Gaming-Tastatur
Tesoro Tizona Spectrum im Test
Das Tizona Spectrum ist ein mechanisches Gaming-Keyboard mit einem optional ansteckbarem Ziffernblock. Ob das Konzept überzeugt, zeigt unser Test.

Das getestete Keyboard Tizona Spectrum zeichnet sich durch ein kompaktes Design aus. Es misst 375 x 154 mm (BxT) bei einer Höhe von 24 mm. Dieses „Kunststück“ erreicht der taiwanesische Hersteller Tesoro durch das Weglassen des Ziffernblocks - schließlich benutzen diesen viele Gamer gar nicht.
Tesoro bietet die Tizona Spectrum derzeit nur mit den roten Switches des chinesischen Produzenten Kailh an. Diese mechanischen Taster sind Nachbauten der bekannten roten MX-Schalter des deutschen Herstellers Cherry und entsprechen in ihrer Charakteristik in Etwa dem Vorbild. Dank eingebauter RGB-LEDs wird der Tastenhintergrund und die Tastenbeschriftung beleuchtet. Wer will kann im Treiber jede Taste sogar mit einer individuellen Farbe versehen, so dass einem farbenfrohen Anblick im Prinzip nichts im Wege steht.
Die Tizona Spectrum verfügt seitlich jeweils über einen USB 2.0-Port. Hier lässt sich USB-Zubehör anstecken. Für Geräte mit höherer Stromaufnahme (externe Festplatten oder USB-Headsets) muss die Tastatur zusätzlich mit Strom versorgt werden. Das dazu nötige Stromkabel wird mitgeliefert. Alternativ lässt sich ein optionaler Ziffernblock an den USB-Ports anbringen, s. unten.

Praxis-Check: Tesoro Tizona Spectrum
Das Gehäuse der Tizona Spectrum besteht aus stabilem schwarzem Kunststoff und liegt rutschsicher auf dem Tisch. Die roten Kailh-Switches machen beim Tastendruck kein Klickgeräusch und besitzen keinen spürbaren Schaltpunkt. Sie erfordern nur eine geringe Betätigungskraft, eignen sich somit gut für schnelle Tastenanschläge, wie sie etwa bei Ego-Shootern häufig notwendig sind. Für Vielschreiber ist die Tastatur aufgrund des fehlenden Schaltpunktes dagegen weniger tauglich.
Dank der vergleichsweise geringen Bauhöhe von 24 mm lassen sich die Tasten gut erreichen - andere mechanische Tastaturen sind oft bis zu 35 mm hoch. Dennoch wäre eine ansteckbare Handballenablage wünschenswert. Die seitlich verkürzte Bauweise erlaubt das nähere Zusammenrücken von Tastatur und Maus, was einen ergonomischere Hand- und Armhaltung ermöglicht. Unter der Leertaste sind noch drei Daumentasten platziert, die ein schnelles Abrufen von vordefinierten Makros ermöglichen.

Weniger gefallen hat uns die auf den Tasten verwendete Schriftart. Die Fonts sind recht schmal und dick gehalten – wer beim Tippen von Texten auf die Beschriftung sieht, kann diese nicht so gut erfassen. Dass es der Hersteller besser kann, beweist ein Blick auf die englischsprachige Version der Tizona Spectrum – hier wurde eine geeignetere Schriftart gewählt.
Um den Funktionsumfang der Tizona Spectrum voll auszureizen, muss man einen Treiber installieren. Dort lassen sich etwa die Beleuchtungseffekte festlegen oder Makrofunktionen aufzeichnen. Die Darstellung im Treiber ist jedoch sehr kleinteilig, das Handling recht umständlich und zudem nicht immer selbsterklärend. Oft ist unklar, was man als nächstes anklicken soll. Die erstellten Profile lassen sich lokal speichern. Eine Funktion zum Tauschen von Profilen, etwa über eine Online-Community von Gamern, wäre hilfreich, ist aber nicht vorgesehen. Gerade dieser Punkt würde den Programmieraufwand für Einsteiger enorm erleichtern.

Praxis-Check: Spectrum Nomad
Wer nicht auf einen Ziffernblock verzichten will, für den bietet der Hersteller wie schon oben erwähnt das optionale Spectrum Nomad an. Dieses schlägt mit knapp 50 Euro zu Buche und lässt sich mittels eines USB-Steckers und einer magnetischen Halterung an der linken oder rechten Seite der Tastatur anbringen. Die Befestigung ist nicht wirklich stabil: Will man das Keyboard am Tisch versetzen, löst man das angedockte Numpad schnell unbeabsichtig ab. Der breite Rahmen der Tastatur und des Numpad sorgen zudem dafür, dass die zusammengesteckte Kombination am Ende breiter ausfällt als eine Standardtastatur.
FAZIT: Tesoro Tizona Spectrum im Test
Technisch macht Tesoro bei der Tizona Spectrum vieles richtig. Die Tastatur ist solide verbaut und die mechanischen Schalter erledigen ihre Aufgabe mit Bravur. Am Ende des Tages stören zahlreiche Kleinigkeiten jedoch den ersten positiven Gesamteindruck: Die Tastenbeschriftung ist schlecht erfassbar, der Treiber wenig intuitiv zu bedienen und die Erstellung von Makros erfordert Geduld. Hinzu kommt der Preis, der gerade in Kombination mit dem optionalen Numpad zu hoch angesetzt ist.
Günstigere Alternativen gibt es durchaus: Wer eine sehr gute mechanische Gaming-Tastatur ohne Schnickschnack sucht, dem empfehlen wir die HyperX Alloy FPS. Diese zeichnet sich dank eines Stahlrahmens, auf dem die Tasten befestigt sind, durch eine enorme Stabilität aus.

Tesoro Tizona Spectrum: Details
- Schalter: mechanisch, Kailh rot
- System: Windows 10, 8, 7, Vista, XP
- Anschluss: 2x USB 2.0
- Abmessungen: 375 x 24 x 154 mm (BxHxT)
- Kabellänge: 1,8 Meter
- Gewicht: 1,08 kg