IFA-Vorschau: Die Trends der Messe
Einmal im Jahr trifft sich die Unterhaltungselektronik- Branche auf der Berliner IFA-Messe, um ihre neuen Produkte vorzustellen. Wir verraten Ihnen schon heute die Trends und was die Entwicklungsabteilungen in ihren Labors ausgebrütet haben, damit Sie Ihr Verdientes vorher nicht umsonst ausgeben.

Einmal im Jahr trifft sich die Unterhaltungselektronik-Branche auf der Berliner IFA-Messe, um ihre neuen Produkte vorzustellen. Wir verraten Ihnen schon heute die Trends und was die Entwicklungsabteilungen in ihren Labors ausgebrütet haben, damit Sie Ihr Verdientes vorher nicht umsonst ausgeben....
Einmal im Jahr trifft sich die Unterhaltungselektronik-Branche auf der Berliner IFA-Messe, um ihre neuen Produkte vorzustellen. Wir verraten Ihnen schon heute die Trends und was die Entwicklungsabteilungen in ihren Labors ausgebrütet haben, damit Sie Ihr Verdientes vorher nicht umsonst ausgeben.

Bescheidenheit ist keine IFA-Tugend und so versteht sich die in Berlin stattfindende Internationale Funkausstellung (IFA) laut Veranstalter GfU als auch einzige internationale Leitmesse der Consumer-Electronics-Branche (Consumer Electronics). Leitfunktion dürften vor allem die großen Markenhersteller haben, deren Geräte die Wohnzimmerstandards von Morgen prägen. Bevor Sie sich jetzt also am Wochenende in den nächsten Elektronikmarkt stürzen, lohnt sich ein Blick auf die kommende Herbstsaison der Unterhaltungselektronik. Denn so manches Gerät, das jetzt noch in den Händlerregalen vor sich hinstaubt, könnte ab September schon Museumsreife erlangen. Die Trends von Morgen sind hochauflösende Medien, Interaktivität und Vernetzung sowie Mobilität und Lifestyle. Eher schleichend - aber stetig - rückt sich auch das Internet-Fernsehen (IPTV) immer weiter in das Zentrum des Trendradars.
Ich glotz TV
Die TV-Revolution im Wohnzimmer hat bereits begonnen und spült den meisten Herstellern von Flachbildfernsehern das sauerverdiente Geld in die Kassen. Treiber sind vor allem LCD-Geräte und hier gilt die Devise: Größer - schöner - breiter. Grund genug für die meisten Hersteller, sich zur Premium-Marke auszurufen und sich von Stapelware loszusagen. Angesagt ist Großbild. Wenn es nach den Herstellern geht, ab 37 Zoll. Denn erst ab dieser Größe ist eine Auflösung in Full-HD, also (1920 mal 1080 Pixel) darstellbar. Aber auch in der Taktung legen die Fernsehverkäufer nach: 50 Herz war gestern, wer seinen Nachbarn wirklich beeindrucken will, verdoppelt auf 100 Herz. Obligatorisch ist zukünftig auch ein USB-Anschluss am Fernseher, um beispielsweise eine Kamera oder USB-Stick anzuschließen, um Fotos ohne Umwege auf den Fernsehgeräten anzeigen zu können.

Wer komplett auf Zukunftssicherheit setzen will, achtet auch auf eine 24p-Unterstützung des TV-Geräts, um später Blu-ray und HD DVD optimal genießen zu können. Mit 24p ist die Darstellung von echten 24 Bildern in der Sekunde gemeint. Bisher mussten Film-Enthusiasten unangenehme Ruckler bei horizontalen Schwenks hinnehmen. In erster Linie ist der Grund in den aktuellen Playern zu finden, die "amerikanisch" arbeiten: Ein Film mit 24 Bildern pro Sekunde wird so umgewandelt, dass 60 Bilder pro Sekunde ausgegeben werden, indem das eine Bild zweimal, das andere dreimal wiederholt wird. Mit eingebauter 24p-Unterstützung in den TV-Geräten neuster Generation soll damit Schluss sein. Mehr zur Thematik gibt es in unserem Artikel HD-DVD versus Blu-ray-Disc nachzulesen.

