Geocaching: Moderne Schatzsuche per GPS - ein Erlebnisbericht
Wer schon immer mal auf Schatzsuche gehen wollte, kann das heute Mit GPS und guter Spürnase jederzeit tun. Auf Reichtum darf man dabei allerdings nicht hoffen.

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- Teil 2: Geocaching: Moderne Schatzsuche per GPS - ein Erlebnisbericht
Das Wochenende rückt näher und die Wetterfrösche prophezeien bestes Wanderwetter. Bei solch einer Prognose könnten mich auch keine zehn Pferde in meiner Wohnung halten. Im Gegenteil, da ist Natur pur angesagt. Normalerweise peile ich bei schönem Wetter als Ausflugsziel immer die nahen Berge an....
Das Wochenende rückt näher und die Wetterfrösche prophezeien bestes Wanderwetter. Bei solch einer Prognose könnten mich auch keine zehn Pferde in meiner Wohnung halten. Im Gegenteil, da ist Natur pur angesagt. Normalerweise peile ich bei schönem Wetter als Ausflugsziel immer die nahen Berge an. Aber dieses Mal verspüre ich große Lust, etwas anderes auszuprobieren als nur von Alm zu Alm zu ziehen. Ich erinnere mich daran, irgendwo von einer Schatzsuche für jedermann gelesen zu haben. Dazu braucht man aber neben einem Internetzugang vor allem ein GPS-Gerät. Internet habe ich ja schon ewig, aber ein GPS-Gerät erst seit Kurzem. Was liegt also näher, als diese Art der modernen Schnitzeljagd jetzt auszuprobieren.
Die Vorbereitung
Nachdem ich etwas im Internet recherchiert habe, weiß ich nun, dass ein versteckter Schatz als Cache bezeichnet wird. Das kommt aus dem Englischen und wird "Käsch" ausgesprochen. Weltweit sollen rund 900.000 Caches versteckt sein. Alleine in Deutschland sind es knapp 100.000. Jeder Cache ist quasi eine Schatzinsel für sich. Wer sich auf die Suche nach einem Cache macht, ist ein "Geocacher" und das Spiel selbst nennt sich "Geocachen". Doch wie und wo fange ich nun mit der Suche an? Abermals muss das Internet herhalten. Denn nur hier gibt es die mir fehlenden Informationen. Als erste Anlaufpunkte sind die Seiten www.opencaching.de und www.geocaching.com zu empfehlen. Beide Seiten geben mir die notwendigen Infos, die ich zur Schatzsuche benötige. Während ich mich allerdings bei geocaching.com registrieren muss, um an die Koordinaten des Verstecks zu gelangen, bleibt mir das bei opencaching.de zunächst erspart. Außerdem ist opencaching.de in deutscher Sprache, was es für mich einfacher macht, mich für genau diese Seite zu entscheiden.
Der erste Cache
Von der Startseite von www.opencaching.de wechsle ich auf "Caches" und es erscheint die Seite "Cachesuche". Hier habe ich mehrere Möglichkeiten, die Koordinaten und Details eines Caches in einem gewünschten Gebiet zu bekommen. Die Seite ist übersichtlich und intuitiv. Ich entscheide mich für die Eingabe der Postleitzahl meines Wohnortes, da ich diese im Gegensatz zu den geografischen Koordinaten auf Anhieb kenne. Also tippe ich 85586 für Poing ein, belasse die vorgegebene maximale Entfernung auf 75 km und klicke auf den Schalter "Suchen". Sofort erscheint eine Liste mit den Namen der Caches am Bildschirm, die nach der Entfernung beginnend vom Ausgangspunkt geordnet ist.

Ich staune, denn immerhin gibt es in diesem relativ kleinen Bereich schon mal eine stattliche Anzahl von 600 Verstecken. Ich sehe mir zunächst die möglichen Ziele an, die nicht ganz so weit von meinem Wohnort entfernt sind. Da fällt mir ein Cache mit der Bezeichnung "No Name City" auf, der sich nicht einmal einen Kilometer von mir entfernt befindet. No Name City? Klar, an diese Westernstadt ohne Namen erinnere ich mich genau.
Sie war zudem weit über die Grenzen Poings vor allem bei den Westernfans bekannt. Leider musste sie 1998 einem neu entstehenden Gewerbegebiet weichen. Dass dieser Cache an die einstige Attraktion erinnert, macht ihn für mich besonders interessant. Daher beschließe ich, mit diesem Cache meine Schatzsucherkarriere zu beginnen. Nachdem ich mir die Beschreibung zum Cache durchgelesen habe, weiß ich, dass ich das Ziel nur erreiche, wenn ich an verschiedenen Zwischenstationen die gestellten Aufgaben richtig löse. Am Schluss der Beschreibung entdecke ich einen Satz, dessen Worte aus scheinbar wild zusammengewürfelten Buchstaben bestehen. Aha, das soll ein Hinweis auf das Versteck sein. Um den Inhalt des Satzes in verständliche Worte zu bekommen, muss er entschlüsselt werden. Das kann man selber Buchstabe für Buchstabe mithilfe der danebenstehenden Entschlüsselungstabelle tun, oder man klickt einfach auf den Button "Entschlüsseln". Jetzt ergibt der Satz einen Sinn und wer weiß, vielleicht ist er mir am Ziel sogar nützlich. Danach drucke ich mir die Beschreibung aus und lade mir die Startkoordinaten als Wegpunkt auf mein GPS.
Auf geht's! Endlich Wochenende

Die Wetterpropheten hatten recht, das Wetter ist prima. Ich schiebe die frisch geladenen Akkus ins GPS, schnappe mir einen Bleistift sowie die ausgedruckte Cache-Beschreibung und navigiere zum S-Bahnhof, dem vorgegebenen Startpunkt meiner Schatzsuche. Dort angekommen, werde ich mit einem "Howdy Greenhorn" begrüßt und lese mir noch einmal die erste Aufgabenstellung durch. Nach kurzer Zeit habe ich sie gelöst. Das Ergebnis ist eine Zahl, von der einige Ziffern für die Berechnung der Koordinaten zum nächsten Ziel wichtig sind. Diese sollen mich in eine "Sandmine" führen. Wo die wohl ist? Als ich schließlich dort ankam, musst ich schmunzeln, denn diesen Platz hätte ich nicht als Sandmine vermutet.So geht es weiter über mehrere Zwischenpunkte, an denen immer wieder interessante Aufgaben zu lösen sind, um ans nächste Ziel zu gelangen. Der Weg führt mich quer durch den Poinger Park. Zwar bin ich hier schon oft gewesen, aber einige Plätze nehme ich erst jetzt bewusst wahr.
Was der Redakteur am Ziel gefunden hat, ein Fazit sowie ein Glossar finden Sie auf der letzten Seite...