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Tücken im Detail & Providerkulanz

Autor: Peter Stelzl-Morawietz • 26.8.2010 • ca. 2:00 Min

Die Tücken liegen im Detail ...

Die Tücken liegen im Detail

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Kostenlose Hardware gibt es stets nur bei Verträgen mit längerer Laufzeit.
© PC Magazin

Ein weiterer Aspekt ist die Vertragsverlängerung beim Umzug, über den sich die meisten Verbraucher nicht im Klaren sind. Denn viele Provider schließen mit ihren Kunden beim Wohnortwechsel über den Umzugsservice auf der Homepage stillschweigend einen neuen Vertrag ab - mit weiteren 24 Monaten Laufzeit. "Darüber werden die Kunden häufig aber nicht vernünftig aufgeklärt", weiß die Juristin Halm aus der Praxis.

Wir haben bei allen großen DSL-Providern nachgefragt, wie sie den Vertrag im Falle eines Umzugs gestalten (siehe Tabelle). Dazu gehört nicht nur die Frage Neuabschluss versus Restlaufzeit, sondern auch anfallende Kosten und eine Kulanzregelung, falls ein Kunde seinen Internet-Vertrag vorzeitig kündigen möchte, also eine Art Freikaufen vom Vertrag.

Gewährt man dem Umziehenden keine Kulanz, bleibt nur, das Ende der Vertragslaufzeit abzuwarten oder bei Bedarf zu klagen. Rechtsberatung in solchen Fällen erteilen günstig die Verbraucherzentralen.

Kürzere Laufzeiten bis zu einem Drittel teurer

Bisher wurden Verträge fürs schnelle Internet meist mit einer Laufzeit von zwei Jahren abgeschlossen. Die Anbieter, die mit einer Vertragslaufzeit von einem Monat um Kunden warben, ließen sich an einer Hand abzählen: Alice, Congstar und O2. Doch jetzt ist mehr Bewegung in den Markt gekommen. So bietet beispielsweise seit Kurzem auch 1&1 Verträge ohne die bisher üblichen 24 Monate an, ebenso wie mancher Kabelanbieter.

Der Grund ist klar: Der Markt um die Kunden ist hart umkämpft, die Preise auch zuletzt nochmals gefallen, und nicht zuletzt drängen neue Techniken wie der Kabelanschluss oder das Internet über UMTS auf den Markt.

Die kürzere Vertragslaufzeit hat für Verbraucher ihre Vorteile. So lässt sich auch ohne Umzug kurzfristig auf ein kostengünstigeres oder schnelleres Angebot umsteigen. Selbst der Wechsel auf eine andere Technik ist kein Problem.

Der Regionalanbieter Kabel Baden-Württemberg beispielsweise bietet Neukunden die Doppel-Flat für Internet und Festnetztelefonie für knapp 20 Euro im Monat - einen vergleichbaren DSL-Anschluss für diesen Preis gibt es nicht.

Auch die Geschwindigkeit kann fürs Kabel sprechen, denn je nach Region sind bis zu 120 MBit/s möglich. Und wer schließlich ohnehin ein modernes Handy mit mobiler Flatrate hat und daheim nur wenig surft, braucht einen zusätzlichen Internet-Anschluss unter Umständen genauso wenig wie eine Festnetznummer.

Was spricht denn dann überhaupt noch gegen einen Vertrag ohne Mindestlaufzeit? Der Preis! Denn selbstverständlich können die Anbieter bei einem Kunden, der 24 Monate sicher zahlt, anders kalkulieren als mit Tarif-Hoppern.

Bei Alice bezahlt der Kunde inklusive aller Vergünstigungen für die 16 000er-Doppelflat Alice Fun monatlich 24,48 Euro - vorausgesetzt er bindet sich zwei Jahre. Die gleiche Leistung ohne Bindung schlägt umgerechnet auf die 24 Monate mit 33,22 Euro zu Buche. Der Aufpreis beträgt damit rund 35 Prozent, absolut gut 200 Euro in zwei Jahren.