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Zugemüllt

Teil 3: Saubere Suchmaschinen

Autor: Redaktion pcmagazin • 13.5.2005 • ca. 2:00 Min

Um Internetseiten für den Zugriff durch Suchmaschinen zu optimieren, machen sich die Werbe-Trickser Googles Technik der Qualifizierung von Webseiten zunutze. Die nach Larry Page, einem der beiden Firmengründer benannte Technik "PageRank" untersucht nämlich, wie viele und welche Internetseiten auf...

Um Internetseiten für den Zugriff durch Suchmaschinen zu optimieren, machen sich die Werbe-Trickser Googles Technik der Qualifizierung von Webseiten zunutze. Die nach Larry Page, einem der beiden Firmengründer benannte Technik "PageRank" untersucht nämlich, wie viele und welche Internetseiten auf eine gefundene Seite verweisen. Lassen sich viele Links ermitteln, muss diese Seite gemäß der PageRank- Logik wichtig sein. Finden sich diese vielen Links zudem auf Webseiten, welche Google bereits als wichtig qualifiziert hat, schiebt Google die gefundene Seite in der Trefferliste weit nach vorn.

Saubere Suchmaschinen
Die Agentur TrafficTime betreibt Online-Marketing, indem sie auf www.kommerziell.net viele typische Suchbegriffe mit Karstadt, eBay und Redcoon verlinkt.
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Suchmaschinenmanipulierer versuchen also, Google durch viele künstlich erzeugte Links vorzugaukeln, dass eine Seite wichtig sei. Zu diesem Zweck lassen sich so genannte Link-Farmen aufbauen. Dabei handelt es sich um ein dichtes Netz von schmucklosen Internetseiten, die nichts anderes als Links enthalten, die auf die beworbenen Objekte verweisen. Google registriert die Häufigkeit der Verlinkung und hält die beworbenen Seiten für relevant. Zusätzlich werden Internetforen, von denen in der Branche bekannt ist, dass Google sie regelmäßig zur Ermittlung des PageRanks konsultiert, systematisch mit Links zugepflastert.

Mit Webseiten, die bei Google gut platziert sind, ist ein regelrechter Handel unter Webmastern entstanden, die um eine bessere Auffindbarkeit ihrer Seiten kämpfen.

Saubere Suchmaschinen
Yahoo! und AOL nutzen ebenfalls die Technik von Google. Damit lassen sich die Marktanteile der drei größten Suchmaschinen im US-Web zu einer Marktdurchdringung von 76 Prozent für Google addieren.
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Google setzt rund um die Uhr Suchrobots ein, die den Datenbestand aufbauen und laufend aktualisieren. Die Aufmerksamkeit dieser Robots gilt in erster Linie den Suchbegriffen. Um den Inhalt einer Webseite zu erfassen, wird deren gesamter Text eingelesen. Einer der ältesten Tricks, um möglichst viele Schlagwörter auf einer Webseite unterzubringen, ist eine weiße Schrift auf weißem Hintergrund. Der Betrachter der Webseite nimmt diese Ansammlung von Schlagwörtern nicht wahr, der Suchmaschine jedoch ist die Farbe egal, sie liest jedes Textformat. Damit möglichst viele Wörter aus Suchanfragen zum Beispiel zu einem Online-Shop führen, konstruieren Trickser häufig reine Durchgangsseiten. Diese enthalten keinerlei Formatierungen oder Design, sondern bestehen ausschließlich aus Stichwörtern, beispielsweise zum Thema "DVD". Hat Google diese Suchbegriffe indiziert und gibt die Durchgangsseite als Suchergebnis aus, leitet sie den Surfer in Bruchteilen von Sekunden zum Online-Shop weiter. Dieser Vorgang läuft so schnell ab, dass der Betroffene nichts davon merkt.

Die unappetitliche Bezeichnung "Cloaking" verweist auf eine weitere Methode der Suchmaschinen- Manipulierer. Im Wortsinn ist damit das Verbergen des eigentlichen Inhalts von Webseiten gemeint, die Vorspiegelung falscher Tatsachen. Wollen Werbe-Trickser zum Beispiel Suchanfragen nach Kontaktanzeigen auf eine Pornoseite umleiten, konstruieren Sie neben der nicht jugendfreien Internetseite eine weitere Webpage mit harmlosen Inhalten, die speziell den Suchrobots von Google präsentiert wird. Dieser Trick funktioniert, da die Internetadressen der Robots in der Branche bekannt sind. Eine Cloaking-Software kann also die Aufrufe von Robots und normalen Surfern unterscheiden. Ruft der Surfer dagegen das Suchergebnis über Google auf, wird er umgehend weitergeleitet.

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Methoden und Tricks zur Optimierung von Webseiten lassen sich auch in teuren Seminaren erlernen.
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