Windows 8: Alle Neuerungen und wie man sie nachrüstet
Mehr zum Thema: MicrosoftDie ersten Beta-Versionen von Windows 8 kursieren im Usenet samt einem Tool zum Freischalten versteckter Funktionen. Und wer es nicht abwarten kann, pimpt sein Win 7 auf Win 8.

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- Windows 8 im Eigenbau
Verschlusssache Windows 8: Microsoft-Chef Steve Ballmer bezeichnet die neue Windows-Version als das gewagteste, derzeit entwickelte Software-Produkt aus seinem Hause, doch Offizielles über den Windows-7-Nachfolger war bis vor Kurzem nicht oder kaum bekannt. Mit der Geheimhaltung klappt es allerding...
Verschlusssache Windows 8: Microsoft-Chef Steve Ballmer bezeichnet die neue Windows-Version als das gewagteste, derzeit entwickelte Software-Produkt aus seinem Hause, doch Offizielles über den Windows-7-Nachfolger war bis vor Kurzem nicht oder kaum bekannt. Mit der Geheimhaltung klappt es allerdings nicht so recht, denn inzwischen sind jede Menge Details zum neuen OS publik geworden.
Erste Hinweise auf die Features von Windows 8 lieferte eine vertrauliche PowerPoint-Präsentation von Microsoft, die im Juni 2010 ihren Weg ins Internet fand. Aus dieser Präsentation kann man ablesen, dass Microsoft einen App Store ähnlich dem von Apple plant, in dem Windows-User Software kaufen, herunterladen und installieren können.
Außerdem soll die persönliche Arbeitsumgebung künftig nicht mehr an einen einzigen PC gebunden sein, sondern sich ins Netz verschieben lassen und damit auf jedem beliebigen Rechner bereit stehen.
Auffällig ist auch die Fokussierung auf das Trend-Thema Tablet-PCs, bei dem Microsoft angespornt durch den großen Erfolg von Apples iPad ebenfalls mitmischen will. Entsprechend viele Funktionen sind auf diese Geräteklasse gemünzt: So soll Windows 8 besonders energiesparend arbeiten, ein Einloggen per Gesichtserkennung statt Passwort erlauben und auf eher leistungsschwächeren Geräten mit einer speziell optimierten Benutzeroberfläche laufen. Anders als der Vorgänger soll sich Windows 8 außerdem völlig problemlos auf USB-Laufwerke installieren und davon booten lassen.
Kurz nach dem PowerPoint-Datenleck wurde auch der Erscheinungstermin bekannt. Ein holländischer Microsoft-Manager hatte Ende Oktober 2010 einen Blogbeitrag zum ersten Geburtstag von Windows 7 verfasst und am Ende der Nachricht erwähnt, der OS-Nachfolger sei bereits in Arbeit und würde in etwa zwei Jahren erscheinen, also Anfang 2012.
Der Super-GAU für Microsoft folgte im Januar 2011: Zu diesem Zeitpunkt tauchte eine frühe Version von Windows 8 im Internet auf. Dabei handelt es sich um den Milestone 1 von Windows 8, der laut Datumsstempel vom 22. September 2010 stammt und die Build-Nummer 6.2.7850 trägt. Ende April gab es für Tauschbörsianer dann ein Osterei der besonderen Art zu holen, nämlich den Milestone 2 (Build 6.2.7955) vom 28. Februar 2011.
Nach Redaktionsschluss darauf gelangte dann auch noch der Milestone 3 (Build 6.2.7959) ins Netz, eine 64-Bit-Server-Version von Windows 8. Alle drei Leaks sind zwar frühe Beta-Versionen, doch sie zeigen eindeutig, wohin die Windows-Reise geht und beweisen außerdem, dass die eingangs erwähnte Microsoft-Präsentation bereits alle wichtigen Fakten auf den Tisch gelegt hat.
Windows 8 Milestone 2 im Tes
In der von uns getesteten Version sind einige angekündigte Funktionen nur in Ansätzen oder bruchstückhaft enthalten, zum Beispiel das Tablet-PC-Interface oder der Webcam-Modus. Selbst die schon vollständig implementierten Features hat Microsoft gut versteckt, denn nach einer frischen Installation ist erst einmal nichts davon zu sehen.
Um sie freizuschalten, muss man entweder bestimmte Dateien und Registry-Einträge manuell ändern oder sie auf Knopfdruck mit einem Tool wie Windows 8 BluePoison 1.4 ans Tageslicht holen, das die Betreiber des italienischen Blogs www.windows8italia.com zur Verfügung stellen. Version 1.5 ist bereits in Vorbereitung.
Laut Internet-Gerüchteküche soll sich das neue Windows extrem schnell installieren lassen und zudem deutlich schneller starten als Windows 7. Beides konnten wir bei der uns vorliegenden Betaversion nicht feststellen: Installation und Bootvorgang laufen weder schneller noch langsamer ab als bei Windows 7. Hier gibt es noch jede Menge Spielraum für Tempo-Verbesserungen.
Geplant ist für den Systemstart ohnehin noch einiges, was die Beta nicht hergibt: Direct Computing Experience. Statt das komplette Betriebssystem hochzufahren, kann sich Windows 8 angeblich darauf beschränken, nur die allernotwendigsten OS-Komponenten und eine ausgewählte Anwendung zu starten.
Umgekehrt soll sich Windows 8 in Sekundenschnelle in den Energiespar-Modus versetzen lassen. Damit das auch mit der neuesten Hardware klappt, soll Windows 8 den BIOS-Nachfolger UEFI sowie USB 3.0 und Bluetooth 3.0 unterstützen.