Ebenfalls im IFA-Trend sind TV-Geräte, in denen bereits ein Festplatten-Rekorder eingebaut ist. Dieser dient dem Zuschauer dann nicht nur dazu, den Tatort aufzunehmen, während auf einem anderen Sender ein aufwändiger Kino-Blockbuster angesagt ist, sondern auch zum zeitversetzten Fernsehen. Durch einfaches Drücken einer "Notfalltaste" wird die Fernsehsendung auf der Festplatte aufgezeichnet. Wenn also der Nachbar klingelt, weil mal wieder das Spülmittel ausgegangen ist, besteht kein Grund zur Sorge, Brad Pitt zu verpassen. Einfach dem Nachbarn schnell das Spülmittel aushändigen und dann den Film zeitversetzt an der Stelle weitergucken, an der die Unterbrechung eingesetzt ist.

Ein IFA-Design-Highlight dürfte der Loewe Connect-Fernseher mit Freischwinger werden, mit dem die Kronacher vor allem ein junges Publikum ansprechen wollen. Das Gerät kommt in den Farben Weiß, Silber oder Schwarz. Der Loewe Connect Media hat neben einer USB-Schnittstelle auch eine Ehternet-Schnittstelle für eine drahtgebundene Vernetzung sowie ein WLAN-Modul mit zwei Antennen für bessere Übertragung. Damit kann der stolze Besitzer das Gerät mit einem Media-Server-PC oder einen Netzwerk-Speicher verbinden. Ein Live-Streaming ist allerdings nicht machbar. Das 37-Zoll-Modell mit MediaPlayer soll zirka 2.300 Euro kosten.

Auf der Suche nach dem richtigen Anschluss
Während sich die TV-Hersteller in ihren Premium-Modellen langsam an die Vernetzung mit PCs heranwagen, versuchen IT-Unternehmen auf der IFA vom umgekehrten Weg zu gehen. Geht es nach den Willen der IT-Unternehmen, werden zukünftig so gut wie alle Entertainment-Geräte im trauten Heim miteinander vernetzt. Der Nutzer soll dann seine persönlichen Dateien wie beispielsweise digitale Fotos und Musik vom PC abrufen und an jedem Standort im Haus auf dem Fernseher ansehen können.
Microsoft unternimmt zur IFA einen Vorstoß in Richtung IPTV- und Multimedia-Plattform mit Rückkanal. Der Name des neuen Redmonder Kindes: Mediaroom. Über Mediaroom soll der Zuschauer auch in den Genuß integrierter IPTV-Dienste. Den Rückkanal sollen die Couch-Potatos dann zum Einkaufen auf Shopping-Kanälen, zum Bestellen von VideoOnDemand oder zur Abstimmungen nutzen. Wer in Besitz einer XBox 360 ist, soll die Mediaroom-Endnutzer-Software Ende des Jahres erwerben können. Alle anderen benötigen eine separate Set-Top-Box. In Deutschland basiert das IPTV-Angebot der Deutschen Telekom auf der Technik von Microsoft Mediaroom.

Auch DivX glaubt an den Fernseher. Anstatt wie Apple ein geschlossenes System zum Einsatz zu bringen, setzen die Kalifornier auf DivX-Connected erlaubt es, Media-Daten wie JPEG-Files, MP3-Sound oder natürlich auch DivX-Filme vom PC auf den Fernsehr zu streamen. DivX verspricht damit eine Mediaformat-offene Lösung. Eine eigene Box ist ebenfalls nicht zwingend notwendig, da die neue Technik plattformunabhängig ist. Wichtig ist für den Nutzer, dass er ein Gerät mit dem DivX-Connected-Logo besitzt. Dies kann eine TV-Gerät, ein DVD-Player oder auch eine Set-Top-Box sein. Besitzt ein Gerät die DivX-Connected-Funktionalität, werden über dieses die Medieninhalte vom PC auf den Fernseher gestreamt.

