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Die neuen LCD-TVs der IFA'07

Vergleichstest: Fernseher

Haben Hersteller mit eigener Panelfertigung im Rücken die moderneren Fernseher am Markt? Wir haben uns vorab vier brandneue IFA-Modelle ins Haus geholt und untersucht, ob diese den zukünftigen Trends des kommenden Halbjahres standhalten.

Autor: Redaktion pcmagazin • 26.8.2007 • ca. 11:15 Min

Fernseher
Vergleichstest: Fernseher
© Archiv

Das haben wir schon als Kinder gewusst: Selbstgemachtes von Mutti schmeckt besser als das Dosengericht aus der Fabrik. Der Heißhunger im TV-Markt ist für die Unterhaltungselektronik der Wachstumstreiber schlechthin: Bis Mai dieses Jahres haben sich die Deutschen bereits 1,35 Millionen Flat-TVs ...

Das haben wir schon als Kinder gewusst: Selbstgemachtes von Mutti schmeckt besser als das Dosengericht aus der Fabrik. Der Heißhunger im TV-Markt ist für die Unterhaltungselektronik der Wachstumstreiber schlechthin: Bis Mai dieses Jahres haben sich die Deutschen bereits 1,35 Millionen Flat-TVs ins Wohnzimmer gestellt - fast eine halbe Million mehr als im Vorjahr.

Die Folge des Booms: Panelwerke schossen von Indien bis Japan wie Pilze aus dem Boden. Heute hat die eigene Panelfabrik im Rücken vor allem Kostenvorteile. Markenhersteller wie Samsung und Sony, Philips und Pioneer setzen auf Fertigung aus einer Hand. Kandidaten dieser vier Hersteller sind im Labor angetreten, um zu beweisen, dass sich eine eigene Panelproduktion auch in der Qualität niederschlägt.

Lust am Luxus

Als Erstes schickt Philips den IFA-Star 32 PFL 9632 D ins Feld. Lange haben die TV-Veteranen in Brügge an der neuen LCD-Generation gefeilt. Diese will mit aufwändigen Schaltungen und bekannten Lichtspielen den Thron in der 32-Zoll-Klasse erobern.

Philips 32 PFL 9632 D
Philips 32 PFL 9632 D
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Philips gehört zu den wenigen Traditionsmarken, welche auf dem europäischen TV-Markt überlebt haben. Die Holländer haben in dem traditionellen 32-Zoll-Geschäft (81 Zentimeter) die Nase noch vor den asiatischen Herstellern. Dementsprechend liebevoll hat Philips sein neues Flaggschiff in dieser Größenklasse für den hart umkämpften Fernseher-Markt ausgestattet.

Ein Designwechsel mit schmaleren Rahmen und kleinerer Lautsprecherlippe trägt dem Trend zu kompakteren TV-Abmessungen Rechnung. Seinem edlen Glasstandfuß bleibt Philips ebenso treu wie der eigenen "Ambilight"-Technik, einer neonbunten Lichtshow, welche der Fernseher an die Wand abstrahlt. Eine Analysesoftware im Gerät untersucht dabei die Farbstimmung an den Bildseiten und passt die Beleuchtung farblich an.

Philips' neues Fernbedienungsdesign
Philips' neues Fernbedienungsdesign überzeugt
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Während die Konkurrenz Philips für diese Innovation anfangs belächelte, erfreut sich Ambilight bei der Kundschaft großen Zuspruchs. Die bisher verwendeten Leuchtstoffröhren ersetzt Philips jetzt durch stromsparende LEDs: Bescheidene 10 Watt verlangen die Dioden. Ohnehin beweist sich der 32 PFL 9632 D als Stromsparer: Mit 76 Watt Betriebsleistung ist er der genügsamste Fernseher, welchen wir bisher im Messlabor hatten. Hält man die Ambilight-Taste auf der Fernbedienung für mehrere Sekunden gedrückt, aktiviert sich Ambilight ohne TV-Bild und wird so zur diffusen Raumbeleuchtung. Der Energiebedarf der stylischen Wohnzimmerbeleuchtung unterschreitet mit 40 Watt sogar den einer herkömmlichen Glühbirne.

