T-4070, TX-NR5009 und Co: Netzwerk-Streaming mit Onkyo
Onkyo hat im Heimkino-Bereich nur noch einen Receiver in der Einstiegsklasse ohne Netzwerk-Anschluss. Alle anderen AV-Steuerzentralen des Herstellers verfügen über eine Ethernet-Buchse auf der Rückseite. Selbst im Stereo-Segment gibt es mit dem TX-8050 bereits für 400 Euro einen netzwerkfähigen Receiver.

Im Mehrkanalbereich beginnt die Vernetzung mit dem TX-NR509 für 400 Euro und erstreckt sich bis zum Top-AV-Receiver TX-NR5009 für 3.000 Euro. Damit offeriert Onkyo mehr als ein halbes Dutzend Heimkino-Receiver plus zwei -Vorstufen mit serienmäßiger Netzwerk-Fähigkeit. Dazu kommen noch einmal dr...
Im Mehrkanalbereich beginnt die Vernetzung mit dem TX-NR509 für 400 Euro und erstreckt sich bis zum Top-AV-Receiver TX-NR5009 für 3.000 Euro. Damit offeriert Onkyo mehr als ein halbes Dutzend Heimkino-Receiver plus zwei -Vorstufen mit serienmäßiger Netzwerk-Fähigkeit. Dazu kommen noch einmal drei mit einer Ethernet-Schnittstelle ausgerüstete Blu-ray-Player, ein Stereo-Netzwerk-Receiver sowie ein neuer Netzwerk-Tuner.
Mit dem T-4070 zum Preis von 800 Euro folgt Onkyo nun auch einem begrüßenswerten Trend unter den großen japanischen Anbietern. Bisher gab es solche, auch als Streaming Clients geeignete Netzwerk-Player hauptsächlich in Form kostspieliger Exoten von Linn oder T&A. Inzwischen sind Denon mit dem DNP-720AE oder NAD mit dem C 446 auf den Zug in Richtung vernetzte Zukunft aufgesprungen.

Der T-4070 holt über den Ethernet-Anschluss Tausende von Webradio-Stationen ins Wohnzimmer. Er ermöglicht das Streaming von Musik nach dem von der Digital Living Network Alliance definierten, von den führenden Herstellern unterstützten DLNA-Standard.
Von der Platte ins Wohnzimmer
Das heißt, der T-4070 vermag über die Anlage Musik wiederzugeben, die sein Benutzer auf der Festplatte seines Laptops gespeichert hat. Wer sich vom Rechner abnabeln möchte, kann sein digitales Musikarchiv auf eine autarke Netzwerk-Festplatte übertragen. Solche NAS (Network Attached Storages) gibt es beispielsweise von Netgear, einem Hersteller, der auch gleich den passenden Router im Angebot hat.

Die Daten von der Festplatte nimmt der T-4070 in den gängigen Formaten MP3, WMA, WMA Lossless, FLAC, WAV, Ogg Vorbis und AAC an. Diese Formate lassen sich auch über die Netzwerk-Receiver von Onkyo wiedergeben. Allerdings verwendet Onkyo im T-4070 besonders hochwertige Wandler namens Wolfson WM8742 für jeden Kanal zur Rückwandlung in ein analoges Audiosignal. Eigentlich könnte ein einziger Chip beide Kanäle verarbeiten, doch die Japaner setzen auf bestmögliche Wandlungspräzision und haben jedem Kanal eine Sonderbehandlung spendiert.
Qualität und Quantität
Der T-4070 baut nicht nur auf Qualität, sondern auch auf Programmvielfalt und Flexibilität im Einsatz. An der USB-Buchse auf seiner Frontseite nimmt er MP3-, WMA- oder AAC-Audiodateien von USB-Flash-Speichern oder iPods respektive iPhones entgegen.

