Viel Bewegung beim Streamingdienst
Netflix im Wandel: Abmahnung, Abo-Boom und Ausweitung der Restriktionen
Beim beliebten Streamingdienst Netflix ist dieser Tage viel Bewegung im Spiel. So muss man sich mit einer Abmahnung herumschlagen, während die Umsetzung der neuen Restriktionen für einen Abo-Boom sorgt.

Die Veränderungen beim Streamingdienst Netflix hören nicht auf. Nachdem die angekündigten Abo-Änderungen im Bereich des Account-Sharings im Mai auch in Deutschland umgesetzt wurden, wurde der Dienst nun von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) abgemahnt.Bestellbutton für Unterkonten erf...
Die Veränderungen beim Streamingdienst Netflix hören nicht auf. Nachdem die angekündigten Abo-Änderungen im Bereich des Account-Sharings im Mai auch in Deutschland umgesetzt wurden, wurde der Dienst nun von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) abgemahnt.
Bestellbutton für Unterkonten erfüllt rechtliche Voraussetzungen nicht
Grund der Abmahnung ist der eingeführte Button für die Erstellung eines Netflix-Unterkontos, der laut vzbv nicht die nötigen rechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Per Knopfdruck lässt sich damit für einen Aufpreis von 4,99 Euro pro Monat ein Unterkonto mit den eigenen Zugangsdaten anlegen, was sich auch mit Personen aus verschiedenen Haushalten teilen lässt.
Dieser ist mit der Beschriftung „Zusatzmitglied starten“ versehen, was laut Verbraucherzentrale aber nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Ein Hinweis darauf, dass mit der Bestellung eine Zahlungspflicht einhergeht, sei unabdingbar, wie die Verbraucherschützer auf Nachfrage gegenüber dem Magazin Golem bestätigt haben.
Netflix habe sich bereiterklärt, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Im Gegensatz zu einer anderen Klage der Verbraucherzentrale Bundesverband aus dem Jahr 2020 scheint man sich hier also außergerichtlich einigen zu können.
Account-Sharing-Verbot führt zu neuem Abo-Boom
Unterdessen blickt Netflix aber auf ein erfolgreiches zweites Quartal 2023 zurück. Das Vorgehen gegen Passwort- beziehungsweise Account-Sharing und die bereits in einigen Ländern angelaufene Abschaffung des Basis-Abos macht sich in den veröffentlichen Quartalszahlen positiv bemerkbar.
Insgesamt 5,9 Millionen neue Bezahl-Abonnements seien im im Juni 2023 abgelaufenen Vierteljahr neu hinzugekommen. Eine deutliche Steigerung im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres, das dem Streamingdienst knapp eine Million neue Abos bescherte.
Aktuell kann Netflix demnach rund 238 Millionen zahlende Kunden vorweisen und auch der Umsatz stieg im zweiten Quartal 2023 um 2,7 Prozent an. Trotz anhaltender Kritik scheint das Geschäft also sehr gut zu laufen. Für das dritte Kalendervierteljahr rechnet das Unternehmen sogar mit noch größeren Zuwächsen.
Restriktionen für Passwort-Sharing in nahezu allen Ländern
Weiterhin geht aus dem Quartalsbericht hervor, dass die Restriktionen für das Account-Sharing nach Abschluss der ersten Phase, die über 100 Länder umfasste, ab sofort „in fast allen verbleibenden Ländern“ greift.
Als Beispiele nennt der Anbieter Indonesien, Kroatien, Kenia oder Indien, doch auch die Türkei ist betroffen. Gerade hier war das Teilen der Zugangsdaten bis zuletzt problemlos möglich.