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Papier zu den Akten

Mobile Datenerfassung bei WSW Energie & Wasser AG

Die Wuppertaler WSW Energie & Wasser AG organisiert die Wartung und Reparatur ihrer Gas-, Wasser- und Fernwärmenetze papierlos mithilfe eines Betriebsinformationssystems und mobiler Tablet-PCs.

Autor: Redaktion pcmagazin • 7.11.2012 • ca. 4:15 Min

WSW-Unternehmensgruppe
Die Wuppertaler WSW Energie & Wasser AG organisiert die Wartung und Reparatur ihrer Gas-, Wasser- und Fernwärme- netze papierlos mithilfe eines Betriebsinformationssystems und mobiler Tablet-PCs.
© Hersteller / Archiv

Vierzehntausend Hydranten muss die WSW Energie & Wasser AG zurzeit unter Kontrolle behalten. Schon allein die reibungslose Instandhaltung dieser Armaturen erfordert ein hohes Maß an Wissen, Manpower und Organisation. Die Abteilung Netzbetrieb Gas-, Wasser- und Fernwärmeverteilung wart...

Vierzehntausend Hydranten muss die WSW Energie & Wasser AG zurzeit unter Kontrolle behalten. Schon allein die reibungslose Instandhaltung dieser Armaturen erfordert ein hohes Maß an Wissen, Manpower und Organisation. Die Abteilung Netzbetrieb Gas-, Wasser- und Fernwärmeverteilung wartet und repariert jedoch nicht nur Hydranten, sondern auch Rohre, Schächte, Stollen, Kanäle, Leitungen und was sonst noch dem Transport von Energie- und Wärmeträgern im Einzugsgebiet dient.

Vom Papier zum Tablet

Vor rund einem halben Jahr stellten die Teams Entstörung und Wartungn / Inspektion auf eine papierlose Verwaltung um: Alle 35 Außenkräfte halten ihre Inspektionsergebnisse seitdem in einer Server-Lösung fest. Als portables Aufzeichnungsmedium bei Außeneinsätzen nutzen sie handliche, robuste Tablet-PCs.

Thorsten Arkenau, Leiter der Gruppe Arbeitsvorbereitung, Entstörungsdienst und Netzinspektion, erinnert sich noch lebhaft an die papiernen Zeiten: "Unser Betriebssystem bewahrten wir quasi in Ordnern auf". Zogen bis Ende 2011 Fachkräfte los, um ihre Aufgaben zu erfu?llen, trugen sie ihr Auftragspaket ausgedruckt bei sich.

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Sollten sie zum Beispiel 100 Hydranten in Wuppertal Ost spu?len, teilte ihnen eine ausgedruckte Liste mit, welche Armaturen genau der Inspektion bedurften. Ein weiteres mitgebrachtes Papier enthu?llte dem Außendienst die beste Reiseroute. Die Checkliste enthielt zwar schon die Hauptreklamationen zum Ankreuzen, und ein Bemerkungsfeld erlaubte tiefer gehende Erklärungen von Hand. Aber das Ganze erwies sich gerade bei der Ablage als umständlich.

Business-Tablets
Die robusten Business-Tablets unterstützen fast alle Arbeitsprozesse im Außenbereich.
© Hersteller / Archiv

Kalkulierter Kulturschock

"Das Wiederfinden von Vorgängen und bestimmten Objekten dauerte schier ewig", erinnert sich der 35-Jährige. Ganz abgesehen davon, dass nicht jede Schrift treffsicher entziffert werden kann. 2010 traf die Arbeitsgruppe die Entscheidung, Wartung und Entstörung der mobilen Truppe digital durchzufu?hren: Sie motivierte das Ziel, dem pru?fenden Außendienst unkompliziert eine stets aktuelle Planauskunft zur Verfu?gung zu stellen.

Eine echte Herausforderung, denn weder stationäre noch mobile Rechner gehörten damals zu gebräuchlichen Datenträgern bei den Stadtwerken. "Im Wesentlichen war die Nutzung von Rechnern fu?r diesen Arbeitsbereich etwas ganz Neues", erläutert Arkenau. Doch das Konzept u?berzeugte, und die Begeisterung steckte an. Als Projektleiter u?bernahm der Diplom-Ingenieur die Verantwortung fu?r die Auswahl von Soft- und Hardware.

