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Demoszener: Sie kommen, um uns zu betören

Teil 7: Intel Demo Competition 2008

Autor: Redaktion pcmagazin • 16.7.2008 • ca. 2:15 Min

Interview mit Tobias Hein über die Demoszene Der Demoszene-Kenner Tobias Heim organisiert seit 2006 für den Verein Digitale Kultur e.V. zusammen mit Intel die Intel Demo Competition, ein heute in der Szene hoch angesehener Wettbewerb, der bereits zum dritten Mal stattfindet. Die Gewinner werden ...

Interview mit Tobias Hein über die Demoszene

Der Demoszene-Kenner Tobias Heim organisiert seit 2006 für den Verein Digitale Kultur e.V. zusammen mit Intel die Intel Demo Competition, ein heute in der Szene hoch angesehener Wettbewerb, der bereits zum dritten Mal stattfindet. Die Gewinner werden auf der Demoparty Evoke in Köln geehrt, die der Verein im August in Köln veranstaltet.

Tobias Heim
© Archiv

magnus.de: Wann war Ihr Einstieg in die Demoszene? Tobias Heim: Ihren Ursprung haben Demos in Intros gecrackter Computerspiele, die vor dem Start des geknackten Spiels abliefen - wann ich mein erstes Intro gesehen, beziehungsweise begonnen habe, mich für Intros und Demos zu interessieren weiß ich nicht. Selbst aktiv wurde ich 1989.

magnus.de: Gibt es den typischen Demoszener, wenn ja, was für ein Typ ist das? Tobias Heim: Nein, aber wenn dann wäre er so wie ich. Ein Kind der 80er, mit C64 und Amiga groß geworden und schon immer fasziniert von Computern. Aber im Ernst: Den typischen Demoscener gibt es aber nicht, weil sehr unterschiedliche Menschen davon angezogen werden. Innerhalb der Demogruppen gibt es Spezialisten zum Beispiel für Programmierung oder Musik. Allein das setzt ja schon sehr unterschiedliche Interessen und Begabungen voraus.

magnus.de: Was für einen Rat würden Sie einen Einsteiger geben? Tobias Heim: Besuch Demoparties und lerne so viele Leute kennen wie möglich. Das ist die beste Basis um sich Tipps und Tricks zu besorgen und ein Gefühl für gute Demos zu entwickeln. Man versteht die Demoszene erst richtig, wenn man das einmal selbst erlebt hat.

magnus.de: Welche Werkzeuge sollte ein Demoszener besitzen? Tobias Heim: Ein Gehirn. Am besten ein gutes... Es gibt auch Tools, mit denen man ein bisschen rumbasteln kann. Grafik, Musik, und sowas. Aber eigentlich geht es um Kreativität und Querdenken. Ein bisschen Ahnung von Mathematik und Programmierung sollte man aber schon haben. Ein Guide "How to become a demoscener" gibt es leider nicht...

magnus.de: Verdienen Demoszener mit ihren Filmen Geld oder sind dies eher Prestigeprojekte Tobias Heim: Prestige und Freude am kreativen Prozess wiegt mehr als Geld. Demos sind die letzte wahre Kunst unserer Zeit, weil sie aus ökonomischer Sicht vollkommen zweckfrei sind: Sie sind Selbstzweck und stehen jedem kostenlos zur Verfügung.

magnus.de: Haben Sie ein Lieblingsdemo? Tobias Heim: Schwierig, aber wenn ich mich entscheiden muss: Aether von MFX.

magnus.de: Welches ist ihr Favouriten-Demo in der Intel Demo Competition 08? Tobias Heim: Ha - das verrate ich nicht. Zum einen um den Wettbewerb nicht zu beeinflussen und zum anderen um hinterher nicht doof dazustehen wenn mein Favorit nicht gewinnt.

Tobias Heim, geboren 1973 in Uelzen, entdeckte in den achtziger Jahren die Demoszene als seinen bevorzugten digitalen Spielplatz. Auf die Szene aufmerksam wurde er durch Crack Intros, wie sie zu dieser Zeit auf vielen kopierten Disketten zu finden waren. 1989 wurde Tobias selbst aktiv, er ist Gründungsmitglied der Demogruppe "Haujobb". 2003 rief er mit einigen Freunden aus der Szene den "Digitale Kultur e.V." ins Leben. Das Interview führte magnus.de-Redakteur Ulrich Klein.

Intel Demo Competition 2008

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