Zum Inhalt springen
Der Guide für ein smartes Leben.
VG Wort Pixel
Videokonferenzen in Profi-Qualität

Kameras als Webcam nutzen: Zubehör für Profis

Autor: Tim Kaufmann • 7.12.2020 • ca. 2:50 Min

HDMI Capture Card kaufenDie HDMI Capture Card nimmt das Videosignal der Kamera entgegen und gibt es an den PC weiter, zumeist per USB. Grundlage dafür ist der herstellerunabhängige USB-Standard UVC (USB Video Class). Dank ihm erscheint die HDMI Capture Card in der Kamera-Auswahl von Skype, Zoom et...

elgato cam link
Mit HDMI-Capture-Lösungen wie Elgato Cam Link können Sie Livebilder von Kameras und Camcordern via USB in den PC einspeisen.
© Elgato

HDMI Capture Card kaufen

Die HDMI Capture Card nimmt das Videosignal der Kamera entgegen und gibt es an den PC weiter, zumeist per USB. Grundlage dafür ist der herstellerunabhängige USB-Standard UVC (USB Video Class). Dank ihm erscheint die HDMI Capture Card in der Kamera-Auswahl von Skype, Zoom etc. als weiteres Gerät, das Sie einfach anklicken können.

Weiter Verbreitung erfreuen sich die Modelle Cam Link und Cam Link 4K von Elgato. Sie arbeiten nach unserem Eindruck zuverlässig, gehören aber auch zu den teureren Modellen. Der nur noch gebraucht erhältliche Cam Link ist auf ein Videosignal mit einer maximalen Auflösung von 1080p (FullHD) beschränkt. Für Videokonferenzen reicht das aus, aber wenn Sie mit dem Gedanken spielen, auch Youtube-Videos zu veröffentlichen, sollten Sie zum 4K-Modell greifen. Es kostet etwa 130 Euro.

Alternativen von China-Herstellern sind bereits ab etwa 30 Euro erhältlich. Wer groß plant, der kauft BlackMagics Atem Mini (ab etwa 300 Euro), an das man gleich vier Videoquellen anschließen und über das zum Beispiel auch Bildeinblendungen und Bild-in-Bild möglich ist.

Mikrofon kaufen

Für den Ton können Sie das integrierte Mikrofon der Kamera verwenden. Das hat den Vorteil, dass Bild und Ton per HDMI gleichzeitig zum PC wandern. Das stellt die Lippensynchronität sicher - Zuschauer sehen Ihre Lippenbewegungen zeitgleich zum zugehörigen Ton. Qualitativ überzeugen Kamera-Mikrofone aber nur selten.

Verfügt die Kamera über einen Mikrofonanschluss, dann können Sie zum Beispiel Rodes VidMic Go (ab etwa 60 Euro) aufpflanzen oder das hochwertigere VideoMic Pro+ (etwa 260 Euro) .

Befestigung und Beleuchtung

Die Kamera sollten Sie so ausrichten, dass sie möglichst zentral über den Monitor guckt. Dadurch sieht es für den Gesprächspartner so aus, als würden Sie ihn ansehen, während Sie sein Bild auf Ihrem Monitor betrachten. Bei der Ausrichtung hilft ein Stativ, das günstig erhältlich ist (ab ca. 30 Euro), aber ordentlich Platz braucht. Sehr flexibel und zugleich robust sind Gelenkarme wie der Manfrotto "Magic Arm" und seine diversen Nachbauten (zwischen 50 und 100 Euro).

Er lässt sich mit einer so genannten Superclamp bombenfest befestigen, zum Beispiel an einem hinter dem Monitor angebrachten Regal. Für die Befestigung direkt an der Schreibtischplatte ist er mit seiner maximalen Länge von etwa 50 Zentimeter eher zu kurz. Vielleicht findet sich aber eine Verlängerung? Wir haben den Gelenkarm zum Beispiel am Gestänge der Monitorhalterung befestigt. Achten Sie darauf, dass der Arm das Gewicht von Kamera und Objektiv trägt.

Die vorhandene Beleuchtung reicht nicht immer aus, um ein gutes Bild zu gewährleisten. Tageslicht fällt unterschiedlich durch das Fenster. Die Schreibtischleuchte leuchtet häufig nur von oben oder der Seite und wirft Schatten auf das Gesicht. Brillenträger kämpfen mit nervigen Reflektionen. Selbst die Fenster auf dem Monitor und der Wechsel zum Dark Mode des Betriebssystems wirken sich auf das Bild aus. Im besten Fall hilft schon eine einfache LED-Videoleuchte, die Sie hinter dem Monitor platzieren. Modelle mit einstellbarer Farbtemperatur sind nur wenig teurer und bieten mehr Flexibilität auf dem Weg zu einem natürlichen Hautton. In Form der so genannten Ringleuchte sorgt die Videoleuchte für ein gleichmäßiges Licht, bei dem auch die Nase keinen Schatten wirft. Die in den Augen entstehende, ringförmige Reflektion muss man aber mögen.

Positiv überrascht waren wir vom Ausgang unseres Experiments mit drei Philips Hue White and Color Ambiance Play Leuchten (Gesamtpreis rund 170 Euro ohne Basisstation). Je eine davon haben wir auf dem Monitor sowie am linken und rechten Ende des Schreibtischs platziert. Das sorgt für gleichmäßiges Licht und reduziert Reflektionen im Brillenglas.

Bei 40 bis 50 Prozent Helligkeit lässt sich das Licht aushalten, obwohl es uns unmittelbar anstrahlt. Eine gleichmäßigere und damit noch einmal deutlich komfortablere Lichtverteilung bietet das Elgato Key Light Air. Für ein sehr gutes Ergebnis benötigen Sie aber gleich zwei dieser Leuchten. Dadurch ist die Lösung teurer als die Variante auf Basis von Philips Hue.