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Battlefield 2042 im Test: Oh, wie schön wäre Panama ...

Battlefield 2042 wurde mit zahlreichen Vorschusslorbeeren bedacht, muss im Test aber diverse Federn lassen. Wir klären auf.

Autor: The-Khoa Nguyen • 3.12.2021 • ca. 4:25 Min

Battlefield 2042 im Test
© EA

Battlefield 2042 hat keinen Singleplayer-Part. So viel sei schon einmal vorweggenommen. Die Entwickler hatten also alle Freiheiten, sich voll und ganz auf den Multiplayer-Part des Shooters zu konzentrieren. Drei Spielmodi (All-Out-Warfare, Hazard Zone und Battlefield Portal) sind an Bord, 13 Maps un...

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Pro

  • Riesige Maps
  • Bis zu 128 Spieler gleichzeitig
  • Toller Portal-Modus
  • Remaster beliebter Maps
  • Großartige Matches

Contra

  • Noch viele Bugs
  • Wenig Teamplay-Mechaniken
  • Fragwürdige Designentscheidungen

Fazit

Wer kann, der wartet einfach noch etwas mit dem Kauf.

  Vielversprechend

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Battlefield 2042 hat keinen Singleplayer-Part. So viel sei schon einmal vorweggenommen. Die Entwickler hatten also alle Freiheiten, sich voll und ganz auf den Multiplayer-Part des Shooters zu konzentrieren. Drei Spielmodi (All-Out-Warfare, Hazard Zone und Battlefield Portal) sind an Bord, 13 Maps und ein neues Klassensystem. Statt wie früher in festgelegten Rollen zu denken – zum Beispiel Soldat oder Sanitäter – wählen wir in Battlefield 2042 zwischen zehn verschiedenen Persönlichkeiten, die unterschiedliche Perks und Gadgets mit sich bringen.

In All-Out-Warfare haben wir die Wahl zwischen den Unter-Modi „Eroberung“ und „Durchbruch“. Während wir in „Eroberung“ so viele Flaggenpunkte wie möglich halten müssen, haben wir in „Durchbruch“ die Aufgabe, Flaggenpunkte einzunehmen und dann zum nächsten Sektor vorzurücken. Das andere Team muss die Flaggenpunkte verteidigen.

Seltsam: wir dürfen im Menü zwar einen der Unter-Modi wählen, dafür aber keine Map. Wir werden also einfach zufällig in ein Spielgeschehen geworfen. Das funktioniert auf PC und Next-Gen-Konsolen sehr schnell, auf älteren Konsolen braucht es etwas länger. Übrigens: Wer im Menü des Spiels bereits ein eigenes Squad mit Kumpels gebildet hat wird (meistens) auch zusammen in ein Team auf der Map geworfen.

Und hier geht es wirklich wahnwitzig zu. 128 Spieler – so viele tummeln sich maximal auf einer Map. In vorherigen Spielen lag die maximale Spieleranzahl bei 64. Das funktioniert, weil die Karten entsprechend vergrößert wurden, ansonsten würde wohl pures Chaos herrschen. „Eroberung“ funktioniert deshalb ordentlich. Etwas schwieriger wird es bei „Durchbruch“, da sich hier sämtliche Spieler auf immer einen Flaggenpunkt konzentrieren. Wenn sich tatsächlich 128 Spieler auf einer Map befinden, dann kann schnell die Übersicht flöten gehen.

Battlefield 2042 im Test: Drei Spielmodi, unterschiedlicher Spaß

Die neuen Spezialisten fügen sich gut in Spiel ein, denn mittlerweile kann jeder Charakter sämtliche Waffen nutzen genauso wie jedes Gadget. Das ist nett, dafür opfern die Entwickler aber entscheidende Teamplay-Elemente. Zwar ist eine Widerbelebung noch immer dieselbe XP-Zahl wert wie ein Kill, dafür lohnt es sich kaum mehr, andere Teamkollegen zu heilen. Auch ein gutes Squad-Teamplay wird nicht mehr honoriert.

Hazard-Zone ist im Vergleich zu den beiden All-Out-Warfare-Modi ein ganz neuer Spielmodus. Hier ist es das Ziel, Datenlaufwerke zu beschaffen und zu entkommen. Dagegen haben allerdings nicht nur gegnerische Teams etwas, sondern auch KI-Squads, die uns gemeinsam den Garaus machen wollen. Hält man die Datenlaufwerke in der Hand, gilt es, eine von zwei Evakuierungszonen zu erreichen. Der Clou: Die evakuierenden Helis heben nur einmalig ab. Wer das Taxi verpasst, ist verloren.

