HDR-Fotografie
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Problematik mit Kompaktkameras Bei einer Kompaktkamera, die nicht über eine Halbautomatik mit Blendenvorwahl verfügt, kann man keine feste Blende für alle Bilder der Belichtungsreihen einstellen. Man arbeitet in einem automatischen Programm-Modus und die Kamera bestimmt eine Kombination von Bl...
Problematik mit Kompaktkameras
Bei einer Kompaktkamera, die nicht über eine Halbautomatik mit Blendenvorwahl verfügt, kann man keine feste Blende für alle Bilder der Belichtungsreihen einstellen. Man arbeitet in einem automatischen Programm-Modus und die Kamera bestimmt eine Kombination von Blende und Verschlusszeit. Ändert sich die Blende, was gewöhnlich der Fall ist, wenn man über-bzw. unterbelichtet, dann verändert sich auch der Schärfe- und Helligkeitsverlauf im Bild.
Ähnliches gilt für automatische Einstellungen von Weißabgleich und Empfindlichkeit (ISO-Wert), die sich von Aufnahme zu Aufnahme verändern können. Für künstlerische HDR-Bilder mögen diese Ungenauigkeiten nicht so entscheidend sein, aber für realitätsnahe Resultate sind sie hinderlich.
Ein Problem beim manuellen Anfertigen von Bildreihen mit Kompakten ist auch die Tatsache, dass man zwischen den Aufnahmen an der Kamera hantieren muss, um die Unter- und Überbelichtung einzustellen. Die Gefahr, die Kameraposition zu verändern, ist groß und nicht jeder wird ein standfestes, schweres Stativ einsetzen, welches selbst minimale Veränderungen verhindert.
Hinzu kommt, dass die manuelle Einstellung mehr Zeit benötigt als eine automatische Belichtungsreihe. Das Motiv kann sich verändern, z.B. dadurch, dass Leute durchs Bild laufen oder ein Windstoß durchs Blumenfeld streift.
HDR-Fotografie

Wie man selbst beeindruckende HDR-Bilder erstellt, kann man auf vier Seiten erklären. Oder auf 400, so wie Fructuoso Navarro. Sein Buch beschreibt alle Aspekte des Themas HDR ausführlich: Dem Bildrauschen hat er vier Seiten gewidmet, den HDR-Speicherformaten fünf und dem Thema "Architektur und HDR" ganze zwölf Seiten.
Navarro lässt kaum Themen offen, wenn es um HDR geht. Wer sich intensiv mit HDR befassen möchte, sollte sich das "Lexikon" ansehen. Mit HDR gleich loszulegen geht aber auch ohne das Buch.
Kontrast- und Tonwertumfang
Kontrastumfang: Der Kontrastumfang ergibt sich aus dem Unterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Bildpunkt.
Tonwertumfang: Der Tonwertumfang ist ein Maß für die Anzahl der verschiedenen Tonwerte, die in einem Bild dargestellt werden.
Zusammenhang: Kontrast- und Tonwertumfang hängen zusammen, da die Tonwertsprünge in einem Bild größer werden, je größer der Kontrastumfang wird, wenn nicht auch gleichzeitig der Tonwertumfang erhöht wird. Hier liegt das Problem der Digitalkameras, denn der Tonwertumfang lässt sich nicht erhöhen. Im Bild äußert sich dies durch enorm viele Detailverluste und zwar besonders deutlich sichtbar in dunklen oder hellen Bildteilen.
Belichtungsreichen für HDR-Verarbeitung erstellen
Das oberste Gebot beim Anlegen einer Belichtungsreihe von HDR tauglichen Bildern ergibt sich aus der Tatsache, dass man sie später übereinander verschmelzen will. Sie müssen also entweder bei den Aufnahmen ein Stativ verwenden oder die Kamera auf einen festen Untergrund ablegen. Zwar sind HDR-Tools in der Lage, leichte Verwackelungen und minimale Motivbewegungen auszugleichen, für Freihandaufnahmen gilt dies jedoch nicht.

Stellen Sie an Ihrer Kamera die Halbautomatik mit Blendenvorwahl ein. Eine feste Blende ist von Vorteil, weil dadurch sicher gestellt ist, dass das Motiv sich nicht durch die Veränderung der Schärfentiefe verändert. Wählen Sie eine Blende, die der automatischen Verschlusszeit genügend Spielraum lässt. Bei sehr lichtstarken Objektiven und sehr hellen Motiven kann es passieren, dass die Verschlusszeit nicht kurz genug gewählt werden kann bei offener Blende.
Wählen Sie an Ihrer Kamera die Belichtungsreihe. Diese Aufnahmeart versteckt sich häufig hinter der Abkürzung AEB oder Bracketing (engl. Belichtungsreihe). Wenn Sie mit Photomatix arbeiten wollen, empfehlen wir Aufnahmeschritte im Abstand von zwei "Exposure Value" (EV). Die meisten DSLRs erlauben leider nur maximal drei Aufnahmen mit maximal zwei EV Unterschied von einem zum nächsten Bild.

Das kann in extremen Situationen (Innenraumaufnahme mit Fensterblick in sonnige Landschaft) zu wenig sein. Erstellen Sie dann eine manuelle Belichtungsreihe mit der halbautomatischen Blendenvorwahl der Kamera und fünf unterschiedlichen Belichtungszeiten, die Sie manuell einstellen.
Diverse Kameraeinstellungen: Wählen Sie im Kameramenü einen spezifischen Weißabgleich. Dies kann beispielsweise Tageslicht sein; es darf nur nicht die Automatik sein, da diese sich von Bild zu Bild ändern kann. Stellen Sie einen möglichst geringen ISO-Wert ein.

Hohe Empfindlichkeiten verursachen für gewöhnlich mehr Bildrauschen und dies ist bei der HDR-Verarbeitung ohnehin schon ein Problem. Bei der Belichtungsmessung sollte man auf Spotmessung verzichten, Integralmessung oder Mehrfeldmessung erfassen die Lichtverhältnisse ausgewogener.
Sie können die Kamera automatisch scharf stellen lassen, sollten dann aber den Autofokus abschalten, da dieser sonst womöglich für jede Einzelaufnahme versucht, die Schärfe nachzuführen. Für die Auslösung empfiehlt es sich, einen kurzen Timer (2 Sekunden) zu verwenden, um das Verwackeln der Kamera durch das Handanlegen zu vermeiden. Die Lupenfunktion einiger DSLRs erlaubt ein sehr präzises Scharfstellen und ist im Gegensatz zum AF absolut zuverlässig.