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Betatest: Adobe Creative Suite 3 Design Premium

Mit der neuen Creative Suite setzt Adobe stärker denn je auf Integration- nur das ehemalige Macromedia-Produkt Flash schlägt etwas aus der Art. Wir verraten, ob die Neuerungen das Warten wert sind.

Autoren: Redaktion pcmagazin und Peter Knoll • 12.4.2007 • ca. 3:50 Min

Betatest: Adobe Creative Suite 3 Design Premium
Betatest: Adobe Creative Suite 3 Design Premium
© Archiv

Mit der neuen Creative Suite setzt Adobe stärker denn je auf Integration – nur das ehemalige Macromedia-Produkt Flash schlägt etwas aus der Art....

Mit der neuen Creative Suite setzt Adobe stärker denn je auf Integration – nur das ehemalige Macromedia-Produkt Flash schlägt etwas aus der Art.

Betatest: Adobe Creative Suite 3 Design Premium
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Als Komplettlösung für Grafiker preist Adobe seine Creative Suite 3 Design Premium an, die rund 2199 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer kosten soll. Neben diesem Angebot gibt es weiterhin eine Standard-Version, zwei Lösungen, die auf Web-Designer zugeschnitten sind sowie die Master Collection mit fast allen Adobe-Grafik- und Videoschnitt- Produkten.

Einzelkämpfer

Die Paket-Lösung enthält weiterhin viele mächtige Programme, die zwar Daten untereinander recht komfortabel tauschen können. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es zahlreiche Werkzeuge mehrfach gibt. So ist die Werkzeugpalette von Illustrator weitgehend mit der von Flash identisch.

Von einer Aufgaben-orientierten Gesamtlösung ist auch in der neuen Suite kaum etwas zu sehen, auch wenn die Abstimmung der Produkte aufeinander etwa über den Abgleich der ICC-Profile via Bridge seit der Vorversion deutlich besser geworden ist. Adobe selbst hatte ja bereits vor Jahren bei der Einführung des DTP-Programms InDesign angestrebt, eine modulare Lösung anzubieten – ernsthaft umgesetzt hat der Grafik-Gigant dieses theoretisch überzeugende Konzept bis heute nicht.

Wachwechsel

Neu im Premium-Paket sind die ursprünglich von Macromedia stammenden Produkte Flash und Dreamweaver. Die Zusatz-Optionen des bisher als gesondertes Programm mitgelieferten Web-Spezialisten Image Ready hat Adobe sinnvollerweise gleich in Photoshop eingebaut.

Neben dem marktbeherrschenden Web-Animationsprogramm Flash wertet somit das dominierende Seitengestaltungs- und Programmier- Tool Dreamweaver die Suite auf – Programme, die sich viele Grafik-Profis bisher gesondert gekauft haben, denn das an sich leistungsfähige GoLive aus dem Hause Adobe galt für die meisten Anwender stets als zweite Wahl.

Das bereits vor einigen Jahren aufgegebene Programm LiveMotion war leicht zu erlernen, machte jedoch gegen Flash nie einen Stich. Mit im Creative-Paket stecken die üblichen Verdächtigen, jeweils in neuen Versionen: das Bildbarbeitungs-Programm Photoshop, der Seitenlayout-Spezialist InDesign, das Zeichenprogramm Illustrator und die Bridge für die Bildverwaltung. Hinzu kommen Acrobat Professional mit dem PDF-Erzeugermodul Distiller und dem Live-Cycle Designer 8.0 für PDF-Formulare.

Fazit: In die neue Creative Suite 3 Design Premium hat Adobe mehr sinnvolle Neuerungen integriert als in den beiden vorangegangenen Suiten zusammen. Zur Creative Suite ist keine gleichwertige Alternative in Sicht. Zusätzliche Innovationen würden vor allem Illustrator gut tun. Die erwartete Integration der ehemaligen Macromedia-Produkte ist noch nicht vollendet. Es gibt alle Programme weiterhin einzeln, die Preisinformationen finden Sie daher nachfolgend.

Photoshop CS 3 Extended

Die Extended-Version bietet im Gegensatz zur "normalen" Photoshop-Variante zusätzliche Optionen insbesondere in drei Bereichen: 3D-Funktionalität, Bemaßungs-Werkzeuge etwa für Baupläne oder sogar 3DObjekte und erweiterte Video-Nachbearbeitungs-Optionen.