Battlefield 2042 im Test
Battlefield 2042 im Test
© EA

Die Ausrüstung für die Matches muss, ähnlich wie in Counter-Strike, vor jedem Match neu gekauft werden. Und im Gegensatz zu All-Out-Warfare dürfen sich die Spezialisten hier nicht doppeln, da die unterschiedlichen Charaktere essentiell für das Teamplay sind. Im Gegensatz zu All-Out-Warfare ist nämlich in Hazard-Zone das Zusammenspiel unerlässlich. Das resultiert auch in deutlich geordneteren Matches, die weniger Chaos versprühen.

Schade nur, dass Dice das Große und Ganze aus dem Blick verloren hat. Während Hazard-Zone in sich gut funktioniert, gibt es zu wenige Belohnungen – egal ob in Sachen XP für das Gesamtlevelsystem Ingame-Credits, die man für verbesserte Ausrüstung ausgeben kann – allerdings ausschließlich in Hazard-Zone.

Der wohl umfangreichste Spielmodus ist Battlefield Portal. Hier warten nicht nur Maps aus alten Battlefield-Teilen auf uns, sondern komplett editierbare Free-for-All- oder Deathmatch-Spielmodi. Wer sich etwas Mühe macht, kann damit die abstrusesten Regeln aufstellen. Zum Beispiel kann man die zur Verfügung stehende Waffenauswahl begrenzen oder das Nachladen an bestimmte Bewegungen koppeln. Auf Dauer dürften hier wirklich wahnwitzige Modi entstehen. Etwas schade ist es, dass dieser Tiefgang nur für Free-for-All oder Deathmatch gilt. Zwar gibt es auch Rush oder Conquest, hier sind die Anpassungsmöglichkeiten aber nicht so kleinteilig. Grundsätzlich macht der Modus aber, gerade aufgrund der wiederbelebten, remasterten Karten – darunter Klassiker wie Arica Harbour oder Valparaiso – enorm viel Spaß.

Battlefield 2042 im Test: Ganz schön buggy ...

Die Anzahl der Modi, die unterschiedlichen Spielweisen – alles gut also? Leider nicht. Denn Dice hat ein paar Designentscheidungen getroffen, die doch verwirren. Beispiel? Die zufällige Streuung. Was soll dieses Feature? Es simuliert auf mittlere und lange Distanz eine steigende Ungenauigkeit der Waffen. Egal wie sensibel wir anlegen, Rückstoß ausgleichen, uns hinlegen – es kann vorkommen, dass Kugeln zufällig ihr Ziel verfehlen. Das frustriert auf Dauer.

Battlefield 2042 im Test
Battlefield 2042 im Test
© EA

Ebenfalls etwas ernüchternd: die Grafik. Trotz Frostbite-Power steht man immer wieder an Orten auf den Karten, die mager bis gar nicht designed scheinen. Lagerhallen sind komplett verwaist, manche Häuser sehen seltsam detailarm aus. Auch das Map-Design, mit teils enorm langen Laufwegen, ist fragwürdig, auch wenn die Karten grundsätzlich nur so vor Abwechslung strotzen. Etwas mehr Liebe zum Detail wäre angebracht gewesen.

Besonders ernüchternd ist allerdings das Zerstörungssystem. Es wurde in Battlefield 2042 nahezu auf ein Minimum zurückgefahren. Komplette Zerstörungen sind quasi nicht mehr möglich. Sehr schade, vor allem weil es seinerzeit ein Alleinstellungsmerkmal der Battlefield-Reihe war. Die einzigen Ausnahmen sind Arica Harbour und Schlacht in den Ardennen – hier können wir noch nach Herzenslust die Gegend umpflügen.

Wo die Entwickler aber ganz unbedingt ran müssen, sind die Bugs. Außer Kontrolle geratene Ragdoll-Effekte, unsichtbare Wände, Serverausfälle, eingefrorene Matches und vieles mehr – das alles gehört noch immer zum Multiplayer-Alltag auf dem Schlachtfeld. Klar, bei einem ambitionierten Spiel wie Battlefield 2042 kann man kaum Fehlerfreiheit erwarten. Die Schiere Fülle an Bugs ist jedoch ernüchternd und passt leider zu so manch unausgegorener Spielidee.

Battlefield 2042 im Test: Fazit

Battlefield 2042 ist beileibe kein schlechtes Spiel. Im Gegenteil: mit den richtigen Teammates macht es eine wahre Freude. Umso unschöner ist es, dass Dice scheinbar einiges nicht zu Ende gedacht hat. Hazard-Zone ist ein spannender Modus, der aber viel zu abgekoppelt vom Rest des Spiels wirkt, die Bugs sind eine Seuche und die Grafik teilweise etwas arg detailarm. Etwas mehr Feintuning hätte hier wirklich gut getan. Wer kann, der wartet einfach noch etwas mit dem Kauf. Denn die meisten Kritikpunkte sind nichts, was die Entwickler nicht mit Patches beheben könnten.

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Battlefield 2042 | Battlefield Portal – Offizieller Trailer

Quelle: Dice / Electronic Arts

Battlefield 2042 – Offizieller Gameplay-Trailer

Quelle: Dice / Electronic Arts