Kritik am E-Perso
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Scharfe Kritik am E-Perso

Das Speichern biometrischer Daten ist sehr umstritten. Experten des CCC (Chaos Computer Club) demonstrierten immer wieder, wie leicht sich Fingerabdruck-Systeme mit einfachen Mitteln überlisten lassen. Frank Rosengart, Sprecher des CCC (www.ccc.de), will biometrische Identifikationsverfahren sogar gesetzlich verbieten lassen.
"Im Gegensatz zu veränderlichen Sicherheitsmerkmalen wie einem Passwort oder einer PIN ist ein Fingerabdruck unveränderlich. Wenn er einmal von einem beliebigen Alltagsgegenstand abgenommen und nachgebaut wurde, ist er unwiederbringlich außer Kontrolle."
Kritik an der geplanten Einführung des elektronischen Personalausweises kommt auch von einer Regierungspartei, der FDP. Wegen Werbemaßnahmen der Regierung werde das Vorhaben für die Bürger immer teurer, kritisierten die FDP-Bundestags-Fraktionsvize Gisela Piltz und der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Christian Ahrendt.
Sie plädieren dafür, den Start des E-Persos auf das Jahr 2020 zu verschieben. "Obwohl der Sinn des E-Personalausweises von Experten angezweifelt wird, sollen nun weitere sieben Millionen Euro für Werbung ausgegeben werden", kritisierten Piltz und Ahrendt laut www.fdp.de.

Zudem fordere das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung vom Staat "sich bei der Datensammelwut zurückzunehmen". Deshalb müssten "Entscheidungen wie der elektronische Personalausweis und der elektronische Entgeltnachweis korrigiert werden", so Ahrendt. E-Perso und Elena machten den Bürger gläsern.
Gisela Piltz führte zudem Sicherheitsbedenken ins Feld: "Der elektronische Personalausweis ist nicht sicher, schon gar nicht für zehn Jahre Gültigkeitsdauer". Die Menschen liefen Gefahr, dass ihre Daten unbefugt ausgelesen und ihre Identität missbraucht würde.
Nach einer Umfrage des Branchenverbandes BitCom (www.bitkom.org) sprechen sich 46 Prozent der Deutschen für die Einführung des E-Persos aus, bei 45 Prozent überwiegt die Skepsis. Der BitKom fordert, den E-Perso termingerecht einzuführen.
In jedem Fall teurer

Fest steht: Der neue Personalausweis wird wohl teurer als die acht Euro, die ein Personalausweis bisher kostet. Als Richtwert spricht das Innenministerium von 10 bis 50 Euro.
Den deutschen Reisepass gibt es wie in anderen EU-Ländern seit 2005 nur noch mit Chip. Er wird seit 2007 ergänzt um digital gespeicherte Fingerabdrücke. Diese Maßnahmen verhinderten den Mord im Hotel nicht.