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Google-Alternativen

Wissenschaftliche Texte im Internet finden

Google macht schon vieles einfacher. Aber für das Recherchieren wissenschaftlicher Texte gibt es noch viel bessere Suchmaschinen. Mit ihrer Hilfe lassen sich zum Beispiel Abhandlungen finden, die in den Trefferlisten von Google & Co. allenfalls ganz hinten landen.

Autor: Redaktion pcmagazin • 10.8.2010 • ca. 1:55 Min

Studie zu Internet-Shopping von Universität Hohenheim
foto: web.de
© Archiv
Inhalt
  1. Wissenschaftliche Texte im Internet finden
  2. Wissenschaftliche Suchmaschinen im Überblick

Das Internet hat die Informationsrecherche revolutioniert. Die zielgerichtete Suche wird jedoch aufgrund der Quellenvielfalt auch komplexer. Besonders die Suche nach wissenschaftlichen Texten ist mit allgemeinen Suchmaschinen nicht ganz einfach, denn häufig werden wissenschaftliche Quellen in ...

Das Internet hat die Informationsrecherche revolutioniert. Die zielgerichtete Suche wird jedoch aufgrund der Quellenvielfalt auch komplexer. Besonders die Suche nach wissenschaftlichen Texten ist mit allgemeinen Suchmaschinen nicht ganz einfach, denn häufig werden wissenschaftliche Quellen in den Trefferlisten erst weit unten angezeigt. Wer zielgerichteter suchen möchte, der kann dies mit speziellen Suchmaschinen für wissenschaftliche Inhalte tun.
"Allgemeine Suchmaschinen, wie die von Google oder Yahoo, sind für die wissenschaftliche Informationsrecherche nur bedingt geeignet", erklärt Dirk Pieper, Suchmaschinen-Experte an der Universität Bielefeld. Als Leiter des "BASE"-Projektes (Bielefeld Academic Search Engine) betreut er eine der großen deutschen Wissenschafts-Suchmaschinen. "Die Dokumente sind in den allgemeinen Suchmaschinen nicht auf den ersten Blick als wissenschaftliche erkennbar und werden häufig nicht weit oben in den Trefferlisten angezeigt", sagt er. Die wissenschaftliche Suchmaschine selbst ist eine relativ neue Entwicklung. Eine der ersten war Anfang dieses Jahrtausends "Scirus" vom Elsevier-Verlag aus Amsterdam. "Wissenschaftliche Suchmaschinen durchsuchen Dokumentenserver, auf denen frei verfügbare, wissenschaftliche Abhandlungen verfügbar sind", erläutert Pieper. Einige, wie BASE, zeigen hauptsächlich frei zugängliche Inhalte an, bei anderen, wie Scirus oder Google Scholar, lassen sich auch kommerzielle Inhalte finden. Die Suche selbst ist bei fast allen Anbietern kostenlos. Das Lesen mancher Dokumente kann jedoch kosten. Die meisten wissenschaftlichen Suchmaschinen zeigen Dokumente oben in der Trefferliste an, wenn diese häufig zitiert wurden. "Eine Rolle spielt im Google Scholar-Ranking auch, ob der Autor bekannt und der Text vollständig ist, denn wir wollen erreichen, dass die nützlichsten Verweise möglichst weit oben angezeigt werden", erklärt Stefan Keuchel von Google Deutschland.

Suche im "Deep Web"

Die Wahl der Suchmaschine hängt vom Vorwissen und dem Ziel der Recherche ab. "Wenn ich genau weiß, was ich finden will, sind allgemeine Suchmaschinen in vielen Fällen eine gute Wahl", rät Dirk Lewandowski, Professor für Information Research an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Wenn das nicht funktioniert und beispielsweise bei der Suche nach einem medizinischen Phänomen nur Hilfeseiten und Erlebnisberichte von Betroffenen angezeigt würden, so sollte man es auch bei den wissenschaftlichen Suchmaschinen versuchen. Diese zeigen auch Inhalte des "Deep Web" an, also Inhalte, die mit den allgemeinen Suchmaschinen nicht zugänglich sind. Eine weitere Fundgrube sind die Fachdatenbanken der Universitäten und Fachhochschulen. Hier lassen sich wissenschaftliche Veröffentlichungen geordnet nach Fachbereichen suchen und finden und auch der Zugriff auf viele Fachzeitschriften ist darüber möglich.

Die Hochschulen bieten zum effektiven Umgang mit den Datenbanken meist Schulungen in den eigenen Bibliotheken an. "Wer einen hohen Anspruch an seine Recherche hat, sollte Informationen in allgemeinen und wissenschaftlichen Suchmaschinen sowie in Fachdatenbanken gleichzeitig suchen", rät Pieper. Auch könne es nicht schaden einen Blick in den Bibliothekskatalog der Hochschule zu werfen.

von Nadine Hantke