Damit erschöpft sich der Funktionsumfang noch lange nicht. Mit an Bord ist ein Tuner für UKW, Mittelwelle und DAB+ mit jeweils 40 Senderspeichern für Analog- und Digital-Radio. Wem der Klang der integrierten D/A-Wandlung nicht ausreicht, der kann über drei Digital-Ausgänge - darunter ein professioneller nach AES/EBU-Norm von Amphenol - die Digitaldaten an einen separaten Digital-Analog-Wandler weiterreichen. Diese Art von Systemausbau ist beispielsweise mit den Receivern aus gleichem Hause nicht möglich. Wer also Audio-Streaming nicht nur als willkommene Zugabe betrachtet, sondern ernste Absichten hegt, der sollte zum Netzwerk-Tuner greifen.
Für den Durchschnittsnutzer lohnt sich die zusätzliche Anschaffung des T-4070 dagegen nicht, wenn er bereits einen Netzwerk-Receiver von Onkyo besitzt - außer zur Anbindung eines Nebenraums. Die DAB-Empfangssektion für sich macht nicht zwingend den Kauf des T-4070 erforderlich, dank Universal-Port lässt sich das DAB+Tuner-Modul UP-DTI für 130 Euro bei den Netzwerk-Receivern von Onkyo nachrüsten.
Blur-ray Player von Onkyo
Anders sieht es aus, wenn Video- und Foto-Streaming gefragt sind: Diese Funktionen kommen mit einem Blu-ray-Player ins System. Onkyo bietet drei Modelle: den BD-SP309, den BD-SP808 und den BD-SP809. Alle drei besitzen einen Netzwerk-Anschluss, der neben der BD-Live-Funktion zur Nutzung interaktiver Zusatzinhalte zu den eingelegten Blu-ray Discs auch das Media-Streaming über das Heimnetzwerk ermöglicht.
Die Onkyo-Player spielen dabei mit Media-Servern nach DLNA- oder UPnP-Standard zusammen wie etwa dem Windows Media Center auf dem PC. Das bedeutet, neben Audioformaten können die Blu-ray-Player auch jede Menge Videos und Fotos in Formaten wie AVI, MKV oder JPEG abspielen. Wer hochauflösende Audiodateien etwa im FLAC-Format - das wegen seiner hohen Klangqualität bei gleichzeitig moderatem Speicherbedarf unter Audiophilen sehr beliebt ist - über seine Anlage wiedergeben möchte, kommt dagegen mit einem Blu-ray-Player allein nicht aus.

Auch vTuner für Internet-Radio und Online-Streaming-Dienste wie AUPEO!, Napster oder Last.fm machen die Anschaffung eines Receivers oder Netzwerk- Tuners erforderlich. Insofern braucht sich der Onkyo-Besitzer, der ohnehin einen Blu-ray-Player mit seinem AV-Receiver betreiben will, über redundante, doppelt bezahlte Funktionen nicht allzusehr zu grämen.
Drahtlos macht mehr draus
Eher ein Problem ist der Strippensalat eines solchen High-Tech-Systems, denn lediglich der Stereo-Receiver TX-8050 und die Mehrkanal-Receiver der aktuellen Gerätegeneration (TX-NR...09) lassen sich durch den separaten WLAN-Adapter UWF-I für 50 Euroüber die USB-Buchse drahtlos vernetzen.
Ähnliche Lösungen gibt es auch von Mitbewerbern. Pioneer befreit damit auch die Blu-ray-Player vom Netzwerkkabel, das normalerweise erst aus dem Arbeitszimmer ins Wohnzimmer verlegt werden muss. Dabei will kaum jemand, der in diese neue Welt unerschöpflicher Programmvielfalt und eindrucksvoller Klangqualität eingetaucht ist, auf diesen Fortschritt wieder verzichten: Musik von der Festplatte über das AV-System wiedergeben zu können, ohne einen Computer bedienen zu müssen, ist ein Grundbedürfnis der heutigen Gesellschaft geworden wie der inzwischen erfüllbare Wunsch nach flachen Bildschirmen, die man an der Wand aufhängen kann.
Das Scrollen durch die Media-Archive lässt sich bequem vom Sofa mit Fernbedienung und On-Screen-Display bewerkstelligen. Damit wird Streaming endlich familientauglich - für einen Preis, den die meisten Heimkino-Betreiber bezahlen können, denn das nötige Zubehör (siehe rechts) kostet nicht die Welt.