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Teil 2: Seriennummern und Demo-Tricks

Autor: David Göhler • 11.10.2006 • ca. 1:25 Min

Die Software-Industrie und die Shareware- Programmierer sind in einem Dilemma: Sie wollen die Software möglichst komfortabel und preiswert zum Anwender bringen und ihm eine Möglichkeit geben, Programme zu testen. Dazu eignet sich als Verbreitungsweg das Internet ideal. Und Anwender, die die Softwa...

Die Software-Industrie und die Shareware- Programmierer sind in einem Dilemma: Sie wollen die Software möglichst komfortabel und preiswert zum Anwender bringen und ihm eine Möglichkeit geben, Programme zu testen. Dazu eignet sich als Verbreitungsweg das Internet ideal. Und Anwender, die die Software kopieren, sind sogar erwünscht, damit möglichst viele das Programm ausprobieren und sich dabei von der Qualität und Nützlichkeit überzeugen lassen. Dafür verzichten die Hersteller jedoch darauf, dass das Programm an Hardware (wie eine CD) gebunden ist, die als "natürlicher" Kopierschutz dienen kann. Sie müssen also eine Unsicherheit in Kauf nehmen, um das Geschäft anzukurbeln. Letztlich müssen Industrie und Programmierer diesen Weg wählen, weil das Geschäft im Web wächst und an Bedeutung gewinnt.

Seriennummern und Demo-Tricks
Craagle zapft diverse Underground-Seiten an, um an Seriennummern zu kommen.
© Archiv

Eine Studie des Marktforschungsinstituts European Information TechnologyObservatory (EITO) im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM), ergab, dass die Verbraucher im Jahr 2005 Waren und Dienstleistungen im Wert von 32 Milliarden Euro per Internet kauften. Das entspricht einem Plus von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis zum Jahr 2009 soll der E-Commerce- Umsatz in Deutschland nach Schätzungen der Marktforscher auf rund 694 Milliarden Euro steigen.

Schutzmechanismen sollen verhindern, dass der Anwender das Programm nach dem Testzeitraum nutzt, ohne bezahlt zu haben. Diese Schutzmechanismen kosten die Hersteller in der Regel Geld, weil sie sie von anderen Firmen lizenzieren müssen. Ihr Nutzen bleibt beschränkt, da es Anwender gibt, die Methoden finden, um die Schutzmechanismen zu umgehen, was wiederum aufwändigere Verfahren erfordert. Bisher war kein Kopierschutz sicher und wurde früher oder später geknackt. Aber der Wettlauf ist noch in vollem Gange und die Gewinner werden die Anbieter von Schutz- und DRM-Software sein. Die Analyse World Digital Rights ManagementMarket von Frost & Sullivan prophezeit den Herstellern von Schutzverfahren eine rosige Zukunft. Umso erstaunlicher, dass Hersteller bei Demo-Versionen eine unerwartete Nachlässigkeit an den Tag legen. Viele der Testversionen sind Vollversionen mit einer beschränkten Laufzeit, meist 30 Tage.