Rundum gut versorgt Philips den Käufer mit Schnittstellen am Gerät. Drei HDMI-Buchsen rüsten für die Gegenwart oder Zukunft - auch 1080p-Signale in der originalen Filmbildwiederholrate von 24 Hertz werden akzeptiert. Die PC-Signale gelangen via HDMI auf den Monitor - in der PC-Auflösung von 1360 x 768 Bildpunkten erscheinen Details und Schriften allerdings etwas verschwommen. Neben den üblichen analogen Videobuchsen lassen sich über eine USB Schnittstelle Geräte wie Digitalkamera, MP3- Player oder USB-Stick andocken.

drei HDMI-Eingänge
Philips spendiert dem 32-Zöller drei HDMI-Eingänge
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Die gelungene Software liest die Daten aus und sortiert sie in die entsprechenden Kategorien wie Foto (JPG), Video (MPEG-1 und -2) und Audio (MP3). Hochauflösende Diaschauen können auf Wunsch mit Musik unterlegt werden. Schließlich rundet ein DVB-T-Tuner mit integrierter Programmzeitschrift (EPG) die adäquate Ausstattung ab.

Viel Liebe zum Detail hat Philips in die Bedienung gesteckt. Beispielsweise in die pfiffige Favoritenliste, über welche der Nutzer hinterlegte digitale TV-und Radioprogramme, Sender vom Analogtuner sowie externe Eingänge blitzschnell abrufen kann. Ein Unikat ist die Einstellhilfe nach dem Erststart, die in sieben Schritten die Präferenzen für Bild und Ton entlockt.

LEDs für Ambilight
Die LEDs für Ambilight und der praktische USB-Anschluß
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Der eigentliche Stolz Philips' ist jedoch die neue "Perfect Pixel HD Engine", ein Prozessor, der bildverbessernde Maßnahmen in sich vereint. Im Gegensatz zu den Vorgängern verarbeitet der TV durch eine gestiegene Prozessorleistung nun auch Bilder in voller HD-Auflösung ohne Einschränkung. Vor allem die Bewegungskompensation "HD-Natural Motion", die für flüssige und scharfe Bewegungen sorgt, überzeugt. Das Ergebnis beeindruckt: Selbst in schwierigen Schwenks bleibt eine atemberaubende Detailfülle erhalten, welche durch aufwändige Algorithmen hinzugerechnet wird. Bildfehler, wie sie zig Bewegungskompensatoren produzieren, waren selten zu erspähen. Damit ist Philips den Mitbewerbern in Sachen 100-Hz-Ansteuerung voraus.

An Puristen, welche dieser Art der Bewegungsglättung aufgrund ihres filmuntypischen Looks lieber entsagen, hat Philips auch gedacht - alle Bildverbesserer lassen sich abschalten. Falls ein 24p-fähiger HD-Player andockt, sollte man das tun, denn nur bei deaktiviertem "HD-Natural Motion" gibt das Panel diese ruckelfrei mit 120 Hertz wieder.

Perforation im Rahmen
Leider tönen die Lautsprecher sehr dünn aus der Perforation im Rahmen hervor
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Auch in den Grunddisziplinen hinterlässt der LCD-Fernseher einen erstklassigen Eindruck: Der Schwarzwert von 0,13 cd/m2 misst sich mit den besten seiner Klasse. Verbessern lässt er sich über den Raumlichtsensor, der das Bild im Test allerdings zu stark abdunkelte. Die dynamische Kontrastautomatik im Menü schraubt sowohl an der Hintergrundbeleuchtung wie an der Helligkeitsverteilung. Allerdings ist deren Arbeit in schwierigen Szenenwechseln deutlich sichtbar und damit unangenehm.

Unter "gut, aber verbesserungsfähig" wäre schließlich der Blickwinkel des Panels zu verbuchen. Sowie die an sich neutrale Farbdarstellung, die nur bei Weißtönen zu sehr ins Blaue kippt.

