Fotobücher im Test
Wenn Sie Freunde mit Ihren Bildern vom vom Strandurlaub oder der letzten Hauseinweihungs-Party beeindurcken wollen, verschenken Sie doch einfach ein Fotobuch. Wir haben gängige Anbieter unter die Lupe genommen und sind zu überraschenden Ergebnissen gekommen.

- Fotobücher im Test
- Teil 2: Fotobücher im Test
Während noch vor ein paar Jahren Urlaubserinnerungen und die Bilder von Omas Geburtstag in ein Album geklebt wurden, sind Fotoalben heute absolut out. Da überrascht es, dass von Digitalbildern immer noch viele Abzüge gemacht werden. So erzielt Europas größter Fotofinisher CEWE Color im Dezem...
Während noch vor ein paar Jahren Urlaubserinnerungen und die Bilder von Omas Geburtstag in ein Album geklebt wurden, sind Fotoalben heute absolut out. Da überrascht es, dass von Digitalbildern immer noch viele Abzüge gemacht werden. So erzielt Europas größter Fotofinisher CEWE Color im Dezember 2006 59 Prozent seines Umsatzes mit digitalen Produkten. Und wer für seine Digibilder einen Fotodienstleister bemüht, kann auch gleich ein Fotobuch ordern.
Solch ein Buch ist nichts anderes als ein Fotoalbum, bei dem die Bilder nicht eingeklebt, sondern im Digitaldruck auf Fotopapier gedruckt werden. Das zu Hause mit einer speziellen Software gestaltete Fotobuch wird via Internet oder auf einer CD zum Fotodienst geschickt. Die Übertragung per Internet ist aber nur dann zu empfehlen, wenn die Upload-Geschwindigkeit hoch ist. Es dauert sonst zu lange, bis die doch erhebliche Datenmenge übertragen ist. Der Fotodienstleister druckt das Bilderbuch nach Erhalt der Daten auf Fotopapier aus, bindet es und schickt es dem Auftraggeber zu.
Vorteile gibt es viele. Zum einen lassen sich mehrere gleich gestaltete Bücher ordern, etwa wenn jedes Familienmitglied auf der Familienfeier ein Fotobuch bekommen soll. Außerdem fallen die Bilder auch nach häufigem Ansehen nicht aus dem Album heraus und sie bekommen keine Eselsohren.
Wie bei einem herkömmlichen Album muss das Fotobuch aber auch zusammengestellt werden. Dabei kommen nicht Schere, Fotoecken, Kleber und Stift zum Einsatz, sondern ein Programm, das im Idealfall auch Vorlagen liefert. So sind die Gestaltungsmöglichkeiten auch für unerfahrene Fotobuchdesigner ungemein vielfältig. Fotos lassen sich vergrößern, verkleinern oder drehen und mit anderen überlappen. Außerdem ist es möglich, einzelne Bildausschnitte zu wählen. Ganz zu schweigen davon, dass die Fotos beliebig beschriftet werden können.
Expertenmeinung
In Zeiten der Digitalfotografie erscheint es obsolet zu sein, Bilder in ein Fotoalbum einzukleben. Da sind Fotobücher sicher die bessere Wahl. Sie eignen sich als Geschenk ebenso wie für zu Hause als schöne Erinnerung an den letzten Urlaub.

Besonders lange gibt es sie noch nicht, die im Digitaldruck angefertigten, gebunden Bücher mit den eigenen Fotos. Inzwischen sind die Programme benutzerfreundlicher und die Bücher selbst sind hochwertiger geworden. Und es macht Spaß, die Fotobücher zusammenzustellen und die Bilder nach Lust und Laune auf den Seiten zu verteilen. Noch mehr Freude bereitet es, später in dem professionell aussehenden Buch zu blättern.
Schade ist nur, dass der Fotofinisher, der die beste Software liefert, Abzüge in der Qualitätsnote hinnehmen musste. Wer also Wert legt auf höchste Qualität, muss sich mit dem etwas schwächeren Programm abfinden.
Testsieger
Der Testsieg geht an den Giganten unter den Fotofinishern, an CEWE Color. Bei diesem Fotodienstleister werden Fotobücher im Auftrag der großen Ketten wie Karstadt, Saturn oder etwa Müller und dm-Markt gefertigt. Egal, bei welcher dieser Ketten der Hobbyknipser sein Fotobuch bestellt, er greift auf die gleiche, überzeugend flexible und einfach zu bedienende Software zurück. Da das Programm jede Menge Vorlagen liefert, ist das Fotobuch schnell zusammengestellt. Aber auch wer seine Urlaubserinnerungen frei auf den Seiten verteilen möchte, kann seiner Kreativität hier freien Lauf lassen.

