Samsung UE65KS9090 im Test: Stylische Halfpipe
Mehr zum Thema: SamsungIn der 9er-Baureihe von Samsung tummelt sich die Crème de la Crème der gebogenen Brillanz. Auch dank winzigster Helferlein – den Quantenpunkten – ziert die schicken Modelle das Ultra-HD-Premium-Logo. Aber Vorschusslorbeeren allein dafür gibt es im Testlabor nicht. Wir haben den Samsung UE65KS9090 im Test.

Schon das Öffnen des Kartons ist bei einem Fernseher wie dem Samsung UE65KS9090 ein Highlight. Ob Standfuß, Panel oder Fernbedienung - alles an ihm gestalteten die Designer in höchster Vollendung. Der 3.800 Euro teure Bolide gehört zur SUHD-Riege von Samsung und damit in die TVOberklasse. Bis au...
Schon das Öffnen des Kartons ist bei einem Fernseher wie dem Samsung UE65KS9090 ein Highlight. Ob Standfuß, Panel oder Fernbedienung - alles an ihm gestalteten die Designer in höchster Vollendung. Der 3.800 Euro teure Bolide gehört zur SUHD-Riege von Samsung und damit in die TVOberklasse. Bis auf 3D-Technik hat er so ziemlich alles an Bord, was gut und teuer ist. Selbst die gerippte Plastik- Rückwand erschein bei genauerer Betrachtung sehr hochwertig.
Der Aufbau ist im Nu erledigt: Fuß aufstellen, Fernseher einhängen, festschrauben und fertig. Dabei fällt auf, dass der neue Highender nur noch eine Taste am Gerät aufweist. Durch Tippen und Halten lassen sich aber verschiedene Schaltfunktionen aktivieren wie Lautstärke, Kanal und Standby. Ähnlich auch die Vorgehensweise am schlichten Geber, der erstmals auf eine komplette Zehnertastatur verzichtet. Ernüchterung machte sich im Testraum breit, als diese Fernbedienung nicht mit dem Fernseher zusammenarbeiten wollte.
Ein Blick unter den Batteriefachdeckel gab dann den entscheidenden Hinweis: Man muss den Fernseher mit der Funkfernbedienung erst einmal pairen (koppeln), um ihn einsetzen zu können. Nach drei Sekunden war dann auch diese Hürde genommen.

Erstaunlich einfach
Anfangs erschien der Umgang mit dem neuen Geber seltsam fremd, da aber wirklich jede Funktion schnell aufgerufen ist - sei es über die vorhandenen Tasten oder über prompt aufpoppende Bildschirmtastaturen - kam richtig Freude auf. Durch die rasante Verarbeitungsgeschwindigkeit im Bildmenü und die logische Struktur des aktuellen "Smart Hubs" wird das Stöbern zum wahren Vergnügen. Der Installations-Guide arbeitete alle wichtigen Grundeinstellungen der Reihe nach ab.
Etwas hakelig wurde es beim Sendersuchlauf. Zunächst verweigerte er ihn gänzlich, da der Fernseher den angeschlossenen Bluray-Player als Satelliten-Receiver ausmachte. Beim nächsten Anlauf fand er unter den mit "Astra 19,2°" betitelten Voreinstellungen keinen Sender - eine Inkompatibilität mit der hiesigen Sat-Verkabelung im Testraum. Beim dritten Versuch gelang es schließlich unter dem Profil "Satellit".
Alle anderen Einstellungen waren dank sehr hilfreicher Bildschirmgrafiken schnell erledigt. Auch die alltägliche Handhabung - wie etwa das USB-Recording oder auch Mediendateien per USB sowie Netzwerk einzuspielen - gelang auf Anhieb. So gab er beispielsweise im Praxistest alle Videoschnipsel anstandslos wieder. Lediglich bei zwei Tonspuren schwächelte er - eine in DTS- und die andere in MPEG-Ton bei 256 kbps. Seine Vorgänger konnten diese Dateien aber stets wiedergeben. Sehr hübsch gestalteten die Entwickler auch das MP3-Menü. Der Fernseher lädt dort auch die Albumcover der Dateien nach, sofern sie in der Datei gespeichert sind. Und den adäquaten Ton für die Musiksession konnte der Samsung auch liefern. Die eingebauten Lautsprecher spielten bis in die Maximallautstärke ohne zu verzerren. Zwar reichten seine Basseinlagen nicht an großvolumige Lautsprecher heran, für einen Fernseher klang der 65-Zöller aber schon ganz ordentlich.

Der Bildtest wurde von einer Komplikation mit der Messtechnik überschattet. Leider konnten die Laboringenieure das Problem nicht mehr zeitnah beheben, so dass die HDR-Messung nachgeliefert werden muss. Die ersten gelungenen Messergebnisse deckten sich aber mit den Beobachtungen der Tester. Das Curved-Modell lieferte ein Spitzenweiß, das deutlich über 500 Candela lag.
Im Schwarzwert reichte das von unten hinterleuchtete Modell nicht an die Referenz UE65KS9590 (siehe Test video 06/2016) heran. Allerdings ist dieser auch ein DirektLED-Modell, was noch einige hundert Euro teurer ist. Dementsprechend arbeitete das lokale Dimmen beim aktuellen Gerät auch nicht ganz so akkurat. Die Tester konnten 14 vertikale Zonen ausmachen.
Gut geglättet
Sehr angetan waren sie wiederum von der Bewegungsglättung "Auto Motion Plus", die bereits in der Einstellung "Auto" einen hervorragenden Job machte. Senkrechte Kanten blieben auch bei Schwenks vergleichsweise scharf. Lediglich durchlaufende Schriften wurden leicht verzeichnet. In der Königsdiziplin - den HDR-Bildern - legte der Samsung noch einen drauf. Sonnenreflektionen auf dem Wasser etwa funkelten hell und sehr realitätsnah. Filmkost, sei es vom Bluray-Player oder via USB eingespielt, beeindruckte mit einer angemessenen Durchzeichnung in dunklen Bildpartien.
In puncto Farbwiedergabe trumpften die beworbenen Quantenpunkte, die im Panel verarbeit sind erstaunlich auf: Die durchs LED-Licht angeregten Nanokristalle sollen reinere Farben liefern und taten es im Test auch. Die wesentlich satteren Farben ließen sich schon mit bloßem Auge erkennen und wirkten frisch und unverfremdet.
Fazit
Mit einem UVP von 3.800 Euro ist der gebogene Highender zwar nicht eben ein Schnäppchen, dafür erhält der Käufer einen sehr schicken, sehr flotten und sehr eindrucksvollen Bildwerfer, der auch noch einfach zu bedienen ist. Dafür gebühren dem Samsung UE65KS9090 schließlich doch noch die Lorbeeren.