Wertung: Philips 32 PFL 9632 D
Die Bewertung des Philips
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Beeindruckend ist die Schärfe, die "Perfect Pixel HD" selbst aus minderwertigen Signalen herausholt. Vor allem Bilder vom TV-Tuner oder der Scart-Buchse sah der Tester selten so plastisch und ausdefiniert. Trotzdem empfiehlt sich das Zuspiel progressiver Signale über YUV oder HDMI, da der interne Halbbildwandler (Deinterlacer) bei Interlace-Quellen immer wieder durch leichte Ausfransungen vorstellig wird. Den höchsten Genuss erlebt, wer HD-Signale von HD-DVD oder Blu-ray zuspielt. Dann darf man mit der Nase sogar bis auf einen Meter an das Panel heranrücken.

König Kontrast

Neue Philosophie, neues Händlerkonzept, neue Panelgeneration - Pioneer will sich 2007 in der Oberklasse neu positionieren. Der PDP-4280 XA tritt als erstes Gerät an, dies zu unterstreichen.

Pioneer PDP-4280 XA
Pioneer PDP-4280 XA
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Der Codename "Kuro" steht für die Wende von Pioneer weg vom Massenmarkt hin zum verwöhnten Kunden, der nur das Beste will. "Kuro" kommt aus dem Japanischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt "schwarz". Dass schnörkelloses Design in Hochglanzschwarz zu Pioneers Markenzeichen avanciert, war bereits in den DVD Recorder-, AV-Receiver- und Blu-ray-Player-Tests abzusehen. Endlich findet nun auch das Herzstück des Pioneer-Heimkinos - der Plasma-Fernseher PDP-4280 XA - den Weg in unser Testlabor. Dieser markiert sowohl hinsichtlich seiner Größe (107 Zentimeter) als auch seiner Ausstattung Pioneers Einstiegsgerät. Mit 2.400 Euro schwebt er ungefähr 900 Euro über vergleichbaren Modellen der Konkurrenz.

Weniger ist beim Kuro-Konzept mehr: Nur das silberne Pioneer-Signet, ein schnörkelloser Standfuß und die Betriebsstands-LED heben sich vom Displayrahmen ab. Der Blick auf die Rückseite offenbart hingegen ein anderes Bild, keine Spur japanischer Schlichtheit: Die Anschlussfront ist barock gefüllt. Je drei HDMI- und Scart-Eingänge, dazu YUV und PC-Eingang - mehr Standardeingänge liefert derzeit kein Gerät. Die Freischaltung der HDMI-Buchsen für 1080p24-Signale ist für Pioneer seit zwei Generationen obligat; das Panel stellt dann jeden Frame dreimal mit insgesamt 72 Hertz dar.

Fernbediengung
Schlicht und gerade deshalb so übersichtlich - allerdings nervte die teils hakelige Korrespondenz mit dem Fernseher
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Das Bedienungsfeature HDMI-CEC ist wie in allen Pioneer-Geräten der neuen Generation mit an Bord. Ein Druck auf die HDMI-Control-Taste der Fernbedienung lässt ein Menü aufpoppen, über das sich Receiver, DVD-Recorder und Blu-ray-Player in sämtlichen relevanten Funktionen steuern lassen. In der Praxis klappt das hervorragend und stellt die bisher gelungenste Integration des CEC-Standards im Gesamtmarkt dar.

Babylonisch ist dagegen die Umsetzung des Bedienmenüs: Unklare Abkürzungen der Einstellparameter - zum Beispiel "DRE" oder "ACL" - verwirren. Schlimmer ist allerdings, dass Pioneer die Optionen selbst teilweise mit "1", "2", "3" benennt, anstatt klare Bezeichnungen wie "Ein", "Aus" oder "Automatisch" zu verwenden. Verunsicherte Nutzer sind gezwungen, im detaillierten Handbuch nachzuschlagen. Schade, da Pioneer dem Besitzer mit der Tiefe der Einstellmöglichkeiten mächtige Werkzeuge zur Bildoptimierung an die Hand gibt. Einige lassen sich dennoch nur von einem Händler mit den nötigen Messinstrumenten sinnvoll justieren.

