Mini-Tablets in Hochform
Günstige Android-Tablets unter 200 Euro
Im heiß umkämpften Tablet-Markt werden die Geräte immer günstiger und kleiner. Schon ab 100 Euro bekommt man die Westentaschen-Computer. Wie groß der Surfspaß dabei ist, zeigt unser Vergleichstest.

Keine Frage, Tablets sind die großen Gewinner im IT-Markt. Diese recht junge Geräteklasse erfreut sich bei Kunden rund um den Globus wachsender Beliebtheit, was sich in den Verkaufszahlen niederschlägt. So gehen die Analysten der Marktforschung IDC davon aus, dass weltweit allein im vierten Quartal 2012 rund 30 Millionen Tablet-PCs über den Ladentisch gingen.
Der Tablet-Markt ist im vergangenen Jahr um ganze 75 Prozent gewachsen - auch auf Kosten des "klassischen" Desktop-PCs. Hinzu kommt laut IDC das stetig wachsende Angebot an Geräten und die gesunkenen Preise. Dabei wurde der Preiskampf im Wesentlichen durch das von Asus für Google hergestellte Nexus 7 und das Amazon Kindle Fire HD eingeleutet.
Das Google-Tablet und das Mini-Tablet des Online-Versandhändlers kosten keine 200 Euro, bieten aber viel fürs Geld. Kein Wunder also, dass das Günstig-Gerät bereits 2011 den US-Tablet-Markt aufmischte und den Siegeszug der Taschen-Computer mit 7 Zoll Größe einläutete. Inzwischen haben Mini-Androids in diesem Format eine beachtliche Fangemeinde gefunden. Und das nicht nur, weil sie preislich attraktiv sind, sondern auch, weil sie klein und leicht sind und bequem in jede Jackentasche passen.
Und selbst die günstigen Geräte sind mittlerweile erstaunlich leistungsfähig - da haben Amazon mit seinem Kindle Fire HD und Asus mit dem Nexus 7 zum gleichen Preis die Messlatte schon recht hoch gelegt. Diese Geräte sind allerdings selbst in der kleinsten Ausstattungsvariante immer noch fast doppelt so teuer wie das günstigste Tablet im Test (Acer Iconia B1, für 119 Euro). Der höhere Preis macht sich vor allem in ihrer hochwertigen Ausstattung bemerkbar.

Besonders auffallend ist das bei den Displays. Zwar bieten alle Geräte im Test mindestens 1024 x 768 Pixel an. Doch lassen sowohl Helligkeit wie auch Blickwinkelstabilität bei den günstigen Geräten von Acer, Blaupunkt und TrekStor zu wünschen übrig. Der Spaßfaktor beim Couch-Surfen ist mit diesen Geräten eher niedrig, weil je nach Neigung des Gerätes auf dem Bildschirm kaum etwas klar zu sehen ist.
Mehr Freude bereiten da die wertigeren Surf-Books von Asus, Amazon und Kobo. Ihre Displays mit IPS-Panel sind hell und bieten auch aus einem schrägen Winkel noch eine gute Sicht. Dass der Kindle Fire HD dennoch das Schlusslicht im Test bildet, liegt unter anderem daran, dass ihm eine Kamera und eine Schnittstelle für microSD-Karten fehlen.
Pocket-Router: Internet für unterwegs
In den günstigen Varianten der von uns getesteten Tablets der 200-Euro-Klasse fehlt es an Mobilfunk-Fähigkeiten. Mit Pocket-Routern kann man aber auch mit diesen Geräten unterwegs ins Internet gehen, ohne nach einem WLAN -Hotspot suchen zu müssen.
Router für die Jackentasche

Mobile Router werden mit einer SIM-Karte bestückt und bauen eine mobile Internetverbindung über 3G auf, Geräte wie Tablets können dann einfach über WLAN auf diese Verbindung zugreifen. Huaweis rund 95 Euro teurer mobiler WLAN -Hotspot E586 ermöglicht eine drahtlose Verbindung für bis zu fünf Geräte. Er beherrscht alle gängigen WLAN -Verschlüsselungsmethoden. Zusätzlich ist ein microSD-Speicherkartenslot an Bord. Der integrierte Akku reicht für etwa 5 Stunden im WiFi-Betrieb.
Der auf der CeBIT vorgestellte M5350 von TP-Link soll sogar bis zu sechs Stunden im Akkubetrieb durchhalten und erlaubt bis zu zehn Geräten einen gleichzeitigen Internetzugang.
Alternative: Smartphone-Tethering

Wenn man ein Smartphone besitzt, das Tethering unterstützt und der Mobilfunkvertrag das auch zulässt, dann kann auch das Mobiltelefon als mobiles Modem für das Tablet dienen. Die Verbindung zwischen den Geräten wird auch hier über WLAN hergestellt. Allerdings sollte man von YouTube und App-Installationen besser Abstand halten, denn bei vielen Mobilfunkverträgen wird die Verbindung auf 64 KBit/s gedrosselt, wenn ein bestimmtes Datenvolumen überschritten wird.
Fazit
Wer für ein Mini-Tablet weniger als 200 Euro auf den Tisch legt, darf keine Höchstleistung erwarten. Einen echten Sieger in dem Testfeld auszumachen, fällt dennoch nicht schwer. Schließlich liefert Asus mit dem Nexus 7 eine durchweg überzeugende Leistung ab. Dass für das Google-Tablet am Ende dabei doch nur ein insgesamt befriedigendes Ergebnis herausspringt, liegt daran, dass ihm Ausstattungsmerkmale wie Kamera, Speichererweiterung oder ein HDMI-Anschluss fehlen.