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Schutz vor gefährlichen Geräten

Bundesnetzagentur nimmt über 70 Millionen Produkte vom Markt

Welche Gefahren gehen von Elektronikartikeln im Handel aus? Dieser Frage geht die Bundesnetzagentur nach und hat im Jahr 2023 über 70 Millionen Produkte sanktioniert.

Online-Shopping
Oftmals entsprechen online angebotene Produkte nicht den gesetzlichen Anforderungen.
© Piotr Adamowicz / Fotolia.com

Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2023 über 8.100 unterschiedliche Gerätetypen im Online-Handel sowie im stationären Handel sanktioniert, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprachen. Dies entspricht einer Gesamtstückzahl von über 73 Millionen Produkten. Im Vergleich dazu waren es im Ja...

Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2023 über 8.100 unterschiedliche Gerätetypen im Online-Handel sowie im stationären Handel sanktioniert, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprachen. Dies entspricht einer Gesamtstückzahl von über 73 Millionen Produkten. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2022 über 8.200 Gerätetypen mit einer Gesamtstückzahl von 16 Millionen.

Der anhaltende Trend unzulässiger und risikobehafteter Produkte aus Drittstaaten bleibt eine Herausforderung. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, betont: "In Zusammenarbeit mit Betreibern von Online-Plattformen gelang es uns 2023, den Verkauf von Millionen nicht konformer Produkte auf Online-Marktplätzen zu stoppen. So schützen wir Verbraucherinnen und Verbraucher vor unzulässigen Produkten."

Online-Markt: Über 2.400 auffällige Angebote identifiziert

Die Online-Marktüberwachung der Bundesnetzagentur hat im Jahr 2023 mehr als 2.400 auffällige Angebote identifiziert und von den Verkaufsplattformen löschen lassen. Diese betrafen eine Stückzahl von über 64 Millionen Geräten, im Vergleich zu über 13 Millionen im Jahr 2022.

Die hohe Anzahl resultiert aus der fortwährenden Präsenz von nicht konformen Produkten, insbesondere aus Drittstaaten. Im Jahr 2023 wurden viele Produkte auf neuen Online-Plattformen entdeckt, die bereits in den Vorjahren auf etablierten Plattformen als auffällig identifiziert worden waren. Ein Beispiel sind rund 260 Angebote von mangelbehafteten Stromsparboxen auf Online-Marktplätzen, die nun gelöscht wurden.

Produkte mit formalen Mängeln, wie fehlenden Angaben zum verantwortlichen Wirtschaftsakteur in der EU oder fehlender CE-Kennzeichnung, dürfen in Deutschland nicht angeboten werden.

Ein weiterer Fokus der Online-Marktüberwachung lag auf der Überprüfung von Handsendern und Funkfernbedienungen. Rund 1 Million Angebote von Funksendern wurden gelöscht, da sie in einem sicherheitsrelevanten militärischen Frequenzbereich arbeiten.

Martktüberwachung im deutschen Einzelhandel: Über 8 Millionen Geräte betroffen

Die Bundesnetzagentur überprüfte knapp 3.000 Gerätetypen im deutschen Einzelhandel. Insgesamt wurden dabei 31 Vertriebsverbote erlassen und 1.006 Aufforderungen zur Mängelbehebung für nicht konforme Produkte ausgesprochen, so die Angaben der Bundesnetzagentur. Dies betraf eine Stückzahl von über 8 Millionen Geräten.

Auffällig waren unter anderem Wechselrichter für Balkonkraftwerke, die sowohl formale als auch messtechnische Mängel mit teils hohem Risiko aufwiesen. Die Verwendung von nicht konformen Wechselrichtern kann zu Störungen in den Frequenzbereichen führen, die von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten genutzt werden.

Die Bundesnetzagentur überprüfte auch smarte, funkgesteuerte Steckdosen, bei denen möglicherweise Gefahr durch einen elektrischen Schlag besteht. Durch die Zusammenarbeit mit den betroffenen verantwortlichen Wirtschaftsakteuren wurde eine Rückholung der Produkte sowie die Einstellung der Produktion erreicht.

Kooperation mit dem Zoll: Über 5.100 verdächtige Warensendungen gestoppt

Im Jahr 2023 meldete der Zoll der Bundesnetzagentur außerdem mehr als 5.100 verdächtige Warensendungen. Rund 92 Prozent davon waren auffällig und erhielten keine Freigabe für den europäischen Markt. Mehr als 860.000 Produkte waren von der Einfuhrsperre betroffen.

Durch die intensive Kooperation zwischen Bundesnetzagentur und dem Zoll erfolgt eine effektive Marktüberwachung. Nicht konforme Produkte werden bereits an der Außengrenze gestoppt und erreichen nicht den deutschen Markt.

Online-Bestellungen: So prüfen Sie, ob das Angebot seriös ist

  • Anbieterwahl: Bestellen Sie bei renommierten und bekannten Anbietern im Internet. Informieren Sie sich außerdem im Voraus über den Anbieter, beispielsweise durch Konsultation von Verbraucherzentralen.
  • EU-Adresse überprüfen: Überprüfen Sie, ob eine EU-Adresse angegeben ist, unter der Sie den Anbieter oder seinen Partner erreichen können. Diese Adresse sollte auf dem Produkt, der Verpackung, dem Paket oder einem Begleitdokument ersichtlich sein.
  • AGB und Rückgabebedingungen: Vergewissern Sie sich, dass klare Angaben zu allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie Widerrufs- und Rückgabebelehrungen gemacht werden.
  • Produktbeschreibung prüfen: Gehen Sie die Produktbeschreibung sorgfältig durch und achten Sie besonders darauf, dass eine deutschsprachige Bedienungsanleitung vorhanden ist.
  • Preisvergleich: Überprüfen Sie den Preis im Vergleich zu Mitbewerbern, um herauszufinden ob das Angebot seriös ist.
  • Fragen an den Verkäufer: Bei Unklarheiten scheuen Sie sich nicht, den Verkäufer nach weiteren Informationen zum Produkt zu fragen. Seriöse Verkäufer reagieren meist recht zügig und freuen sich, Ihre Fragen zu beantworten.
  • Steckertyp: Achten Sie beim Kauf von elektronischen Geräten darauf, dass der Stecker des Produkts auch in Deutschland verwendet werden kann.

Im verlagseigenen WMP Testlab testen wir zahlreiche Geräte aus unterschiedlichen Kategorien. Wie connect und connect living bei verschiedenen Tests vorgehen, können Sie im verlinkten Artikel zu den Testverfahren des Testlab nachlesen.

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Autor: Yvonne Junginger • 1.2.2024

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