Komplettsteuerung über die Fernbedienung
Die einblendbaren Menüs dienen der Steuerung angeschlossener HDMI-CEC-Geräte. Player, Recorder oder Receiver lassen sich so komplett über die TV Fernbedienung steuern. Klasse!
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Ein Fehler, den unser Test an das Tageslicht gebracht hat: Wenn der DVD-Spieler über HDMI nur RGB-Signale überträgt, sollte das in den HDMI-Einstellungen des Plasmas explizit eingestellt sein, da am Testgerät die Automatik versagte.

Nachtschwarz lautet die zwangsläufige Assoziation des ersten Sichttests. Die Messungen machen es amtlich: Mit dem Schwarzwert von 0,03 cd/m2 zeigt der Pioneer das schwärzeste Schwarz, das der Redaktion bisher unterkam. Die Kontrastwerte von 7300:1 (maximal) und 4600:1 (ANSI) suchen ihresgleichen und lassen so gut wie jeden anderen Fernseher wie eine graue Maus erscheinen. Referenzniveau erzielt der PDP- 4280 XA jedoch nicht nur mit seinen Kontrastwerten, sondern auch bei der Farbdarstellung und der Helligkeitsverteilung. Zumindest in kalibriertem Zustand - die Voreinstellungen von Pioneer sind nicht ganz perfekt.

Anschlussfront
Auf der solide verarbeiteten Anschlussfront erfreuen drei HDMI-Eingänge, die mit HDMI-CEC und 1080p24- Signalen auch schon die neuesten Technik-Schmankerln unterstützen
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Die Qualität der Signalverarbeitung brilliert ebenso wie der Schwarzwert. Zugespielte Bilder zeichnet das Panel sauber und fehlerfrei - egal, ob diese von analogen oder digitalen Zuspielern, von Halbbild- oder Vollbildquellen stammen. Selbst das Bild analoger TV-Signale gerät zum Hingucker, ganz abgesehen von atemberaubend guten Bildern aus Blu-ray- und HD-DVD-Quellen.

Voraussetzung ist allerdings der "Aktivierungsmodus" "1" in den "erweiterten Einstellungen", der das Panel mit 75 Hertz betreibt. "2" zeigtmit 100 Hertz zwar flüssigere Bewegungen, führt aber zu kranzförmigen Solarisationseffekten (False Contour und schlechte Quantisierung).

Wertung: Pioneer PDP-4280 XA
Die Bewertung des Pioneer
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Wie gut die Skalierung ist, beweist das zugespielte PC-Bild mit einer Auflösung von 1360 x 768 Pixeln. Selbst auf 1024 x 768 Panelbildpunkte herunterskaliert, sieht das Bild noch erstaunlich gut aus. Ein Kritikpunkt bleibt indes am Ende: Der Plasma rauscht sowohl bei bewegten als auch stehenden Szenen zum Teil doch recht kräftig. Die Lösung heißt: Vergrößerung des Betrachtungsabstands auf mindestens 2,5 Meter - dann ist weder Rauschen noch das im Vergleich zu LCD-TVs grobe Pixelraster sichtbar.

Ungleiche Zwillinge

Samsungs LE-40 R 81 B und der KDL-40 D 3000 von Sony zeigen, in welchen Disziplinen sich die jüngsten Sprösse des S-LCD-Joint-Ventures gleichen und in welchen Details sie sich doch unterscheiden.

Samsung Le-40 R 81 B und Sony KDL-40 D 3000
Samsung Le-40 R 81 B und Sony KDL-40 D 3000
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Der eine kommt aus Südkorea und der andere aus Japan. Dass sie dabei derart unterschiedlichen Designgeschmäckern entspringen, verwundert doch immer wieder. Während Sonymit dem D 3000 sein zeitlos schlichtes TV-Design weiterführt, treibt Samsung mit dem R 81 den glänzend modernen Look auf die Spitze. Der mit 1.600 Euro rund 400 Euro günstigere Koreaner setzt bei der Steuerung am Gerät zum ersten Mal auf berührungssensitive Tasten. Eine schöne Spielerei. Des Weiteren unterstreicht eine cyan-leuchtende Zierleiste unter dem Panel die futuristische Anmutung. Trotz des guten Aussehens missfiel uns bei der Verkabelung, dass Samsung die Buchsen nicht allzu stabil in das Gehäuse verbaut hat.