Eine der neuen Lösungen, die Fujitsu Siemens auf der IFA in Sachen Heimvernetzung zeigt, nennt sich Activy Media Center 570. Das Gerät soll dem steigenden Trend Internet-Radio gerecht werden. Das Media Center bietet dem Nutzer deshalb Internetradio via Shoutcast Server. Insgesamt soll der Hörer damit über 17.400 Radiostationen empfangen können. Ein weiteres großes Thema ist für Fujitsu Siemens die Datensicherheit im Heimserver-Bereich. In dem, auf der IFA 2007 vorgestellten Heimserver Scaleo kommen deshalb zwei Festplatten zum Einsatz (je 250 GB). Im Server eingebaute Sicherheitsmechanismen sollen auch dann keine Daten verloren gehen, wenn eine der Platten ausfällt. Der Preis für den Server beginnt bei 699 Euro.
PCs wachsen aus sich hinaus
Es soll sie geben. Menschen, die mit Fernsehen nichts am Hut haben und die meiste Zeit am PC verbringen. Auch für diese Clientel hält die IFA einiges an Überraschungen bereit. Eines der Trendthemen ist - wie im Zuge der Umweltdiskussion nicht anders zu erwarten - nachhaltig produzierte und energiesparende PCs. Staunenswerte Entwicklungen dürfte es aber vor allem im Peripheriemarkt zu sehen geben. Aber auch die Online-Kommunikatin soll zukünftig ein Stück einfacher und komfortable werden.

Toshiba zeigt auf der IFA mit dem Qosmio G40-11L ein Multimedia-Notebook der Extraklasse. Stolze Besitzer des Qosmio können über das integrierte HD-DVD-Laufwerk bis zu 30 Gigabyte an Daten sichern. Für Grafikpower sorgt eine NVIDIA GeForce 8600M GT Grafikkarte und für ausreichend Speicherplatz zwei 200 GB-Festplatten. Ein echter Hingucker ist das integrierte Harman/Kardon 5-Speaker-System. Prestige hat natürlich seinen Preis, weshalb der empfohlene Verkaufspreis bei zirka 3300 Euro liegt.

Spieler dürfen sich schon einmal auf AmBX von Philips freuen. Hinter dem kryptischen Namen versteckt sich ein 2.1 Surround-Soundsystem mit Lichteffekten, Vibratoren und Propellern. Zusammen soll das System für ein völlig neues Spielerlebnis sorgen. Die auf den Boxen angebrachten LED Lampen liefern laut Philips über 16 Millionen Farben, die sich jeweils den gerade gezeigten Bildschirmbildern anpassen. Über zwei Propeller bläst dem Gamer dann der Wind ins Gesicht - beispielsweise beim Spielen von Flugsimulatoren. Laut Philips soll das AmBX-System mit allen Spielen funktionieren.

Eher für Business-Projektionen dürfte LGs ultrakleiner Projektor HS101 gedacht sein. Der Projekte mit den Abmessungen 15,4 mal 11,7 mal 5 Zentimeter erreicht eine Projektionsdiagonale von 38 Zentimeter mal gut 2 Metern bei einer Auflösung von 800 mal 600 Pixeln (SVGA). LG setzt dabei auf eine R/G/B-LED-Lampe und verspricht eine Lampenlebensdauer von über 20.000 Stunden.

Combots zeigt auf der IFA die neuen Funktionen seines Kommunikationsdienstes, der ab sofort zu vielen Instant Messenger Netzwerken kompatibel ist. An neuen Funktionen steht jetzt die Datensynchronisation zwischen mehreren eigenen Computern via Drag & Drop zur Verfügung. Ebenfalls neu ist ComBots Mobile, die nun auch einen Nachrichtenaustausch zwischen PC und Handy zulässt. Auch hier werden die Nachrichten immer zwischen PC und Handy synchronisiert. Nachrichten an andere ComBots-Anwender dürfen inklusive Dateianhang jeweils bis zu einem Gigabyte groß sein. Für Datenschutz sorgt eine 256-Bit-Verschlüsselung. Die Software kann inklusive zweier Avatar-Sets kostenlos heruntergeladen und genutzt werden: https://get.combots.com/welcomePlatform/app/select. Die Finanzierung erfolgt über den Verkauf von Avataren.

Nintendo hat es mit der Wii vorgelebt und den Konsolen-Controller vom Gerät losgelöst. Jetzt fordert Logitech totale Freiheit für die Computer-Maus. Die neue MX Air Maus funktioniert frei im Raum und benötigt keine Tischplatte mehr. Anwender sollen mit Maus durch einfache Handbewegungen und ohne eine Unterlage präzise navigieren können - laut Logitech folgt sie den natürlichen Bewegungen der Hand. Über Gesten kann der Nutzer dann beispielsweise die Lautstärke regeln, indem er die Hand nach rechts bewegt, um die Lautstärke zu erhöhen bzw. nach links, um sie zu verringern. Ganz billig ist der Komfort aber nicht: Zirka 150 Euro muss der Kunde im Laden dafür hinblättern.