Komponenten der digitalen Verwaltung

Software-seitig wurde Lovion als Partner ausgewählt - die Dortmunder kennen durch langjährige Erfahrung die Bedu?rfnisse von Versorgern, was sich in den Programmen positiv niederschlägt. 2011 ging die Server-Lösung Task & Work live. Alle Einträge landen dort und sind von jedem Rechner aus abrufbar.

Die mobilen Geräte stammen vom bayerischen Systemhaus Acturion: Neun kleine Motion F5v nehmen Daten entgegen. Neben der bei Außenarbeiten nötigen Stoß- und Wasserunempfindlichkeit zählten gutes Handling, Stiftbedienung, Lesbarkeit bei Sonnenlicht und zuvorkommender Service zu Auswahlkriterien. Die Eingewöhnung verlief sehr gut, weil die Mitarbeiter schnell den Nutzen der elektronischen Helfer erkannten.

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"Einzig mit der Größe des Gerätes kamen manche nicht gleich zurecht. Zum Mitnehmen sind der kleine Umfang und das niedrige Gewicht prima, aber an das zielgenaue Klicken und Tippen mussten sich einige unserer Leute erst gewöhnen", entsinnt sich der Gruppenleiter.

Mobiles Arbeiten heute

Macht sich der Außendienst heute auf den Weg, um Rohre, Leitungen oder Schieber zu untersuchen, greifen sich die Betreffenden einen der neun Tablet-PCs und halten damit das Betriebssystem mobil in Händen.

Im Rechner finden sie Tagesplan und Wegempfehlung. Begehen die Fachkräfte beispielsweise die Fernwärme-Freileitungen am Ufer der Wupper, dokumentieren sie die einzelnen Abschnitte:

  • Alles in Ordnung? Einfach mit dem Stift aufs passende Kreuzchen tippen und fertig.
  • Ein Riss droht? Leitungsmängel zeichnen die Inspekteure flink digital per Checkliste auf, und ein geschossenes Foto dokumentiert das Problem zusätzlich.

Individuelle Einträge landen via Tastaturbetrieb im Bemerkungsfeld. Zuru?ck im Betrieb, synchronisieren die Handwerker ihre Daten u?ber eine Docking- Station und bringen das System damit ergebnisgenau auf den aktuellen Stand. Bei Fragen verfolgen zuständige Kollegen Daten und Prozesse mit wenigen Klicks.

Fazit

Die Abteilung nutzt die robusten Motion F5v-Geräte jeden Tag mehrere Stunden fu?r die Durchfu?hrung ihrer Wartungsund Inspektionsarbeiten. Nahezu alle Arbeitsprozesse werden durch die kleinen elektronischen Gefährten unterstu?tzt.

"Fu?r uns wandelte sich der Rechner in Windeseile vom fremden Informations- Transporteur zum Alltagswerkzeug, die Informationstechnik wurde uns schnell zum Freund", fasst Arkenau zusammen. Wie bei der Energieversorgung hat sich auch bei der Entstörung und Inspektion der Energienetze das Beschreiten neuer Wege gelohnt.

Das Unternehmen WSW Energie & Wasser AG

Die WSW Energie & Wasser AG in Wuppertal (im Bild das Heizkraftwerk Elberfeld) versorgt u?ber 360000 Menschen in ihrem Versorgungsgebiet mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Als Energieversorger und Dienstleister ist WSW bundesweit aktiv und bietet den Kunden außer der Energielieferung umfangreiche Beratungs- und Contracting- Dienstleistungen in den Bereichen Wärme-, Kälte- und Druckluftversorgung. WSW produziert Fernwärme und Strom in zwei eigenen Heizkraftwerken in Wuppertal und ist an einem hocheffizienten Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven sowie an einem Windpark in Helmstadt/Bayern beteiligt. Das Unternehmen betreibt fu?r die Trinkwasserproduktion zwei Wasserwerke und zwei Talsperren und ist fu?r den Ausbau und den Betrieb der Wuppertaler Stadtentwässerung zuständig. Es gehört zur WSWUnternehmensgruppe, die auch in den Geschäftsfeldern öffentlicher Personennahverkehr (WSW mobil GmbH) und Abfallentsorgung (Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal/AWG) aktiv ist. Der WSW-Konzern beschäftigt rund 3100 Mitarbeiter.