Die Anschlussfronten der beiden Probanden unterscheiden sich kaum: Jeweils zwei HDMI-, zwei Scart- und je ein YUV- und ein PC-Eingang sind auf den Gehäuserücken gepackt. Sonys hervorragend integrierter DVB-TTuner rechtfertigt bereits einen Teil des Aufpreises. Einen weiteren Sony-Bonus offenbart ein Blick auf die Geräteflanke: Dort befindet sich ein dritter HDMI-Eingang - Besitzer einer Playstation 3 oder eines HD-Camcorders wird es freuen. Weitere Unterschiede zeigen sich in den Details der HDMI-Beschaltung. Während die Sony-Buchsen 1080p-Signale mit Bildwiederholraten von 24, 50, 60 Hertz entgegennehmen, will der Samsung nichts davon wissen. Dafür kommen beide Geräte mit HDMICEC gerüstet, das Samsung "Anynet+" und Sony "Bravia Theatre Link" nennt. Eines hat Anynet+ der Sony-Schaltung voraus: Ein einblendbares Bedienfeld steuert auf Wunsch auch die Wiedergabefunktionen angeschlossener AV-Komponenten.

Fernbediengungen
Chaos und Ordnung: Auf dem Samsung-Geber (unten) findet sich der Nutzer erst nach einer langen Eingewöhnungszeit zurecht. Wer den Sony-Stab (oben) zur Hand nimmt, der weiß dessen übersichtliches Layout zu schätzen
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Erste Tests und Messungen nähren den Verdacht, dass beide Geräte auf Panels derselben Serie setzen. Die Kontrastwerte um 1200:1 gleichen sich exakt und sind für LCD-Fernseher hervorragend. Schwarzwerte um 0,2 cd/m2 liefern ein dunkles, wenngleich auch kein perfektes Schwarz. Weitere vom Panel abhängige Messwerte sind Farbverteilung und Ausleuchtung: Ersterer beschreibt die Konstanz von Farbtönen über das ganze Panel, der zweite die der Helligkeit. Ein Unterschied war lediglich bei der Ausleuchtung auszumachen: Das rechte Drittel des Sony-Panels strahlte heller als der Rest, was bei bewegten Bildern allerdings kaum mehr wahrzunehmen ist.

Zwei RGB-fähige Scart-Buchsen
Zwei RGB-fähige Scart-Buchsen machen den Detailunterschied zur Samsung- Anschlussfront
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Alle weiteren Parameter obliegen der individuellen Ansteuerung der Hersteller. Nach Sichtung der ersten Testszenen wurde der Verdacht auf gleichen Paneleinsatz zerschlagen: Sony besitzt einen 100- Hertz-Modus, welcher ein Panel erfordert, das sich entsprechend ansteuern lässt. Während Samsung also PAL-Material mit 50 und NTSCoder Pulldown-Szenen mit 60 Hertz zeigt, beschleunigt Sony seine Bilddarstellung auf 100 bis 120 Hertz. Die "Motion Compensation" lässt sich dazu in zwei Stufen aktivieren oder einfach abschalten.

Anschlussfront bei Samsung
Vorbildliche Beschriftung beim Samsung
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Mit PAL-Bildern gelingt der Sony-Schaltung eine gute Performance - an die brillante Bewegungsqualität des Philips (Seite 22) reicht sie jedoch nicht heran, hauptsächlich im Zusammenspiel mit Full-HDSignalen. Diese werfen die Schaltung immer wieder mit Ruckeln und Stottern aus dem Tritt; vor allem 24p-Signale sollte man ausschließlich bei abgeschalteter Bewegungskompensation genießen. Dann wiederholt der Sony jedes der 24 Bilder viermal und bringt sie mit 96 Hertz auf den Schirm.

Wertung: Sony KDL-40 D 3000
Die Bewertung des Sony
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Samsungs R 81 stellt Signale mit der Originalfilmbildwiederholrate von 24 Hertz dar, kann allerdings die vom Player auf 60 Hertz hochgerechneten, ruckelnden Bilder entzerren. Durch Interpolation werden diese mit Hilfe der darauf folgenden verrechnet. Das stellt zwar das Original nicht wieder her, lässt die Bilder aber immerhin flüssig ablaufen, ohne die Bildstimmung zu verfälschen.

