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Geräte einbinden

TV & Co. im lokalen Netzwerk

Ob Fernseher, Player, Spielekonsole oder AV-Receiver: Unterhaltungselektronik besitzt inzwischen auch einen Netzwerkzugang. Wir zeigen verschiedene Möglichkeiten, um die Verbindung zwischen Unterhaltungselektronik und Heimnetz herzustellen.

Autor: Michael Seemann • 6.3.2013 • ca. 4:15 Min

netzwerk, home entertainment, tv
netzwerk, home entertainment, tv
© Hersteller/Archiv

Es ist noch gar nicht so lange her, da nutzte man den Internetzugang von zu Hause ausschließlich mit PCs und Notebooks. Inzwischen sind diese Geräte nur noch einige unter vielen, die sich den gemeinsamen Online-Zugang des Heimnetz-Routers teilen. Neben Webradios, Netzwerkfestplatten oder Smartphon...

Es ist noch gar nicht so lange her, da nutzte man den Internetzugang von zu Hause ausschließlich mit PCs und Notebooks. Inzwischen sind diese Geräte nur noch einige unter vielen, die sich den gemeinsamen Online-Zugang des Heimnetz-Routers teilen. Neben Webradios, Netzwerkfestplatten oder Smartphones finden immer mehr Wieder-gabegeräte im Wohnzimmer den Zugang ins Internet. Vernetzung bietet viele Vorteile: Über den Online-Zugang lassen sich aktuelle Firmware-Updates für die Geräte komfortabel per Download beziehen und nahezu vollautomatisch durchführen.

Der Anwender muss die Firmware nicht mehr umständlich mit dem PC von der Hersteller-Homepage herunterladen und auf einen externen Datenträger speichern oder gar brennen. Hinzu kommen bereitgestellte Online-Dienste, die sich bequem am Fernseher nutzen lassen Dazu gehören YouTube, Internetradio, Social Networks, Online-Fotoalben, Webbrowser, Video on Demand (VoD) und vieles mehr.

Ein weiterer wichtiger Vorteil der Vernetzung: Geräte im Wohnzimmer geben nun auch alle Multimediadateien über das Heimnetz wieder. So kann der Fernseher auf Filme, Fotos oder Musikdateien auf einem Computer oder auf einer Netzwerkfestplatte zugreifen.

Es macht also Sinn, seinen netzwerkfähigen Fernseher, Player oder Receiver mit dem Heimnetz zu verbinden. Der Weg ins Heimnetz führt dabei immer über den WLAN-Router. Er regelt als eine Art "Heimnetzzentrale" den gesamten Datenverkehr innerhalb des Heimnetzes und ermöglicht die Verbindungen ins Internet.

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Der "dLAN 500 AV Wireless+"-Adapter von devolo kombiniert Powerline und WLAN.
© Hersteller/Archiv

Über Netzwerkkabel

Das Netzwerkkabel (Ethernet) ist die klassische Methode, mit der ein netzwerkfähiges Gerät an den Router angeschlossen wird. Die meisten Geräte in der Unterhaltungselektronik sind heute mit einem LAN- oder Ethernet-Anschluss ausgestattet. Netzwerkkabel sind einfach zu installieren, preisgünstig und im Vergleich zu anderen Methoden nahezu unempfindlich gegen Störungen.

Das eine Ende des Netzwerkkabels kommt in den LAN-Port des zu verbindenden Gerätes, zum Beispiel eines Fernsehers. Das andere Kabelende wird in einen freien LAN-Port auf der Rückseite des Routers gesteckt.

Da die LAN-Ports bei Heimnetzroutern auf maximal vier Stück begrenzt (4-Port-Switch) sind, kann die Anzahl der LAN-Ports bei Bedarf unkompliziert um einen externen Switch erweitert werden. Die LAN-Ports der meisten Heimnetzrouter unterstützen den Übertragungsstandard Fast Ethernet, dessen maximale (Brutto-)Übertragungsrate bei 100 Mbit/s liegt.

Im Praxiseinsatz sind jedoch nur die tatsächlich übertragenen Nutzdaten pro Zeiteinheit (Netto-Übertragungsrate) interessant. Bei Fast Ethernet sind das immerhin noch beachtliche 94 Mbit/s. Diese Geschwindigkeit und die geringe Störanfälligkeit sind selbst für die Übertragung hochauflösender Videostreams meist ausreichend.

Die zehnfach so schnelle Kabelverbindung über den Gigabit-Ethernet-Standard spielt bei den meisten Geräten im Bereich Unterhaltungselektronik keine Rolle. Sie haben meist nur einen Fast-Ethernet-Port.

