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Kampf der Systeme

Festplatten und SSDs im Test

Langsam, aber sicher werden SSDs preiswerter. Auch wenn sie mit etwa 1,40 Euro pro Gigabyte noch zigfach teurer sind als Festplatten, wird die SSD nun doch auch für Privatanwender interessant und damit zur Konkurrenz für die HDD.

Autor: Guido Lohmann • 12.7.2011 • ca. 2:30 Min

festplatte
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© PC Magazin

Vergleicht man die Kenngrößen Preis und Kapazität, sind SSDs den herkömmlichen HDDs weiterhin haushoch unterlegen. Die auf Magnetscheiben basierenden Massenspeicher sind mit Gigabyte-Preisen von 4 Cent unschlagbar billig und mit aktuell 3 TByte Kapazität auch wesentlich größer als SSDs. Le...

Vergleicht man die Kenngrößen Preis und Kapazität, sind SSDs den herkömmlichen HDDs weiterhin haushoch unterlegen. Die auf Magnetscheiben basierenden Massenspeicher sind mit Gigabyte-Preisen von 4 Cent unschlagbar billig und mit aktuell 3 TByte Kapazität auch wesentlich größer als SSDs.

Letzteres ist allerdings kein prinzipieller Vorteil - lediglich der enorm hohe Preis sorgt dafür, dass SSDs in Gigabyte-Größe nur im Profi-Bereich und dann meist als PCI-Express-Karten verkauft werden. In unserem Test haben wir uns auf Festplatten und SSDs im 3,5- und 2,5-Zoll-Format mit SATA-Anschluss konzentriert.

Bei den Festplatten geht der Riesenwuchs nahezu ungebremst weiter. Inzwischen sind 3,5-Zoll-Laufwerke mit 3 TByte keine Ausnahme mehr und auch die kleineren 2,5-Zoll-Laufwerke weisen mit einem Terabyte eine beachtliche Kapazität auf. Eine Steigerung des Fassungsvermögens lässt sich über eine Erhöhung der Datendichte oder durch den Einbau weiterer Datenscheiben erreichen.

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Was die Datendichte angeht, ist kaum Spielraum, weshalb bei 2,5-Zoll-Platten mit einem Terabyte ein zusätzlicher Platter zum Einsatz kommt. Das führt bei allen aktuellen Modellen dazu, dass sie mit 12,5mm rund drei Millimeter dicker sind als normale 2,5-Zoll-HDDs. Wer seinen tragbaren Computer oder ein externes Gehäuse mit einer TByte-Platte ausstatten will, sollte daher vor dem Kauf sicherstellen, dass sie auch wirklich hineinpasst.

Kaufberatung:SSD-Laufwerke

Einen anderen Weg, die Kapazität zu erhöhen bzw. diese adressierbar zu machen, gehen die Hersteller bei 3-TByte-Platten im so genannten Advanced Format. Sie packen die Daten in 4-KByte-Sektoren anstatt die Sektoren wie seit Urzeiten üblich 512 Byte Nutzdaten fassen zu lassen. Die Sektorgröße bringt einen Kapazitätsgewinn von immerhin fünf bis zehn Prozent. Auch die Ausnutzung durch Daten ist effektiver.

Die Kehrseite der Medaille: Ältere Programme und Betriebssysteme kommen mit dem neuen Format unter Umständen nicht klar. Zwar geben sich die Laufwerke zum System hin als 512-Byte-Modelle aus, allerdings nützt das nichts bei Programmen, die direkt auf die Platte zugreifen. So weigern sich etwa ältere Versionen von Truecrypt, solche Modelle zu verschlüsseln.

Ältere Betriebssysteme wie Windows XP lassen sich zwar täuschen, allerdings ist der Erfolg ein Pyrrhussieg: Im Glauben, ein 512-Byte-Laufwerk vor sich zu haben, kümmert sich das Betriebssystem nicht um die tatsächlichen Sektorgrenzen und legt seine Partition zwar an einer 512er-, nicht aber an einer 4096er-Grenze an.

Test: SSD-Laufwerke

Im Betrieb führt das zu Geschwindigkeitseinbußen, weshalb die Hersteller für Benutzer älterer Betriebssysteme kostenlose Alignmenttools anbieten, die die gesamte Partition verrücken. Das dauert zwar einmalig seine Zeit, lohnt sich aber. Neuere Betriebssysteme wie Windows 7 oder diverse Linuxe achten selbst auf eine korrekte Ausrichtung.

SSDs als Zusatzoption

Ob sich der Kauf einer SSD schon lohnt, muss jeder für sich entscheiden. In Notebooks eingesetzt verleihen sie eine fühlbare Spritzigkeit und schonen den Akku. Auch Desktop-Systeme fühlen sich mit SSDs nach unseren Erfahrungen schneller an. Es bietet sich daher an, eine kleine, preiswerte SSD als Systemfestplatte zu verwenden und eine normale HDD als Datenlaufwerk.

Ratgeber: Grafikkarteeinbauen und installieren

Kinderkrankheiten, wie ein stetiger Leistungsrückgang beobachten wir seit der Einführung des TRIM-Befehls nicht mehr. Bleibt das Problem mit der Firmware. Anders als bei Festplatten sind die Daten nach einem Upgrade - das aber nicht mehr so oft nötig zu sein scheint wie bei den frühen Modellen - ziemlich sicher futsch.

An einem Backup kommt man also nicht vorbei. Aber das sollte sowieso Pflicht sein und das Gute nebenbei: Bei einer Terabyte-großen HDD als Datenlaufwerk ist für die Sicherung einer kleinen SSD wohl immer genug Platz.