Der strikte AppStore
Am Gängelband Ein Punkt, der viele potenzielle iPad-Käufer abschreckt, ist das strikte Regiment Apples über den AppStore. Man kann nur Apps installieren, die den rigiden Bestimmungen von Apple genügen. Und die verbieten nicht nur potentiell gefährliche Apps, sondern auch solche, in denen zu ...
Am Gängelband
Ein Punkt, der viele potenzielle iPad-Käufer abschreckt, ist das strikte Regiment Apples über den AppStore. Man kann nur Apps installieren, die den rigiden Bestimmungen von Apple genügen. Und die verbieten nicht nur potentiell gefährliche Apps, sondern auch solche, in denen zu viel nackte Haut zu sehen ist oder die politisch nicht opportun sind.
So kommen manche Modemagazine nur in einer zensierten Form auf das Apple-Tablet und auch politische Karrikaturen hat der Apple-Bann getroffen. Dazu kommt noch die Weigerung Apples, Flash auf dem iPad zuzulassen, das daher manche Webseiten nur unvollständig anzeigen kann. Ein weiterer Knackpunkt ist der vergleichsweise hohe Preis für das iPad. Die kleinste Version mit WLAN und einem nur 16 GByte großen Flashspeicher kostet schon 499 Euro. Für das Spitzenmodell mit 64 GByte und 3G-Module sind satte 799 Euro fällig.
Die Androiden kommen

Nicht nur auf Smartphones, auch auf Tablets ist Googles Android bisher der größte Konkurrent für Apple. Eins ganze Reihe von kleineren asiatischen Herstellern hat schon Android-Tablets auf den Markt gebracht.
Die Palette reicht hier von der dreisten iPad-Kopie ePad von Zenithink mit 10-Zoll-Display und dem ebenfalls stark am Apple-Tablet angelehnten 7-Zöller aPad bis hin zu eigenständigeren Geräten wie den 7-Zöllern Smakit S7 von Huawei oder der Webstation von Camangi.
Bekannter in Deutschland ist Archos. Der französische Hersteller hat derzeit zwei Android-Tablets im Programm: das Archos 7 Home Tablet mit 7-Zoll-Display, das wir auch in der Redaktion hatten, und das gerade auf der IFA vorgestellte Archos 8 Home Tablet. Das Archos 8 Home kommt mit einem 8-Zoll-Display mit der eher ungewöhnlichen Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten.
Zu den kleinen 7-Zöllern gehört auch das SmartPad, das man beim Internetanbieter 1&1 als Zugabe zu einigen DSL-Tarifen bekommt oder für 299 Euro auch einzeln kaufen kann. Eine weitere IFA-Neuheit ist das 10-zöllige-Tablet Interpad des gleichnamigen deutschen Herstellers.
Dessen Spezifikationen mit Dual-Core-ARM-Prozessor, Nvidia Tegra2 und 16 GByte Flash-Speicher lassen ein sehr leistungsfähiges Gerät erwarten - wir sind auf das erste Testmuster gespannt. Das Interpad soll 700 Gramm auf die Waage bringen und bis zu 12 Stunden mit einer Akkuladung auskommen. Das Android-Tablet erscheint im Herbst in zwei Versionen: als Interpad home mit WLAN für 399 Euro und später als Interpad street mit WLAN und 3G.
Nachdem eher kleinere Hersteller vorgelegt haben, kommen nun auch die Großen wie Dell, Samsung, Asus und Motorola mit Android-Tablets auf den Markt.
Dell bringt mit dem Streak ein Gerät, das eher eine Kreuzung aus Smartphone und Tablet darstellt. Im Gegensatz zu anderen Android-Tablets kann man mit dem 5-Zöller Streak nicht nur surfen oder Apps ausführen, sondern auch telefonieren, ein Headset gehört zum Lieferumfang des 599-Euro-Tablets. Allerdings wäre das Streak mit 220 Gramm für ein Smartphone reichlich schwer und es wird auch primär im Querformat bedient.
Daher ist das Dell-Gerät dann doch näher am Tablet als am Smartphone. Als CPU dient ein schneller Qualcomm Snapdragon mit einem GHz Taktfrequenz, mit dem eingebauten GPS-Empfänger nebst digitalem Kompass dient das Streak auch gleich als Navi. Zudem sind gleich zwei Kameras an Bord: ein 5-Megapixel-Modell mit LED-Blitz auf der Rückseite und eine VGA-Webcam in der Front.
Hinweis: Den Test des Dell Streak reichen wir demnächst nach.

Das Android-Tablet von Samsung soll im dritten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen. Es ist auch ein 7-Zoll-Gerät, aber mit einem deutlich stärkeren Prozessor als die Tablets von Archos und 1&1. Zudem kann das Samsung mit einem präziseren kapazitiven Touchscreen aufwarten. An 10-Zoll-Tablets im iPad-Format arbeiten Asus und Motorola.
Das Asus Eee Pad soll allerdings erst im März 2011 auf den Markt kommen, dafür aber günstiger als das iPad werden. Ob das kommende Motorola-Tablet in Deutschland verfügbar sein wird, ist unklar. Motorola entwickelt das Gerät in Zusammenarbeit mit Verizon, es soll laut Branchengerüchten als Plattform für das IPTV-Angebot von Verizon in den USA dienen.
In der Theorie gewährt das auf Linux basierende Open-Source-Betriebssystem Android mehr Freiheiten als das abgeschlossene Apple-System, in der Praxis trifft das aber nur für die Entwickler der Tablets zu, die das Google-OS nach ihren Wüschen anpassen können. Anwender können ohne Klimmzüge weder Applikationen außerhalb des vorgegebenen App-Stores installieren, noch gar selbst eine neuere Betriebssystem-Version.