Bei den meisten Kabelverbindungen im Heimnetz sind in der Regel nur relativ kurze Strecken zu überbrücken. Dafür können herkömmliche Ethernet-Kabel nach dem CAT5e-Standard eingesetzt werden, die bereits zahlreichen Netzwerkgeräten beiliegen. Selbst längere Netzwerkkabel mit 10, 20 oder auch 30 Metern Länge sind für wenige Euro im Online-Handel verfügbar.

Allerdings möchte oder darf nicht jeder bei sich zu Hause Wände oder Geschossdecken für Kabelkanäle schlitzen oder durchbohren. Manchmal lassen sich Verbindungen innerhalb eines Zimmers nicht immer per Kabel lösen. Im schlimmsten Fall drohen gefährliche Stolperfallen oder Schäden an Geräten. In solchen Fällen sind kabellose Verbindungen eine Alternative.

Drahtlos per WLAN

Alle modernen Router bieten neben LANAnschlüssen für Kabel auch die Verbindung über ein Funknetz. WLAN steht für "Wireless Local Area Network". Um eine WLAN-Verbindung zum Router und somit ins Heimnetz herstellen zu können, muss ein Gerät mit einem WLAN-Adapter ausgestattet sein.

Die meisten modernen Geräte mit integriertem WLAN-Adapter unterstützen den aktuellen n-WLAN-Standard. Abhängig von der Qualitätsstufe (Brutto-) erreichen sie Übertragungsraten von 150, 300 oder 450 Mbit/s. Die Einbindung ins verschlüsselte Heimnetz-WLAN gelingt inzwischen unproblematisch über die Knopfdruckkonfiguration (WPS).

Zwar nimmt die Ausstattung mit integrierten WLAN-Adaptern zu, doch sind die meisten netzwerkfähigen Geräte der Unterhaltungselektronik nach wie vor mit nur mit einem LAN-Port ausgestattet. Um diese Geräte dennoch per WLAN mit dem Router zu verbinden, kommen Media Bridges zum Einsatz. Im Gegensatz zur Kabelverbindung fallen bei WLAN die Nettodatenraten erheblich geringer aus, als die auf der Packung angegebenen Brutto-Übertragungsraten.

Im Idealfall erreicht die Nettodatenrate gerade einmal die Hälfte der Bruttowerte. Ein n-300-WLANAdapter mit einer Bruttodatenrate von 300 Mbit/s erreicht netto höchstens 120 bis 140 Mbit/s. Bei den günstigeren n-150-Adaptern liegt die tatsächliche Nettodatenrate entsprechend bei nur etwa 60 bis 70 Mbit/s.

Je weiter Router und WLAN-Gerät voneinander entfernt sind und je größer die Anzahl der störenden Hindernisse ist, desto weiter sinken auch die Übertragungsraten. Für die Wiedergabe Full-HD-Videos (Blu-ray-Qualität) eignet sich WLAN nur bedingt, da die Funkverbindung deutlich störanfälliger ist, als eine abgeschirmte Kabelverbindung.

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übertragungsraten im netzwerk
© Hersteller/Archiv

Per Steckdose mit Powerline

Ist die Verbindung von Heimnetzgeräte mit dem Router weder per Netzwerkkabel noch über WLAN möglich, kann die Powerline-Technik als Alternative helfen. Powerline wird als PLC, "Powerline Communication", bezeichnet. Das System nutzt die Stromverkabelung im Haus für die Übertragung.

Dabei kann prinzipiell jede Stromsteckdose im Haushalt als Schnittstelle genutzt werden und es lassen sich Netzwerkgeräte selbst über mehrere Etagen hinweg verbinden. Dazu benötigt man zwei kompatible Powerline-Adapter, die als Adapter-Kits angeboten werden. Die Geräte sollten wenigstens den Standard HomePlug AV mit einer Bruttoübertragungsrate von 200 Mbit/s unterstützen.

Um beispielsweise einen Fernseher im Wohnzimmer mit einem Router im anderen Stockwerk zu verbinden, wird der erste Adapter zunächst in eine Wandsteckdose in der Nähe des Routers gesteckt und per Netzwerkkabel an den LAN-Port am Router angeschlossen.

Der zweite Adapter kommt per Netzwerkkabel in den LAN-Anschluss des Fernsehers im Wohnzimmer und wird anschließend in eine Wandsteckdose gesteckt. Danach sind Fernseher und Router über das heimische Stromnetz verbunden. Inzwischen finden sich auch Powerline-Adapter, die mit mehreren LAN-Ports (Switch) ausgestattet sind und gleich mehrere Geräte über die Stromleitung verbinden.

Wie bei WLAN gibt es auch bei Powerline einen gewaltigen Unterschied zwischen der theoretischen Bruttodatenrate und der praxisrelevanten Nettodatenrate. Die Verbindungsqualität zwischen zwei Steckdosen hängt zusätzlich ganz erheblich vom jeweiligen Zustand der häuslichen Stromverkabelung ab.