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Verzeichnisse unter / (1. Ebene)

Das Linux-Dateisystem

Wo bei Windows buntes Chaos wuchert, herrscht bei Pinguins strenge Logik - bloss welche? Wir helfen Ihnen, sich im Linux-Dateisystem zurechtzufinden!

Autor: Redaktion pcmagazin • 1.1.1980 • ca. 1:50 Min

Das Linux-Dateisystem
Das Linux-Dateisystem
© Dieter Nennhuber

Verzeichnisse unter / (1. Ebene) Die meisten Verzeichnisse unter Linux sind für den User tabu - wo das Betriebssystem und die Anwendungsprogramme werkeln, hat ein Benutzer des Systems bestenfalls Leserecht; werfen Sie mit uns einen Blick unter die "Motorhaube" der Verzeichnisstruktur!...

Verzeichnisse unter / (1. Ebene)

Die meisten Verzeichnisse unter Linux sind für den User tabu - wo das Betriebssystem und die Anwendungsprogramme werkeln, hat ein Benutzer des Systems bestenfalls Leserecht; werfen Sie mit uns einen Blick unter die "Motorhaube" der Verzeichnisstruktur!

/bin

Hier liegen die wichtigsten Kommandos zur Bedienung des Systems (z.B. chown, date, kill, ls, mkdir). Sie sind für alle Nutzer freigegeben.

/boot

Hier befinden sich die für den Bootvorgang nötigen Dateien (z.B. Kernel-Images, durch Lilo gesicherte Bootsektoren). Dieses Verzeichniswird meist in einer eigenen Partition angelegt.

/dev

In diesem Verzeichnis liegen die Gerätedateien (Devices), mit denen die gesamte Hardware abgebildet wird (z.B. Festplatte, Soundkarte, Netzwerkanbindung)

/etc

Hier liegen die Konfigurationsdateien des Systems. Programme, die mehrere Konfigurationsdateien schreiben, legen dazu meist einUnterverzeichnis in /etc an (z.B. /etc/httpd für die Konfigurationsdateien des Webservers).

/home

Hier befinden sich die Heimatverzeichnisse der einzelnen Benutzer des Systems (Ausnahme: der Superuser root). Diese Nutzerverzeichnisse tragen normalerweise den Namen des Nutzers - also z.B. /home/lmueller für den Nutzer lmueller - und sind ueblicherweise fuer die jeweils uebrigen Nutzer nicht zugänglich. In Netzwerken liegen diese Heimatverzeichnisse häufig auf einem Server.

/lib

Dieses Verzeichnis enthält Systembibliotheken, die von den Programmen in /bin und /sbin benötigt werden.

/lost+found

Der "Mülleimer" des Dateireparatur-Dienstes fsck (File System Check).

/mnt

In dieses Verzeichnis werden temporäre Partitionen gemountet - also z.B. die Floppy oder das CD-ROM-Laufwerk.

/opt

Hier wird optionale, nicht zum üblichen Funktionsumfang eines Unix-Systems gehörende Software abgelegt. Dies schwankt allerdings vonDistribution zu Distribution - SuSE legt hier z.B. KDE ab, Redhat und Golinux nicht.

/proc

Nicht eigentlich Bestandteil des Dateisystems; hier blendet der Kernel Informationen über den Zustand des Systems ein. Jeder laufende Prozess ist durch ein "Unterverzeichnis" in /proc repräsentiert, dessen Name der PID des Prozesses entspricht.

/root

Heimatverzeichnis des Systemverwalters root.

/sbin

system binaries: für das Booten nötige Systemdateien; sie können nur mit Root-Rechten ausgeführt werden.

/tmp

Hier legen Programme ihre temporären Dateien ab. Da alle Nutzer in diesem Verzeichnis Schreibrechte besitzen, kann es auch für die kurzfristige Zwischenlagerung von Daten "mißbraucht" werden.Allerdings mit Betonung auf kurzfristig: meist werden die Daten in diesem Verzeichnis in bestimmten Zeitabständen automatisch gelöscht.

/usr

user system resources: die zweite Stufe der Linux-Dateihierarchie. Hier sollen im Unterschied zur ersten Stufe keine systemspezifischen Dateien liegen, und in dieser Hierarchiestufe soll auch nicht geschrieben werden.

/var

variable data - hier ist nun wieder schreiben erlaubt: Logfiles und Maildateien finden hier z.B. ihren Platz.