von der vorhandenen Bandbreite ab.
So überrascht es kaum, dass Webradios erst seit der Entwicklung von komprimierten Streaming-Formaten wie MP3, Ogg Vorbis oder Real Audio Ende der Neunziger Jahre vernünftig ihren Betrieb aufnehmen konnten.
Das Streaming erfolgt über Streaming-Protokolle wie UDP, TCP oder auch HTTP - als Streaming-Client kann also schon ein erweiterter Browser dienen. Üblicherweise verwendet man dazu jedoch Software wie Windows Media Player, Apple Quicktime, VLC Player, etc. Im Laufe der Zeit entstanden so zigtausende internationale Stationen mit immer besserer Auswahl an Spartensendern und Extras, die das Radioerlebnis kontinuierlich bereichern.
Fazit:
Schlussendlich gibt es natürlich keine perfekte Universallösung für jedermann. Je nachdem in welchem Umfang Sie Ihr Webradio-Erlebnis selbst gestalten wollen, bieten Ihnen die oben vorgestellten Tipps eine kleine Übersicht. Sind Sie ein Bastler, der gerne die Feinheiten aller sich gebenden Möglichkeiten ausreizen will, dann stürzen Sie sich in den Apps-Markt.
Oder sind Sie zufrieden, wenn mit einem Knopfdruck sofort alles funktioniert? Dann ist eher das Webradio-Endgerät Ihr Ding. In jedem Fall aber fällt hiermit nun der letzte Vorwand weg, sich dieser neuen Medienform zu verschließen. Ab ins nächste Hörzeitalter!