Teil 3: Ubuntu serviert
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Praktisch ist der Linux-Server als Speicherort für gemeinsam genutzte Dateien und Files, die unter verschiedenen Betriebssystemen genutzt werden. ...
Praktisch ist der Linux-Server als Speicherort für gemeinsam genutzte Dateien und Files, die unter verschiedenen Betriebssystemen genutzt werden.

Der Linux-Klassiker für die Bereitstellung von Windows-Shares ist Samba - unter Ubuntu zu installieren mit
apt-get install samba
Konfiguriert wird Samba mit der Datei /etc/samba/smb.conf. Unser Beispiel zeigt eine um Kommentare bereinigte Konfigurationsdatei, die ein gemeinsam genutztes /tmp vorsieht und jedem Nutzer sein Linux-Heimatverzeichnis exportiert:
[global]
workgroup = LINUXNETZ
server string = %h server
(Samba, Ubuntu)
obey pam restrictions = Yes
passdb backend = tdbsam
syslog = 0
log file = /var/log/samba/log.%m
max log size = 1000
dns proxy = No
panic action = /usr/share/samba/panic-action %d
invalid users = root
[homes]
comment = Home Directories
valid users = %S
read only = No
create mask = 0600
directory mask = 0700
browseable = No
[tmp]
comment = Temp
path = /tmp
read only = No
guest ok = Yes
Da Samba ein anderes Hash-Format für Passwörter verwendet als Linux, muss für jeden Nutzer, der auf Shares zugreifen möchte mit

smbpasswd -a nutzer
ein Passwort gesetzt werden. Nach einem Neustart des Samba-Daemons können die Nutzerverzeichnisse als Netzlaufwerk gemountet werden. Taucht der Server nicht sofort auf dem Radar der Windows-Rechner auf, können Sie über die IP-Adresse zugreifen, etwa mit
\192.168.1.3mattias
für das Heimatverzeichnis des Nutzers mattias. Auch von Konqueror oder dem Mac-Finder aus ist der Zugriff möglich, diese verwenden jedoch das URL-Schema
smb://nutzer@rechner/share
Klassisch mit NFS
Um Freigaben für Linux-Rechner anzulegen, eignet sich das Network File System - kurz NFS - am besten. Es ist als Kernelmodul ausgeführt und überzeugt durch einfache Einrichtung und hohe Geschwindigkeit. Allerdings kennt NFS nur einen rudimentären Zugriffschutz, der Angreifer kaum vor Hürden stellt. NFS sollte deshalb nur in Netzen eingesetzt werden, bei denen alle Clients unter Ihrer Kontrolle sind. Installiert wird der Server mit
apt-get install
nfs-kernel-server portmap
Anschließend müssen Sie die Datei /etc/exports anpassen. Ein Eintrag
/home 192.168.1.0/24(rw)
sorgt dafür, dass nach dem Neustart des Daemons mit
/etc/init.d/nfs-kernel-server
alle Clients im Netz 192.168.1.0, auf denen nfs-common und portmap aktiv sind, mit dem Befehl
mount 192.168.1.3:/home /server/home
das NFS-Share mounten können. Da NFS numerische User-IDs für die Rechteverwaltung verwendet, müssen diese auf Client und Server übereinstimmen. Ist das nicht der Fall, können Sie auf den Clients die IDs in den Dateien /etc/passwd und /etc/shadow angleichen und anschließend vermeintlich herrenlos gewordene Heimatverzeichnisse mit
chown -R nutzername /home/nutzername
wieder dem Eigentümer zurückgeben. Für große Netze mit vielen Nutzern ist diese Methode natürlich zu aufwändig - dort übernimmt NIS/YP die zentrale Nutzerverwaltung.
Fazit
Ubuntus Server-Version verzichtet auf unnötigen Schnickschnack. Die Konfiguration mit Editor und Kommandozeile ist dennoch auch von Nutzern zu bewerkstelligen, die bislang über wenig Server-Erfahrung verfügen. Positiv überraschte uns der enorm weite Einsatzbereich: Dank klassischem Debian-Installer ist ein sinnvoller Einsatz ab Pentium Pro und 128 MByte Arbeitsspeicher möglich, während auf großen "Eisen" zum Preis eines kleinen Porsches dank mitgeliefertem Alternativ-Kernel noch lange nicht Schluss ist.