8K QLED TV
Samsung GQ85Q900R im Test: Eine neue TV-Ära
Auf der IFA platzte Samsungs 8K-Bombe. Wo normalerweise Visionen für das kommende Frühjahr vorgestellt werden hieß es: "Markteinführung ist Oktober!" Doch was bringt die neue Technik wirklich und wann wird sie Ultra-HD ablösen? Wir haben das gigantische Topgerät Samsung GQ85Q900R im Test-Labor untersuchen können.

Samsung ist bekannt dafür, lieber zu klotzen statt zu kleckern. Der Marktführer ist halt nicht mit Zurückhaltung so weit gekommen, und der neue Samsung GQ85Q900R ein Paradebeispiel dafür, wie man sich mit Superlativen brüstet. Misst man die Evolution der TV-Technik an der dargestellten Bildschärfe, tut er nichts Geringeres, als eine neue Ära der Unterhaltungselektronik einzuleiten. Nebenbei mischt er auch die „klassischen“ 4K-Fernseher kräftig auf, denn in einigen Belangen setzt er grundsätzlich neue Höchstmarken.
Stellen wir uns aber erst einmal die Frage der Sinnhaftigkeit. Die meisten Menschen haben noch nicht einmal den Schritt von HDTV zu Ultra-HD vollzogen, einige werden sogar von der Abschaltung der analogen SD-Kabelfrequenzen eiskalt erwischt, obwohl die dort gebotene Bildqualität unterirdisch schlecht und seit Jahrzehnten überholt ist. Und in diese unsere miese Welt setzt Samsung seinen neuen 8K-Spross, der gefühlt der Marktentwicklung etliche Lichtjahre voraus zu sein scheint.
Doch die Entwicklung rast schneller denn je, Technologiezyklen werden immer kürzer. Während eine 8K-Ausstrahlung in Deutschland immerhin in den Fahrplänen von TV-Plattform, European Broadcast Union und des DVB auftaucht, soll in Japan schon im Dezember der Regelbetrieb starten, wahrscheinlich sogar in 120Hz.
„Regelbetrieb“ bedeutet allerdings nur, dass eine Satellitenstation ein Tagesprogramm zeigt, dessen Inhalte sich oft wiederholen. Bedenkt man, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei uns in 720p, also nicht einmal Full-HD ausstrahlt, erscheint 8K hier noch weit entfernt. Doch wie bei allen Innovationen nach dem Farbfernsehen PAL kann man von diesen Stationen kein Voranpreschen erwarten. So waren es es auch bei Ultra-HD, diversen HDR-Verfahren und dem erweitertem Farbraum schon Streaminganbieter, die als Erste mit im Boot saßen und Filme in revolutionärer Qualität lieferten.

Laut Samsungs Marketingstrategen braucht man jedoch nicht einmal 8K-Quellen, um die Qualität der 8K-Revolution auszuschöpfen. Diese Geräte seien auch bei 4K, Full-HD und sogar SD-Material besser als alles Dagewesene – und zwar durch künstliche Intelligenz. Logisch. Was auf den ersten Blick wie Propaganda erscheint, ist technisch aber nicht ganz abwegig, und viele Thesen konnten wir im Labor tatsächlich mit messtechnischen Argumenten stützen. Doch erst einmal zu Grundlegendem.
Was ist 8K?
Schon die erste Roadmap zur Ultra-HD-Auflösung hatte vor vielen Jahren die 8K-Auflösung als UHD-II gelistet. Die 7680x4320 Bildpunkte wurden nach vielen Tests und Untersuchungen als sinnvoll für Displays jenseits der 100 Zoll erachtet, die hoffentlich irgendwann mal zur Normalität werden würden.
Bedenkt man, dass eine gewisse Überabtastung bei der Auflösung nicht schadet, sondern Digitalisierungsartefakte mindert, ergibt dieser 85-Zöller in 8K also voll Sinn. Wenn man so viele mikroskopischkleine Bildpunkte zur Verfügung hat, kann man jegliches Material besser darauf umrechnen, und am Ende wirkt es fast analog und besonders homogen.
Das ist Samsungs Hauptargument. Tatsächlich wurde viel menschliches und maschinelles Hirnschmalz darin investiert, dass jeglicher Inhalt gut ausschaut. Damit ist der Samsung Q900R weitaus mehr als einfach unsere bisherige LCD-Referenz Q9 mit viermal so vielen Bildpunkten.