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Netter Versuch: Filme lassen sich in PSD CS3 Extended laden und ausgeben. Die Bearbeitungs-Optionen sind praktisch für Videos.
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Neu in Photoshop CS 3 Extended ist die Option, Filme zu bearbeiten. Dazu muss Quick- Time installiert sein, da Adobe vor allem im Video-Bereich stark auf die Technologie von Drittherstellern zugreift. Über Fenster/Animation öffnet sich eine Zeitleiste. Darin kann der Anwender wie in einem Videoschnitt-Programm von Frame zu Frame scrollen. Allerdings sind die Bearbeitungs-Optionen praktisch, aber keineswegs dazu gedacht, ein Schnittprogramm zu ersetzen – so lässt sich etwa die Transparenz angeben, es erscheint zumindest in der Beta jedoch kein Fenster, um einen Wert dafür einzugeben. Sehr schön ist die Option, unerwünschte Details wegzuretuschieren.

Die spektakulärste Erweiterung von Photoshop Extended ist die erweiterte 3D-Funktionalität. Während Photoshop bisher nur Fluchtlinien mit 90-Grad-Winkeln anlegen konnte, lassen sich nun beliebige Fluchtlinien verwenden, um daran Objekte auszurichten. Text lässt sich mühelos etwa um eine Dose wickeln, die Ausgabe ist auch in Form von 3D-Modellen möglich. PSD Extended importiert Dateien in vielen gängigen 3D-Formaten mit 3D-Ebenen – 3DS, OBJ, Collada, und U3D. Sogar KMZ von Google Earth wird unterstützt. Die 3D-Modelle lassen sich frei rotieren und mit den Photoshop-Tools bearbeiten.

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Wie die Standardversion Photoshop CS3 begeistert auch Extended durch die deutlich höhere Performance. Diese fällt etwa beim Filtereinsatz auf: Im Test mit unserem 3-GHz-Pentium 4 berechnete Photoshop selbst aufwändige 3D-Effekte nahezu in Echtzeit. Allerdings hatten wir dazu die 3D-Beschleunigung eingestellt, sodass Photoshop von unserer MuM ATI FireGL V7300 profitieren konnte. Auch bei den Farbanpassungs-Optionen hat Photoshop Fortschritte gemacht; die integrierte Histogramm-Anzeige in Gradationskurven erleichtert die Beurteilung. Gelungen sind neue Compositing-Optionen, etwa um nachträglich Auswahlen mit Refine Edge zu optimieren.

Das neue Schnellauswahl-Tool macht dagegen zumindest in der vorliegenden Beta-Version noch keinen allzu präzisen Eindruck. Zum Nachschärfen wären zusätzliche Einstell-Optionen wie eine helligkeitsabhängige, gezielte Steuerung der Halos bei der Unscharfmaske sinnvoll gewesen. Nachbesserungsbedarf besteht weiterhin auch bei den Skalierungs-Möglichkeiten: Diese sind längst nicht mehr Stand der Technik, die Beschränkung auf Pixelwiederholung, Bilinear und Bikubisch (mit drei Varianten) ist für ein Bildbearbeitungs- Programm mit professionellem Anspruch eine ärgerliche Lücke im insgesamt überzeugenden Funktionsumfang.

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Rasanter Rechner: Mit einer guten Grafikkarte berechnet Photoshop selbst aufwändige Filter-Effekte blitzschnell.
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Erfreulich sind dagegen viele Detailverbesserungen wie der übersichtlichere Druckdialog, die dem Programm gut tun. Nicht-destruktive Filter, eine verbesserte Unterstützung von RAW-Dateien mit zusätzlichen Kameramodellen und die automatische Ebenenangleichung sind weitere Highlights.

Info/NeuerungenPreis: 1605 Euro (empf., inkl. MwSt.)Internet: www.adobe.deBetriebssysteme: Windows XP SP2, x64, Vista; MacOSBesonderheiten: einfache 3D-, Video und CAD-Optionen

Das ist neuPhotoshop CS3 Extended ist die erweiterte Edition von CS3. Die wichtigsten Neuerungen von CS3 gegenüber der Vorversion sind aus Sicht der Redaktion

  • deutlich höhere Performance
  • präzisere Farbanpassungs-Optionen
  • integrierte Histogramm-Anzeige in Gradationskurven
  • neue Compositing-Optionen, etwa um nachträglich Auswahlen zu optimieren (Refine Edge)
  • übersichtlichere, leichter anpassbare Oberfläche
  • Vista-Unterstützung Gegenüber dem „normalen“ Photoshop bietet Extended insbesondere
  • 3D-Unterstützung
  • Bemaßungswerkzeuge
  • einfache Bearbeitungs-Optionen für Filme
  • übersichtlicherer Druckdialog