Für den unverfälschten Filmgenuss liefern beide Hersteller die passende Voreinstellung: Bei Samsung ist es der "Film"-Modus, beim Sony aktiviert die "Theatre"-Taste auf der Fernbedienung die richtigen Bildeinstellungen, kontrolliert aber zusätzlich auch noch, ob der Fernseher an einem AV-Receiver hängt. Ist das der Fall, schalten die internen Lautsprecher automatisch ab, und der Ton kommt aus der Anlage. Die Voreinstellungen beider Filmmodi liegen recht nah am Optimum und verhelfen auf Tastendruck zu wünschenswerten Ergebnissen. Allerdings wiesen beide Fernseher eine latente Farbstichigkeit auf, die sich nicht herauspegeln ließ: Der Koreaner tendierte ins Rötliche, der Japaner ins Grünliche.

Wertung: Samsung LE-40 R 81 B
Die Bewertung des Samsung
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Große Unterschiede offenbarten die verschiedenen Signaleingänge. Hauptsächlich der analoge TV-Tuner des R 81 hinterließ einen mageren Bildeindruck: Deutliches Rauschen, flächige Muster und farbige Artefakte machen für den qualitativ hochwertigen Fernsehabend einen externen Receiver erforderlich. Wer noch keinen hat, sollte bei der Anschaffung auf Komponenten- oder einen HDMI-Ausgang achten. Der Samsung reicht über die Scart-Eingänge in Sachen Qualität gerade nur so an die Mittelklasse heran. Der Sony hat hier klar die Nase vorn und überzeugt durch sein überraschend detailfreudiges Analogbild.

Samsung R 81 W
Der Samsung R 81 W kommt auch in weiß
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Ein ganz anderes Bild ergibt sich, wenn beide Probanden PC-Signale verarbeiten. Pixelgenau zeigen sie die 1360 x 768 Bildpunkte unseres Referenz-Media-Centers von Fujitsu Siemens an, was sowohl beim Surfen im Internet wie bei der Video-Wiedergabe Lust auf mehr macht - hervorragend! Das Gleiche gilt bei qualitativ hochwertigem HD-Material über HDMI: Die Takelagen des Piratenschiffs aus dem Film "Fluch der Karibik 2" (Blu-ray) setzen die beiden Probanden gekonnt auf ihren Panels um.

Daten und Messwerte
Daten & Messwerte
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Geringer als erwartet fallen die Unterschiede der eingebauten Lautsprecher aus. Die schmale Lippe des Samsung kann auf erheblich weniger Volumen zurückgreifen als der Sony-Riegel. Dafür klingt der Koreaner erstaunlich kraftvoll und erfreut durch eine verständliche Stimmwiedergabe. Sonys D 3000 mangelt es etwas an Feinheiten, dafür hält es der Zuschauer mit dem ausgewogenen und voluminösen Klang bei Bedarf auch einen ganzen Film lang aus.

Testergebnisse
Die Wertung der Redaktion
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Standpunkt

Eines haben die Testkandidaten wieder einmal bewiesen: Hersteller mit eigener Panelfertigung sind schneller, wenn es um das Aufgreifen und Umsetzen neuer Trends geht. Einen Preisverfall darf der Verbraucher allerdings nicht unbedingt erwarten, da die Hersteller ein doppeltes Interesse daran haben, die Preise stabil zu halten: Zum einen wollen sie an ihren eigenen Geräten verdienen, zum anderen an den Margen am Weiterverkauf der Panels an andere TV-Hersteller. Dass die Geräte ihren Preis rechtfertigen, beweist der Pioneer PDP-4280 XA. Die verbauten Innovationen machen ihn letzlich zum Referenzgerät. Schon jetzt bedient der Japaner die meisten der kommenden Trends: 24p für 1:1-Wiedergabe von Filmbildern, 100-Hz-Technik für flüssigere Bewegungen sowie HDMI-CEC für die gemeinsame Steuerung der heimischen Heimkinogeräte. Der neue Pioneer zeigt ebenfalls den Trend des Herstellers ins Premiumsegment, dem auch Philips neuer 32 PFL 9632 D E folgt.