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Der zentrale Datenspeicher

Network Attached Storage (NAS) - Grundlagen

Spendieren Sie Ihren Fotos, Filmen und Ihrer Musik ein komfortables Plätzchen in zentraler Lage: auf einer Netzwerkfestplatte. So sind Ihre digitalen Mediadaten im Heimnetz immer sofort greifbar - via Computer, TV oder Media Player.

Autor: Michael Seemann • 11.4.2011 • ca. 3:40 Min

haus, nas, datenspeicher
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© PCgo

Die Winterzeit eignet sich hervorragend zum Sortieren von digitalen Fotos oder zur Bearbeitung von selbst gedrehten Videos. Oft muss man die Daten von verschiedenen Geräten zusammensuchen. In der Praxis gibt es sehr oft folgendes Szenario: Ein Teil der Fotosammlung liegt auf der Festplatte des ...

Die Winterzeit eignet sich hervorragend zum Sortieren von digitalen Fotos oder zur Bearbeitung von selbst gedrehten Videos. Oft muss man die Daten von verschiedenen Geräten zusammensuchen. In der Praxis gibt es sehr oft folgendes Szenario: Ein Teil der Fotosammlung liegt auf der Festplatte des Computers, ein weiterer Teil ruht auf dem Notebook und der Rest ist verstreut auf DVD-Rohlinge, USB-Sticks oder auch als Back auf externen Festplatten.

Ähnlich ist das Durcheinander bei Musik und Videofilmen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Sie sind meist auf mehrere Datenträger verteilt, häufig noch nicht einmal geordnet und die Suche nach einem bestimmten Song oder Film kostet Zeit und Nerven. Höchste Zeit, etwas gegen das hausgemachte, multimediale Datenchaos zu unternehmen.

Die Lösung für Ordnung in Ihrer Multimedia-Sammlung ist ein zentraler Speicherplatz. Schaffen Sie sich für alle Ihre Fotos, Musik und Videos eine intelligente Festplatte im Netzwerk an. Die neudeutsche Bezeichnung für so ein Gerät lautet "NAS" - oder ausgeschrieben: "Network Attached Storage".

Sobald Sie diesen "Speicher im Netzwerk" an den Router Ihres Internet angeschlossen haben, ist er bereits Teil Ihres Heimnetzes. Denn ein Heimnetz ist eigentlich nichts weiter als ein Router wie die Fritz!Box und verschiedene Geräte, die mit diesem Router per Netzwerkkabel oder WLAN verbunden sind.

Ratgeber: So richten Sie ein Heimnetzwerk ein 

In diesem Netz können alle Geräte in Kontakt treten. Damit sind alle Komponenten im Heimnetz für die anderen Geräte erreichbar.

Das gilt selbstverständlich auch für eine Netzwerkfestplatte. Sie wird per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden und agiert somit als eigenständiges Gerät im Heimnetz. Sie greifen dann mit einem Computer auf NAS zu und kopieren Ihre gewünschten Daten auf die Netzwerkplatte: dazu gehören Ihre Schnappschüsse oder Lieblingssongs in MP3.

Werksseitig besitzen fast alle NAS frei zugängliche Verzeichnisse. Diese heißen Freigaben oder in Englisch "share". Auf diese Ordner haben Sie per PC oder Notebook über das Heimnetz Zugriff. Über die Einstellungen lassen sich weitere Freigaben anlegen. Der Anwender kann diese mit einem Passwort schützen oder anderen Personen zugänglich machen.

Manche NAS-Geräte richten solche privaten Freigaben automatisch für jeden neu angelegten Benutzer ein. Diese Ordner sind dann nur für den zugewiesenen Anwender zugänglich. Das macht Sinn, wenn sich mehrere Personen einen Onlinezugang über einen Router teilen (Familien oder Wohngemeinschaften).

Ratgeber: Windows-PCs im Netzwerk sichtbar machen

So können alle Nutzer gemeinsam auf den öffentlichen Ordner mit den Musik- und Videodateien zugreifen, während private Fotos oder Dokumente in passwortgeschützten Ordnern ruhen, zu denen nur die jeweils berechtigte Person Zugang hat.

Ein NAS beendet so das zuvor beschriebene Datenchaos und die zeitraubende Suche. Egal, an welchem Rechner Sie gerade sitzen: Solange Sie mit dem Heimnetz verbunden sind, haben Sie immer Zugriff auf alle Ihre Fotos und andere Mediadaten. Doch das ist noch lange nicht alles: Moderne Netzwerkfestplatten machen gespeicherte Multimediainhalte auch anderen Geräten im Heimnetz verfügbar.

Abseits vom Computer

Aktuelle NAS besitzen Funktionen, die Fotos, Musik oder Filme auf netzwerkfähige Fernsehgeräte, Media Player oder Blu-ray Player schicken. Dazu haben die Netzfestplatten sogenannte Media Server integriert. Die Software bereitet Musik, Fotos oder Videos auf und schickt diese bei Anfrage an ein Netzgerät mit Abspielfunktion.

Solche Player suchen nach einem NAS mit Media Server im Heimnetz. Werden sei fündig, fordern sie die verfügbaren Daten auf Knopfdruck an. Ein PC wird dazu nicht benötigt. Mit einem Webradio (Media Client) greifen Sie auf die Musiksammlung auf Ihr NAS zu und geben diese an anderer Stelle im Haus wieder.

Media Clients können neben Webradios auch Spielkonsolen, Fernseher oder Media Player sein. Sobald ein solches Gerät mit dem Heimnetz verbunden ist, sucht es nach Medienquellen. Im Menü unter Wiedergabequellen taucht das NAS als Eintrag "Medienserver" auf. Hier erhalten Sie dann direkt Zugriff auf die vom NAS bereitgestellten MP3s, Fotos oder Filme.

Damit die Netzplatte auch Multimediainhalte serviert, starten Sie den Media Server und geben das Verzeichnis mit den Musikdateien an. Bei manchen NAS-Geräten ist die Freigabe für den Media Server auch bereits vorgegeben, das heißt, Sie müssen alle Mediadateien in dieser Freigabe speichern.

Im Zusammenhang mit dem Begriff Media Server und Media Client finden sich auf den Verpackungen netzwerkfähiger Multimediageräte häufig die Begriffe DLNA oder UPnP AV. Dabei handelt es sich um Übertragungsstandards für von Mediadateien im Netzwerk (s. "Tipp: Home Entertainment auch ohne Computer").