Auch der Bestellvorgang läuft problemlos. Dafür dauerte es immerhin sieben Arbeitstage bis das fertige Fotobuch geliefert wurde. Weniger überzeugend ist leider die Qualität des gelieferten Buchs. Die Bilder weisen einen leichten Gelbstich auf.
www.dm-digifotos.dePreis: 30,90 Euro82 von 100 Punkten
Design und Arbeit
Nachteile gibt es natürlich auch. Ein wenig Zeit kostet das Gestalten des Fotobuchs schon, vor allem weniger versierte Designer sollten mit einer Einarbeitungsphase rechnen. Ganz abgesehen davon, dass die Software bei dem Anbieter heruntergeladen und das Angebot durchstöbert werden muss.

Neben nicht ganz billigen Bilderbüchern mit festem Einband (Hardcover, ca. 30 Euro) bieten die meisten Hersteller auch günstigere Fotobücher mit flexiblem Einband und etwa einer Spiralbindung an. Doch trotz des hoch wirkenden Preises, sollten Hobbyfotografen bedenken, dass ein Bilderbuch recht viele Fotos fasst drei bis vier Bilder lassen sich auf einer DIN-A4-Seite gut unterbringen.
Wie viele Bilder auf eine Seite passen und wie sie angeordnet werden können, wird durch die Funktionen der Software festgelegt. Und da gibt es gravierende Unterschiede. Wer etwa bei der Drogeriekette dm sein Fotobuch bestellt, kann sich auf das flexible Gestaltungsprogramm von CEWE freuen. Dieses lässt dem Anwender viel Spielraum, bietet aber auch viele Vorlagen, die an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können. Weniger flexibel ist da beispielsweise das Programm von PixelNet. Dort lassen sich Bilder nur mühsam im Rahmen drehen und nicht frei auf der Seite positionieren.
Wie gut das Fotobuch schließlich wird, hängt natürlich auch von der Qualität der Bilder ab, also auch von der Auflösung. Ist sie zu gering oder ragt das Foto ungewollt über den Seitenrand hinaus, sollte der Anwender gewarnt werden. Dazu bieten die meisten Programme ein Ampelsystem an, das auf mögliche Fehler aufmerksam macht. Darüber hinaus gibt es für die fertig gestalteten Fotobücher eine Vorschau. Als besonders praktisch erweist sich das Programm von Pixel-Net. Damit lassen sich die Bilderbücher sogar als PDF exportieren. Doch ganz gleich wie gut das Ausgangsmaterial ist, entscheidend ist vor allem auch die Weiterverarbeitung des Fotobuchs. So könnte es durchaus passieren, dass die Bilder einen Farbstich haben, oder dass Schärfe und Brillanz der Fotos zu wünschen übrig lassen.
Ferner sollte das Fotobuch so gebunden sein, dass es häufigeres Durchblättern überlebt. All dies haben wir untersucht und Unterschiede sowohl bei der Software als auch bei der Qualität der Fotobücher festgestellt.
Überraschendes Ergebnis: Der Testsieger verfügt zwar über die beste Software, ist aber nicht der Qualitätssieger.
aldifotos.de
Das Fotobuch-Programm des großen Lebensmitteldiscounters ähnelt nicht nur zufällig dem Programm von Fotokasten. Die farbliche Gestaltung und damit der Gesamteindruck ist unterschiedlich und etwas moderner, doch ist die Software im Wesentlichen die gleiche. Im Unterschied zu Fotokasten liefert ALDIs Software noch mehr Vorlagen und Layouts. Genau wie bei Fotokasten gibt es hier Ampelfarben für die Qualität der Bilder und den markierten Randbereich. Texte lassen sich einbauen, aber nur wenig gestalten. Es stehen lediglich vier Schriftarten zur Verfügung. Und auch die Bildbearbeitung konzentriert sich auf kleine Fotokorrekturen wie Helligkeit- und Kontraständerungen sowie ein paar Effekte und die Möglichkeit, Bildausschnitte zu definieren.

Unschlagbar ist jedoch der Preis: Rund 20 Euro kostet das Hardcoveralbum und das bei durchaus akzeptabler Qualität. Zu bemängeln ist dabei der leichte Rotstich der Bilder.

Fazit: ALDIs Fotobuch ist unschlagbar günstig. Die Software bietet viele Vorlagen und Raum für eigene Kreativität, doch die Farbtreue der Fotos könnte besser sein.
dm-digifoto.de
Dass CEWE zu den Großen auf dem Fotomarkt zählt, zeigt sich sowohl in dem ansehnlichen Angebot von Fotobüchern als auch in der ausgereiften Software. Schließlich beliefert der norddeutsche Fotofinisher auch Ladenketten wie Müller, dm, Karstadt, Saturn und Dienstleister wie T-Online oder AOL. Für letztere gibt es allerdings eine eigene Software zum Gestalten des Fotobuchs.

