Teil 2: Grundlagen: Navigation mit dem Handy
- Grundlagen: Navigation mit dem Handy
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Kaufen oder Gebühren zahlen? Da Software und Karten auf dem Handy gespeichert sind, wird - wie bei mobilen Navigationsgeräten oder Pocket PCs - jede Route auf dem Handy berechnet. Damit das Handy seinen Standort ermitteln kann, muss man noch eine so genannte GPS-Maus anschließen. Mehr darüber ...
Kaufen oder Gebühren zahlen?
Da Software und Karten auf dem Handy gespeichert sind, wird - wie bei mobilen Navigationsgeräten oder Pocket PCs - jede Route auf dem Handy berechnet. Damit das Handy seinen Standort ermitteln kann, muss man noch eine so genannte GPS-Maus anschließen. Mehr darüber lesen Sie im Abschnitt "Handy-Ausrüstung".
Die Onboard-Variante benötigt also keine mobile Online-Verbindung zum Software- Hersteller oder zum Mobilfunk-Provider. Damit fallen nur einmalig Kosten für das Navi-Paket an, die Preise variieren je nach Hersteller und Kartenmaterial zwischen 109 und 399 Euro. Onboard-Systeme eignen sich demnach vor allem für Handy-Besitzer, die ihre Navigationslösung häufig nutzen und sich dabei vorwiegend in einem Land oder einer Region aufhalten.

Bei Offboard-Systemen wird nur eine kleine Software auf dem Handy installiert, das Kartenmaterial und die Anwendung, die die Routen berechnet, liegen auf dem Server des Software-Herstellers. Mit Hilfe der Software auf dem Handy gibt der Nutzer das gewünschte Ziel ein, ob er mit dem Auto oder Fahrrad oder als Fußgänger unterwegs ist und ob er die schnellste oder kürzeste Route benötigt. Danach schickt er die Anfrage zusammen mit den GPS-Daten seines Aufenthaltsorts via GPRS-Datenfunk an den Server. Der berechnet die Route bis zum gewünschten Ziel und berücksichtigt dabei aktuelle Verkehrsmeldungen. Die entsprechenden Karten, Fahranweisungen und Routeninformationen gelangen wiederum per GPRS auf das Handy des Anwenders. Die Software auf dem Mobiltelefon verarbeitet diese Daten laufend mit den aktuellen GPS-Signalen und gibt die Fahranweisungen über Lautsprecher und Display aus.
Dieses System hat einige Vorteile. Es benötigt wenig Speicher auf dem Handy. Der Anbieter aktualisiert das Kartenmaterial in regelmäßigen Abständen, der Anwender muss sich keine Sorgen über veraltete Karten machen. Außerdem ist er nicht auf das Kartenmaterial von Deutschland oder der Alpenregion beschränkt, sondern kann sein System auch in Frankreich, Schweden und Italien nutzen, ohne teures Kartenmaterial kaufen zu müssen. Selbst die Software auf dem Handy lässt sich laufend durch Updates auf den neuesten Stand bringen.
Der Anschaffungspreis ist niedriger als bei vielen Onboard-Systemen, doch für jede einzelne Route fallen Gebühren an. Dabei handelt es sich zum einen um eine pauschale Gebühr des Software-Herstellers.
"Jentros Falk Activepilot" kostet mit einem Bluetooth-GPS-Empfänger 139 Euro, für das Routing fallen 99 Cent pro Strecke oder 4,95 Euro monatlich innerhalb Deutschlands und 9,95 Euro monatlich für Strecke in Europa an.
Der "Wayfinder Navigator 6" kostet in der vergleichbaren Ausstattung 179 Euro, dafür verzichtet das Unternehmen auf Routing- Gebühren.
Mobilcom und NaviGate stellen die Software für das Handy kostenlos zur Verfügung, dafür sind die Gebühren für Streckenabfragen bei NaviGate mit 1,99 Euro pro Route oder 9,95 für zehn Strecken monatlich vergleichsweise hoch. Mobilcom bietet ausschließlich die monatliche Pauschale für 5,95 Euro an.
Es fallen nicht nur Routing-Gebühren an, auch der Mobilfunk-Anbieter kassiert für die Datenverbindung. Die meisten Handytarife ermöglichen GPRS-Verbindungen, das ist jedoch verhältnismäßig teuer. T-Mobile Navi- Gate überträgt zum Beispiel für eine Route von Hamburg nach München 40 KByte. Dafür berechnet das Unternehmen 31 Cent. Übermittelt werden nur die Informationen für Richtungspfeile und Sprachausgabe. Wählt der Kunde die optionale Kartendarstellung, fallen mehr Daten an und es wird teurer.

Wer regelmäßig ein Offboard-Navigationssystem nutzt, sollte also einen zusätzlichen GPRS-Tarif abschließen. Der "Tarif TMobile Data 5" kostet zum Beispiel 5 Euro pro Monat für 5 MByte. Möchte der Anwender sein System im Ausland nutzen, fallen die teuren Roaming-Gebühren für die GPRS-Verbindungen an. Unterm Strich eignen sich Offboard- Systeme eher für Nutzer, die nur gelegentlich eine Route abfragen. Pendler brauchen zum Beispiel nicht für den täglichen Weg zur Arbeit ein Navigationssystem, sondern nur für vereinzelte Außendiensttermine.
Hybrid-Lösungen kombinieren beide Systeme. "Wayfinder" ist zwar ein Offboard-System, lässt sich jedoch mit den Karten einzelner Städte in Europa onboard kombinieren. Für Anwender, die beispielsweise in Berlin leben, reduziert der Stadtplan auf dem Handyspeicher die Kosten für Routen innerhalb der Stadt auf Null. Gebühren werden nur fällig, wenn der Handynutzer Touren in die Umgebung unternimmt oder längere Strecken fährt. Der Service "Wayfinder Cities" kostet zusätzlich 14,90 Euro pro Jahr und erlaubt den Zugriff auf über 1000 Städte in Europa.