Der frühe Vogel
Technisch gesehen hätte Samsung noch etwas warten müssen mit der Markteinführung, doch man durfte Sharp, wo in Japan viel 8K vorbereitet wird, nicht die Innovationsrolle überlassen. So besitzt der hier vorgestellte Q900R offiziell nicht einmal eine HDMI-Buchse, die 8K entgegennimmt.
Man munkelt zwar, ein Eingang würde die Signale verarbeiten, da die Normen verabschiedet sind und Samsung die Chips selbst baut, aber es gibt keine Bestätigung, da die HDMI-Testspezifikationen noch nicht feststehen. Man darf es also noch nicht HDMI 2.1 nennen.
Im Gespräch mit einem Entwicklungsingenieur erfuhren wir, dass die Übertragung von der One Connect Box über das Invisible Cable zum TV in 8K schon mit bis zu 60Hz möglich ist (Full-HD in 120Hz) und der integrierte Mediaplayer dies auch bereits aus HEVC-Filmdaten dekodieren kann.
8K-HDMI-Eingänge könnte man durch eine neue One-Connect-Box auf einfache Weise nachrüsten. Auch dass das aktuelle Gerät schon zukünftige TV-Ausstrahlungen (DVB-S2X) in 8K mit 100 Hz Duallayer empfängt, wagen wir zu bezweifeln. Konkrete Pläne oder Preise für ein Upgrade seien aber noch geheim. Diese Zukunftssicherheit ist beim Kauf entscheidend, vor allem bei so kostspieligen Geräten.
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Immerhin gelingt der Übergang zu 8K deutlich besser als bei den ersten 4K-Fernsehern 2013. Sie akzeptierten nur 30-Hz-Quellen, und eine HEVC-Dekodierung war noch nicht verfüg-bar, geschweige denn HDR. Damals waren wir aber völlig aus dem Häuschen, da diese TVs ebenfalls 84- bzw. 85-Zoll-Giganten waren und bis zu 25.000 Euro kosteten, was uns absurd groß und luxuriös erschien. Mittlerweile ist die Durchschnittgröße von deutschen TVs deutlich angewachsen, und wir wollen kaum etwas unter 65 Zoll testen. Da ist ein 85er ein schön großer, aber realistischer TV, und eine Preisempfehlung von 15.000 Euro erscheint da fast greifbar – naja, nicht wirklich.
QLED at its best
Samsungs 8K-Fernseher, die Q900R-Reihe gibt es neben den hier gezeigten 85 Zoll auch in 75” (€ 7000) und 65” (€ 5000). Design und Ausstattung erinnern stark an die bisherige Topserie Q9FN. Selbst das für die megasatte Bildqualität ausschlaggebende direkte lokale Dimmen mit 480 QLEDs wurde beibehalten. Das Design mit der externen Anschlussbox und dem dezenten optischen Kabel blieb, genauso wie die schnelle Steuerung mit der pfiffigen tastenarmen Fernbedienung.
Spracherkennung, die Einbindung in die IoT-Welt der Smart-Things und natürlich die umfangreiche Ausstattung an Apps inklusive, Sky-Q, Diveo und dem optionalen HD+ TV-Key gibt es auch. Neben dem Doppeltuner für TV-Aufnahmen sorgt das IPTV-Portal TV-Plus für mehr Content.
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Allerdings wurde das Herz der Elektronik stark aufgewertet. Hatte der Q9FN noch seine Problemchen dabei, aus miesem Quellmaterial ordentliche Bilder zu zaubern, hält Samsung hier alle großen Versprechen. Da alles jetzt „Q“ ist, nennt sich die neue Engine „Quantum Prozessor 8K“, und ihr wurde anhand von Tausenden Paaren originaler und perfekt skalierter Bilder und Sequenzen maschinell beigebracht, wie man Inhalte für Mikropixel auf bereitet, sodass sie gut aussehen.
Das nennt man wohl künstliche Intelligenz, und die ist die entscheidende Basis des 8K-Konzeptes. Tatsächlich klappt das wirklich gut. Man sollte gerade bei den artefaktbehafteten Shoppingsendern in SD-Qualität keine Wunder erwarten, aber man bekommt fast welche geliefert.
Es schaut natürlich nicht alles so aus, als wäre es nun Ultra-HD, doch wo andere Geräte Fehler noch verstärken, um Schärfe zu gewinnen oder Kontrast maximieren und dabei Banding erzeugen, besitzen die Resultate des Quantum Prozessors mehr Harmonie und Natürlichkeit, jedenfalls im Filmmodus. Und genauso wie aktuelle 4K-TVs Full-HD Blu-rays mit Leichtigkeit zu Spitzenbildern verarbeiten, sieht 4K oft echt netter und schärfer aus, wenn man es auf diesem 8K-Gerät anschaut.
Wir haben Samsungs Algorithmen natürlich auch mit unseren speziellen zweidimensionalen Schärfetestflächen gefüttert, die in Helligkeits- und Farbkomponente maximale Anforderungen an jede Norm stellen. Wo die meisten 4K-Fernseher die Segel streichen, nämlich bei der radialen Farbauflösung, zeigt der Samsung locker alle Details sehr sauber. Eine neue Variante unseres Messbildes, die wir in 8K HEVC kodiert haben, lief bis in die schärfsten Details. Ferner war die Skalierung auch von DVDs vorbildlich gelöst.
Der fast wichtigste Vorteil von Samsungs 8K-Panel liegt eher im Verborgenen – im Kompromiss aus Auf-lösung und Blickwinkel. Samsung hatte nämlich eine Technik entwickelt, die den Farb-Blickwinkel deutlich verbessert, indem Flächen mit Mustern versehen werden. Das mindert die Auflösung, doch die ist bei 8K nativ so gewaltig, dass es nur aus einem halbem Meter Sehabstand auffällt.
Perfekte 4K-Auflösung und Auf bereitung schwacher Quellen waren Mankos, die man der Q9-Serie nachsagen konnte. Die sind jetzt im Q900 Geschichte. Nebenbei bemerkt hat der GQ85Q900, den wir als Vorserien-Pilotgerät, also noch nicht ganz verkaufsfertig, testen konnten, die größte HDR-Brillanz, die wir jemals gesehen haben. In der Serie verspricht uns Samsung satte 4000 Nits von diesem Giganten, was den hohen Strombedarf erklärt.
Der Farbraum lag noch knapp unter dem des Q9, was an unserer Abstimmung lag. Die EOTF Helligkeitskurve, die andere QLEDs übertrieben, bleibt hier aber präzise auf Referenzniveau. HDR wird exakt so wiedergegeben wie im Studio abgemischt.
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Fazit
Auch wenn es noch keine 8K-Quellen gibt, ist dieser Samung absolut genial. Er setzt seine mikrofeinen Pixel und einen KI-Chip ein, um ein besonders homogenes Bild zu erzielen und den Blickwinkel bei gewaltigem Kontrast und maximaler Schärfe zu erhöhen. Das gigantische Bild ist ein Hammer und bei echtem 8K-Material atemberaubend.
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