Das Programm von CEWE hat erfreulich viele Gestaltungsmöglichkeiten und ist dennoch einfach zu bedienen. Vorlagen helfen Einsteigern, während Fortgeschrittene die Bilder nach Lust und Laune platzieren können. Das Fotobuch selbst ist recht gut verarbeitet, nur leider haben viele der Bilder einen leichten Gelbstich.

Fazit: Das Gestalten des Fotobuchs macht richtig Spaß. Schade, dass das Fotobuch nicht die zu erwartende Qualität liefert.
fotobuch.de
Die Software von Fotobuch.de heißt Designer und macht seinem Namen alle Ehre. Die Oberfläche sieht aufgeräumt und erfrischend modern aus. Auch die Funktionen des Programms vor allem im so genannten Expert-Modus überzeugen. Im Gegensatz zur Konkurrenz lassen sich am rechten Bildschirmrand drei Bilderordner einblenden. So sind Bilder aus unterschiedlichen Ordnern schneller ins Fotobuch eingebaut. Über den Bildeditor lassen sich Fotos bearbeiten und beispielsweise einrahmen.

Seitenlayouts gibt es ebenso wie die Möglichkeit, selbst gestaltete Layouts zu speichern. Ferner gehören ausgefallene Schriften zum Programm. Und auch bei Schriften lassen sich Textstile definieren und speichern. Witzig, besinnlich und nützlich sind auch die verfügbaren Zitate und Gedichte. Schade, dass es noch keine Hilfe gibt.
Ein Wermutstropfen ist auch die Verarbeitung des Fotobuchs: Nach wenigem Durchblättern lösen sich die Blätter aus dem Bund.

Fazit: Der Designer bietet für Einsteiger und für Kreative ausgereifte Funktionen. Eine bessere Bindung wäre wünschenswert.
fotokasten.de
Bei Fotokasten entscheidet der Nutzer beim Programmstart, ob und welches Fotobuch er ordern möchte. Je nachdem, bietet die Software unterschiedliche Hintergründe und Layouts an.

Erfreulich ist, dass das Programm viele Vorlagen und Hintergründe anbietet. Wer seine Bilder selbst anordnen möchte, aktiviert den Befehl "freie Platzierung". Danach lassen sich die Fotos drehen und beliebig auf der Seite verteilen. Wenig Flexibilität bietet hingegen die Textfunktion. Wie auch bei einigen Mitstreitern zeigt ein Ampelsystem an, ob die Qualität des Bildes ausreicht. Ein rosa markierter Bereich kennzeichnet den Rand des Fotobuchs und macht darauf aufmerksam, dass die Bilder dort möglicherweise beschnitten werden.
Wer schließlich sein Buch bei Fotokasten bestellt, muss sich durch einen langwierigen Bestellvorgang durcharbeiten. Dafür überzeugt die Qualität des Fotobuchs. Problematisch sind allerdings überlappende Fotos; dabei treten weiße Ränder auf.

Fazit: Fotokasten überzeugt durch seine Vorlagen. Weniger gut gelungen sind hingegen Text- und Bestellfunktion.
fotoquelle.de
Bei Fotoquelle entscheidet der Nutzer beim Start, welches Fotobuch er erstellen möchte und ob die Bilder automatisch auf die Seiten verteilt werden sollen. Letzteres reduziert den Aufwand, das Ergebnis lässt aber mehr als zu wünschen übrig.

Wer seine Seiten selbst gestaltet, kann durch die vielen Vorlagen und Funktionen ein Fotobuch zusammenstellen, bei dem der Kreativität kaum Grenzen gesetzt sind. Die eigenen Bilder lassen sich in fertige Musterseiten einbauen. Bilder- und Textrahmen sind aber auch schnell frei platziert oder gedreht.
Etwas ungewöhnlich dabei ist, dass die dazugehörigen Werkzeuge jeweils unterhalb eines markierten Bildes zu sehen sind. Leider ist die Bildbearbeitung eher rudimentär und lässt nur eine Helligkeits- und Kontrastkorrektur sowie freies Zuschneiden zu.
Beim fertigen Fotobuch sind die erste und die letzte Seite etwas nachlässig eingeklebt und die Fotos wirken leicht pixelig.

Fazit: Fotoquelle überzeugt mit einfach zu handhabenden Funktionen und brauchbaren Vorlagen. Schade, dass die Qualität des Fotobuchs ein wenig zu wünschen übrig lässt.
myphotobook.de
Dass das Programm von myphotobook.de eher bescheiden ausfällt, macht sich schon in der geringen Größe bemerkbar. Die Oberfläche des Programms wirkt übersichtlich, aber etwas verstaubt.