Guter Ton - Guter Klang
MP3 hat sich als Medienformat durchgesetzt und wird mittlerweile von so gut wie allen Herstellern akzeptiert anstatt behindert, die damit der Kundennachfrage folgen. Kaum beginnen sich USB-Anschlüsse an den HiFi-Anlagen durchzusetzen folgt im Zuge der zunehmenden Vernetzung der Anschluss an's Internet. Vor allem Internet-Radios sollen den Markt beleben - angefangen vom auf Retro getrimmten Kofferradio bis zur Stereoanlage. Designtechnisch ist Retro-Look wieder angesagt. Die "gute alte" Zeit lässt grüßen.

Grundig überrascht zur IFA mit dem Comeback einer Legende: Der Neuauflage der 70er-Jahre-Kultboxen Audiorama. Die Stereo-Kugelboxen sollen ab Ferbruar 2008 zurück in den Handel kommen. In leicht verändertem Design, um den akustischen und ästhetischen Ansprüchen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Die neuen Modelle werden in der Horizontalen elliptischer sein, um eine optimierte Anordnung der eingebauten Chassis im Gehäuse und damit einen 360-Grad-Raumklang zu ermöglichen. Wie in den 70ern sind auch bei der neuen Audiorama vier Lautsprecher in einer Box zusammengefasst. Der Paarpreis soll bei 599 Euro liegen. bei In Sachen Webradio zeigt Grundig den Web Boy 60 in einem Aluminiumgehäuse untergebracht ist (249 Euro).

Ebenfalls 360-Grad-Klang hat sich die Züricher Xounts AG auf die Fahnen geschrieben. Dabei soll das Soundsystem nicht nur perfekten Stereosound liefern sondern auch als individuell gestaltbares Interieur Design dienen. Das 2.1-System arbeitet mit digitaler Funkübertragung und soll so, mit nahezu allen analogen und digitalen Geräten kompatibel sein.

Für guten Sound setzt sich auch Sennheiser ein. Der High-End-Reisekopfhörer PXC 450 soll auch unter lauten Außenbedingungen für perfekten Hörgenuss sorgen. Dazu dämpft eine so genannte NoiseGard-Technik aktiv und passiv störende Außengeräusche. Das Gegenschallsystem soll tieffrequenten Lärm um bis zu 90 Prozent reduzieren. Dazu nehmen winzige Mikrofone an den Kopfhörermuscheln die Umgebungsgeräusche auf; ein Prozessor errechnet dazu das genau entgegengesetzte Signal.
Die Soundschmiede Pioneer zeigt ein Herz für Heimkino-Einsteiger. Zu den neuen Modellen der AV-Receiver-Einstiegsklasse, die Pioneer auf der IFA zeigt, zählt der 6.1-Mehrkanal-Receiver VSX-917V. Unabhängig von der Klangquelle leistet bietet der Verstärker laut Eigenangabe 7 mal 120 Watt. Das Gerät unterstützt die Verteilung von 1080p-Videosignalen und wird so zum Audio-Partner für die heimische HDTV-Anlage mit Blu-ray Player und HD-Videospielkonsole. Auch bei der Wiedergabe von komprimierten Musik-Formaten von CD oder USB Stick, soll der Mehrkanal-Verstärker dank Sound-Retriever pures Hörvergnügen auf CD-Niveau bieten. Der Preis liegt bei 469 Euro.

Dass nicht nur Apple schön designte MP3-Player bauen kann, beweist Samsung mit seinem YP-S5, dessen herausstechendstes Merkmal ausfahrbaren Lautsprecher sind. Ein hochwertig verarbeiteter Schiebemechanismus lässt auf Wunsch die integrierten Miniboxen auf der Unterseite des nur 14,8 mm dicken Players verschwinden oder hervortreten. Die Lautsprecher leisten 1,5 Watt. Der Player spielt Videoclips im Format MPEG4 ab, lässt sich als Diktiergerät einsetzen und ist in den Farben Schwarz und Weiß ab September zum empfohlenen Verkaufspreis von 249,- erhältlich.
