Zum Inhalt springen
Der Guide für ein smartes Leben.
VG Wort Pixel
Netzteile

Einschienen-Methode

Autor: Günter Pichl • 31.5.2011 • ca. 2:55 Min

Einschienenbahn ...

Einschienenbahn

image.jpg
Die 12V-Spannung des Antec zeigt sich bei gleichen Lastbedinungen deutlich wankelmütiger. Sie alterniert um fast 700 mV.
© PC Magazin

Seasonic hat bereits vor Jahren ganz auf seperate Strombegrenzungen verzichtet und liefert seitdem den vollen Strom der 12-Volt-Versorgung an allen Anschlüssen. Das können dann je nach Netzteil 100 Ampere oder mehr sein, im Falle des hier getesteten X-560W immerhin 46 Ampere.

Für den Anwender vereinfacht das den Anschluss leistungsstarker Grafikkarten ganz enorm, denn so muss er sich über eine mögliche Überlastung einzelner 12-Volt-Schienen keine Gedanken mehr machen.

Und weil das so praktisch ist, sind inzwischen auch andere Hersteller zur "Einschienen-Methode" übergangen - in unserem Test sind das mit Cooler Master, Corsair, Silverstone und Thermaltake schon mehr als die Hälfte der Teilnehmer. Einen Grenzfall bildet das bequiet Dark Power Pro, das sich per extra Schalter wahlweise auf Vier- oder Einschienenbetrieb stellen lässt.

Im Falle eines Kurzschlusses könnte sich eine einzelne Schiene übrigens durchaus fatal auswirken. Schließlich erzeugt ein doppelt so hoher Strom auch doppelt so viel Wärme.

Kontaktaufnahme

image.jpg
Auch wenn man nicht wirklich etwas falsch machen kann, Stünde dem Corsair eine Beschreibung der Buchsen gut zu Gesicht.
© PC Magazin

Wärme fällt auch immer dann an, wenn ein Übergangswiderstand zu einem Spannungsabfall führt. Entsprechend hat modulares Kabelmanagement auch seine Kehrseite, denn jede zusätzliche Steckverbindung führt zwangsläufig zu Verlusten. Immerhin traten bei unseren Belastungstest keine Auffälligkeiten in Form heißer Stecker oder auffällig niedriger Spannungen zu Tage.

Dennoch sollten Sie beim - nicht immer leichtgängigen - Stecken der Kabel Sorgfalt walten lassen, um schlechte Kontakte zu vermeiden. Bei den Netzteilen von Corsair, Seasonic und Silverstone sind alle Kabel modular, was vor allem in der Case-Modder-Szene gerne gesehen wird.

Bei den anderen Netzteilen ist zumindest der obligatorische 24-polige Main-Stecker, meist aber auch die 8-polige CPU-Stromversorgung fest verdrahtet.

Fazit

Das Erfreuliche vorweg: Wie nicht anders zu erwarten, findet sich in diesem Testfeld kein schlechtes Gerät. Selbst das Schlusslicht von FSP überzeugt mit guten elektrischen Eigenschaften. Wer auf modulares Kabelmanagement verzichten kann und sich an dem etwas lauteren Lüftergeräusch nicht stört, kann mit dem höchst effizienten 600-Watt-Netzteil für 85 Euro durchaus glücklich werden.

Auf der anderen Seite ist der Testsieger von Corsair - der nicht nur zufällig große Ähnlichkeit zum Seasonic zeigt - nicht mehr weit vom Optimum entfernt. Hier treffen sehr gute elektrische Eigenschaften auf höchsten Wirkungsgrad, geringe Geräuschentwicklung und eine sehr gute Ausstattung.

Bei der Ausstattung verschenkt das Seasonic X-560 den Testsieg, ansonsten liegt das 560-Watt-Gold-Netzteil auf Augenhöhe mit dem Testsieger und stellt in der Geräuschwertung sogar den Primus. Wer auf diesen Punkt besonderen Wert legt, macht aber auch mit dem Enermax Modu87+ und dem bequiet Dark Power Pro keinen Fehler. Letzteres überzeugt zudem mit seiner Sonderausstattung in Form zusätzlicher Anschlüsse für die inzwischen allgegenwärtigen Gehäuselüfter.

Die Voraussetzungen, die ein Netzteil erfüllen muss, um das "80 Plus Gold"-Siegel tragen zu dürfen, sind nicht gerade von Pappe: Ab 20 Prozent Last ist ein Wirkungsgrad von 88 Prozent gefordert, bei halber Last gar 92 Prozent und bei Volllast immer noch 88 Prozent.

Für ein PC-Netzteil sind das harte Vorgaben, die nur durch eine aufwändige Spannungsregelung und die Verwendung hochwertiger - und damit teurer - Komponenten zu erreichen sind. Dem entsprechend finden sich unter den hier getesteten 80-Plus-Gold-Stromspendern keine Billigangebote. Unser Testfeld umfasst Netzteile zwischen 500 und 750 Watt.

Gewählt haben wir diese Leistungsklasse, weil sich damit die Bedürfnisse der meisten Nutzen abbilden lassen. Netzteile jenseits der 750-Watt-Klasse sind dagegen nur mehr für wenige Spezialfälle wie Gaming-PCs mit SLi-bzw. Crossfire-Grafikverbund oder extreme Overclocker interessant, während unterhalb von 500 Watt kaum "80 Plus Gold" zertifiziete Stromspender angeboten werden.

Mehr zum Thema
Netzteil
System: Netzteil tauschen Netzteil-Tausch leicht gemacht
image.jpg
Netzteil
netzteil, brand
Vergleichstest: Netzteile Brandgefährliche Netzteile