Wie bei den anderen Programmen auch, erscheinen rechts die Vorschaubilder, während die wenigen verfügbaren Seitenlayouts am unteren Bildschirmrand zu sehen sind. Viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet das Programm nicht. Weder lassen sich die Bilder frei drehen, noch in besonderer Form bearbeiten. Fotos lassen sich selbst im so genannten Expertenmodus nicht als Hintergrund definieren. Gestalterisch unergiebig ist auch die Textfunktion. Enttäuschend ist ebenso die Hilfe, die nur zehn Funktionen auflistet.
Das Fotobuch ist sehr stabil gebunden, doch stört die deutlich sichtbare Perforation, vor allem dann, wenn die Bilder über den Bund hinausragen. Auch lässt die Farbtreue der Bilder etwas zu wünschen übrig.

Fazit: Das Programm liefert zu wenig Freiraum und zu wenig Vorlagen, dafür ist die Bindung auch wenn es nicht so aussieht sehr gut und stabil.
pixelnet.de
Der Layouter von PixelNet hebt sich von der Konkurrenz dadurch ab, dass die Oberfläche grau und verstaubt, also wenig einladend wirkt. Gut für Einsteiger ist der links eingeblendete kurze Hilfetext.

Der Layouter bietet viele Vorlagen und für die Beschriftung der Bilder eine beträchtliche Anzahl an Schriften. Für die Bildbearbeitung werden bei einem markierten Bild ein paar Funktionen eingeblendet. Wer seine Fotos weiterbearbeiten möchte, klickt auf das Kamerasymbol oder doppelt auf das Bild. Korrigieren lassen sich dann Kontrast, Belichtung, Helligkeit, Farben oder etwa rote Augen. Weniger Gestaltungsraum gibt es allerdings bei den Bildern. Diese lassen sich zwar in den Rahmen drehen, aber nicht frei auf der Seite platzieren oder drehen. Praktisch ist außerdem, dass sich fertige Fotobücher im PDF-Format exportieren lassen.
Das Fotobuch ist nicht ganz sorgfältig gebunden und die Bildschärfe lässt etwas zu wünschen übrig.

Fazit: Der Layouter zeigt Stärken in der Bildbearbeitung. Dafür hätte das Buch qualitativ besser und die Bilder schärfer sein können.
pixum.de
Bekannt ist Pixum vor allem als Online-Fotoalbum und Community. Wer hier seine Digibilder ablegt, kann sie mit Freunden ansehen.

Die Software von Pixum ist nicht ganz so nutzerfreundlich. Zwar gibt es einige praktische Vorlagen für die Seitengestaltung, wer jedoch die Anordnung der Bilder selbst bestimmen will, muss bei jeder Seite immer wieder das vordefinierte "feste Layout" deaktivieren. Danach ist es möglich, Bild- und Textrahmen einzufügen, sie zu vergrößern und zu drehen oder etwa ein Foto als Hintergrundbild zu verwenden. Der Befehl zu dieser Funktion ist bedauerlicherweise versteckt im Kontextmenü hinter dem Befehl "Größe anpassen".
Praktisch ist aber, dass man einfach Seitenzahlen zuweisen kann. Leider ist auch dieser Befehl etwas versteckt.
Pixums Fotobuch ließ lange auf sich warten. Die Bilder wirken leicht pixelig und mit einem leichten Rotstich versehen.

Fazit: Das Programm ist solide, aber nicht einfach zu bedienen und die Qualität der Bilder kann nicht überzeugen.
Die freche Alternative: Framily.de Das lustige Kinderfotobuch
Sie suchen nach einem Geschenk für den Kindergeburtstag oder wollen die Patentante mit witzigen Bildern Ihres Sprößlings überraschen, dann sollten Sie ein framily-Fotobuch bestellen. Zwischen Olchis oder den wilden Hühnern verteilen Sie Ihre lustigsten Bilder.

In den Fotobüchern von Oetinger tummeln sich auf den einzelnen, liebevoll gestalteten Seiten die Figuren aus beliebten Kinderbüchern. Die Gestaltung wurde hier den Illustratoren überlassen. Als Anwender müssen Sie lediglich die Fotos einbauen. Schauen Sie sich also auf den Seiten von framily.de um und suchen Sie ein Fotobuch aus. Laden Sie dann die dazugehörige Software herunter und fügen Sie Ihre Bilder in die vorgegebenen Rahmen ein und schreiben Sie Texte dazu. Im Handumdrehen ist das freche Fotobuch fertig. Übertragen Sie anschließend die Fotobuchdaten und ein paar Arbeitstage später, erhalten Sie Ihr Kinderfotobuch per Post zugesandt.
Die framily-Fotobücher gibt es als Hardcover-Buch im DIN-A4-Format mit 24 bis 48 Seiten (ab 24,90 Euro).
www.framily.de