Joost - Die nächste Generation Internet-TV
Nach Kazaa und Skype melden sich die Tüftler mit Joost zurück und wollen das Fernsehen revolutionieren. Wir haben mit der Joost Beta für Sie webgesehen.

Joost, so heißen friesische Männer mit Flanellhemden und Gummistiefeln. Ausgesprochen wird die neue Erfindung von Niklas Zennström und Janus Friis "juiced". Jetzt klingt es nach Lifestyle und Frühaufstehen und Joggen und Müsli mit Früchten und sexy Frauen in rüschiger Unterwäsche, die sic...
Joost, so heißen friesische Männer mit Flanellhemden und Gummistiefeln. Ausgesprochen wird die neue Erfindung von Niklas Zennström und Janus Friis "juiced". Jetzt klingt es nach Lifestyle und Frühaufstehen und Joggen und Müsli mit Früchten und sexy Frauen in rüschiger Unterwäsche, die sich in zerknitterten Satinwäschebetten räkeln.
Joost ist aber nicht das x-te Video-Portal a la YouTube oder MyVideo, es ist richtiges Fernsehen mit Filmen, Serien und Dokus. Also Kanälen und Programmen professioneller Anbieter wie CBS und VIACOM. Der Anspruch und die Idee: Das beste vom Fernsehen, mit dem Besten des Internet zu verbinden, d.h. hohe Bildqualität (H.264-Codec) gemischt mit Community-Funktionen wie chatten und bewerten.
Wer "joostet" kann fernsehen, wann und was er will. Was sehen meine Freunde gerade und wie gefällt ihnen die Sendung? Mit Joost versauert man nicht als einsame Couchpotato vor der Flimmerkiste.
In der Welt des Fernsehen sorgt dieses Format derzeit für reichlich Wirbel. Anbieter wie CBS und VIACOM haben bereits Kooperationen zugesagt und füllen in Zukunft das Programm unter anderem mit Quotenschlagern wie CSI, Numb3rs, Fat Actress, Comedy Central, MTV, Filmen und reichlich Sport. Finanziert wird das Ganze über Werbung, hier ist das Interesse der Firmen besonders groß und lässt schon jetzt den Erfolg dieses Projektes vermuten. Denn da wo kein Geld fließt, kann auch nicht dauerhaft Qualität sprudeln. Ist die Kriegskasse gefüllt, lässt sich die nächste Revolution lostreten.

Joost im Betatest
Der Online-Redaktion gelang es, einen der begehrten Beta-Zugänge zu ergattern. Erwartung und Spannung waren groß.
Per default startet das Programm im Fullscreen-Modus. Mausbewegung oder Klick in die Oberfläche lädt die Fernbedienung und das Menü, ganz ähnlich wie bei DVD-Programmen: übersichtlich und intuitiv. Links finden sich die Lieblingssender, rechts das MyJoost-Menü mit persönlichen Einstellungen und Community-Funktionen. Die Fernbedienung befindet sich mittig am unteren Bildschirmrand.

Oberfläche und Fullscreen-Modus laufen zum Teil hakelig, die Filme aber weitgehend ruckelfrei. Geduld ist zwar häufig gefragt, für einen Beta-Test ist das noch verzeihlich. Um in Ruhe durch die MyChannel-Liste zu blättern, sollte im Hintergrund besser kein Video laufen, da sich Joost an dieser Informationsflut verschluckt.
Der Channel-Catalog, sozusagen das Fernsehprogramm, ist recht ordentlich bestückt. Im Dialog mit einigen Usern, scheint das Angebot in den USA allerdings schon vielfältiger zu sein. Offenbar sind auch lokale Angebot geplant.

MyJoost fasst die "webzweinulligen" Funktionen wie Chat, Bewertung und Einladen von Freunden. Das so genannte Widget-Menü wird sich in der fertigen Version auch um selbstgeschriebene Features erweitern lassen.

Über die Enttäuschung der langen Ladezeiten und Abstürze, kann nur das Beta-Stadium hinwegtrösten. Der erste Eindruck war dennoch vielversprechend und macht Lust auf das Gesamtwerk.
Selbst ausprobieren kann Joost momentan nur, wer von einem anderem Beta-Tester dazu eingeladen wurde. In diversen Blogs und Social-Bookmarking-Diensten wird der schlaue Surfer ebenfalls fündig. Ansonsten hilft nur Newsletter abonnieren und warten bis das Beta-Stadium beendet ist. Neuigkeiten gibt es auf: www.joost.com